Greenwashing des Monats

Es wird derzeit zur Unsitte, an alles und jedes „Grün“ zu schreiben, in der Hoffnung, ein paar umweltbewusste Menschen zum Kauf des Dienstes oder der Ware zu bewegen, auch wenn die Sache mit Grün nicht das Gerningste zu tun hat. Ein aktuelles Beispiel für einen Versuch mit diesem „Abfärbeeffekt“ Geld zu verdienen: www.surfgreen.de. Hier handelt es sich um einen angeblich sehr ökonomischen mobilen Datentarif, der allerdings absolut nichts mit irgendwelchen Formen des Umweltschutzes oder der Kohlendioxid-Einsparung zu tun hat.

Natürlich steht es jeder Firma vollkommen frei, den Begriff „grün“ für ihre Produkte zu verwenden, dennoch bleibt ein seltsames Geschmäckle. Den Slogan vom „grünen Band der Sympathie“ würde sich die Dresdner Bank sicher heute auch zweimal überlegen, aber die gibt es ja sowieso nicht mehr.

Den meisten RZ-Leitern ist Stromverbrauch egal

Nur etwa ein Fünftel von 101 durch die Experton-Group befragten IT-Leitern gab an, dass in ihrem Unternehmen der Stromverbrauch des RZ gemessen wird.

Durchführung von Energieeffizienzanalysen:

Gesamt 21%

Unternehmensgröße 299 – 499 Mitarbeiter: 16%

Unternehmensgröße 500 – 999 Mitarbeiter: 18%

Unternehmensgröße 1000 -4999 Mitarbeiter: 25%

Unternehmensgröße >5000 Mitarbeiter: 36%

Quelle: Experton Group 2009

Kommentar: Das dürfte größtenteils daran liegen, dass die nicht messenden/analysierenden RZ-Leiter ihren Strom nicht selbst bezahlen müssen. Fallen die Grenzen zwischen Facility- und RZ-Management, entsteht Druck auf Verringerung der Energiekosten. Große Unternehmen stehen etwas besser da – das mag daran liegen, dass viele von ihnen an ihrem grünen Image feilen, aber vor allem daran, dass sie mehr und größere RZ haben und daher dort auch mehr Strom verbrauchen.

Summary:: A new study (2009) from German market research and consulting company Experton Group shows that only ablut 1/5 of all data center managers know how much electriity their infrastructure uses.

Wirtschaft schlägt (mal wieder) Klima

Im Deutschlandfunk hieß es soeben aus eingeweihten Kreisen, man werde wohl bei den gegenwärtig laufenden Weltwirtschaftsverhandlungen der G20 irgendwas gegen das missbräuchliche Verhalten der Banken zustande bekommen, dafür könne man sich aber eine Klimavereinbarung im Dezember nun wohl doch eher in die Haare schmieren, um es salopp zu sagen.
Man kann nur hoffen, dass in diesem Fall eher Zweckpessimismus die Feder geführt hat. Schade, dass CO2 nicht stinkt wie … naja, man ahnt schon was. Sonst wären sie alle schon möchtig hinterher, es zu beseitigen. Ansonsten hilft (für die nächste Generation im Besonderen) wohl nur beten (wenn man dran glaubt). Aber jetzt meinen sicher wieder alle, das wäre hysterisch.