Sparsam gucken und drucken

Heute gibt es wieder die monatlichen Produktnews aus dem Green-Computing-Portal, diesmal unter dem Motto: Sparsam gucken und drucken (oder umgekehrt).

Denn Oki hat seine Druckerpalette um zwei neue Drucker erweitert. Die beiden Modelle ES6410dn und ES7411dn verbrauchen im Deep-Sleep-Modus nur 1,2 Watt. Durch den Einsatz einer 16 GByte großen SDHC-Karte als Festplattenersatz wird Strom gespart. Dazu kommen 256 MByte weiterer Speicher. Die Drucker haben eine Duplexeinheit (für doppelseitiges Drucken) und eine Fast-Ethernet-Schnittstelle sowie einen USB-2.0-Port.
Ihre maximale Papierkapazität liegt bei bis zu 1460 bzw. 1690 Blatt. Die Druckgeschwindigkeit wird mit bis zu 24 Farb- und 36 Schwarz-Weiß-Seiten angegeben (maximale Auflösung von 1200 mal 600 dpi). Beide Geräte eignen sich laut Hersteller für den Einsatz in Arbeitsgruppen mit bis zu 10 Personen.
Die Drucker können außerdem unterschiedlich große Farbpunkte für die verschiedensten Detailschärfen, feinere Farbverläufe und zwei Bit Farbtiefe produzieren. Hierfür ist allerdings ein High-Definition-Toner erforderlich.
Erhältlich sind beide Geräte im Fachhandel, Preise sind noch nicht bekannt.
Vergleichsweise sehr sparsam kommt auch Dells neues Monitormodell G2410H daher. Trotz 24 Zoll Bildschirmdiagonale soll es im Betrieb nur 20 Watt verbrauchen – durch LED-Hintergrundbeleuchtung sowie weitere Optimierungen. Im Stand-By frisst das Gerät laut Hersteller nur 0,15 Watt.
Die Auflösung des Monitors beträgt 1920 x 1080 Pixel, der statische Kontrast liegt bei 1000:1. Der dynamische Kontrast wird, wahrscheinlich aus reinen Marketinggründen, mit 1.000.000:1 angegeben. Der horizontale Blickwinkel hat 170, der vertikale 160 Grad. Das Gerät reagiert in nur 5 ms und die Helligkeit wird mit 250 cd/m² gelistet.
Der Dell G2410H ist sowohl schwenk-, dreh- und neigbar, kann zusätzlich aber auch um bis zu 100 mm in der Höhe verstellt werden. Leider bietet Dell nur einen VGA- und DVI-Anschluss an, keinen HDMI- bzw. Display-Port.
Der amerikanische Preis beträgt 339 Dollar, der hiesige wird sich wohl in ähnlichen Regionen bewegen.

Smart Grid: Abhängig von Volkes Wille

Eine neue Studie des VDE (Smart Energy 2020) offenbart, wie viele Hindernisse es noch zu überwinden gilt, bis das allseits geforderte intelligente Energienetz Wirklichkeit werden kann.

Wenn Herr Müller nicht will, dann will er nicht. Und wenn viele Herr Müllers nicht wollen, dann wird es vielleicht nichts mit der smarten Energieinfrastruktur, die von der Politik allenthalben gefordert, in der Praxis von einigen Pilotversuchen abgesehen, aber noch hauptsächlich im Reich der Träume residiert.

Die Studie des VDE legt offen, welche elementaren Mängel an der derzeitigen Situation bestehen. Das fängt schon damit an, dass kein Haushalt und kein Hausbesitzer gezwungen werden kann, einen intelligenten Zähler bei sich installieren zu lassen, zum Beispiel weil er/sie Ausspähung fürchtet oder Umstand. Weiter sind die gesetzlichen Bestimmungen so schwammig formuliert, dass bei großzügiger Auslegung auch heutige Zähler ausreichen.

Außerdem fehlt es bislang an einem tragfähigen wirtschaftlichen Modell, das es für die Zuständigen – insbesondere die Netzbetreiber – sinnvoll machen würde, die Verbreitung solcher Zähler zu forcieren. Und unsere Gesetze sind mal wieder so kompliziert und mit so vielen unterschiedlichen Akteursrollen gespickt, dass sich wahrscheinlich immer ein Grund finden wird, warum gerade dieser oder jener für diese Aufgabe nicht zuständig ist.

Dazu kommen zig technische Kalamitäten, was eigentlich besonders den Erfindergeist der Kommunikationsindustrie und der Sicherheits- sowie Speicherfirmen anstacheln sollte: So fehlt es an zig Protokollen, die man braucht, um die zukünftig vielen Akteure und Steuervorgänge zuverlässig miteinander zu verbinden, so dass das gewünschte Finetuning des Netzes auch tatsächlich möglich wird. Außerdem ist man sich natürlich keinesfalls einig, wie die dazu nötigen hausnetze gestaltet werden sollen. Hier gibt es mehrere konkurrierende Entwürfe.

Außerdem dürften bei den geplanten viertelständlichen Auslesevorgänge aller Geräte in einer häuslichen Infrastruktur unglaubliche Datenmassen entstehen. Keiner weiß, wohin die Unmengen von Daten eigentlich wandern sollen, wo sie letztlich gespeichert werden und wer für die vermutlich nicht unerheblichen Kosten dieser Speicherung aufkommen wird.

Und schließlich gibt es jede Menge Sicherheitsbedenken, denn schließlich lassen sich mit Hilfe der Informationen darüber, wann Herd, Waschmaschine, Fernseher oder andere Verbraucher laufen, schon recht feinkörnige Profile erstellen. Das aber ist der typische Fall für den Datenschutz. Man erinnere sich an die jüngst erfolgte Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung.

Werden diese Probleme nicht bald gelöst, dann bleibt wohl die Vorstellung eines intelligenten Energienetz das, was sie heute ist: Ein hehres Ziel an einem ziemlich fernen Horizont.
Das ist aber noch nicht alles.

Die vollständige Studie ist kostenpflichtig beim VDE erhältlich.

Summary:German Association of Electrical Engineers published a study that shows the many difficulties that have to be overcome to build a smart energy grid: There is no duty to allow the installation of a smart meter, communication protocols are missing, no one knows how much data would be generated (masses!) and where to store them without compromising data protection and data security of individual energy customers.

Kommentar:Mit der Diskussion über das Smart Grid steuert die Gesellschaft auf einen neuen Streit über die Reichweite individueller Freiheiten zu: Soll ein solches Netz entstehen, müssen die Einzelnen zumindest zum Einbau entsprechender Zähler verpflichtet werden. Soll man das Netz wie geplant feingranulär steuern können, sind die Freigabe bestimmter Daten und die Möglichkeit, auch auf die Endgeräte von Endanwendern zuzugreifen, einfach unumgänglich. Jedenfalls sieht es heute so aus. Wir steuern also auf eine neue, wahrscheinlich ziemlich unangenehme Debatte zu. Denn schließlich geht es beim Smart Grid darum, unseren Energiehunger so weit auszutarieren, dass er mit mehr regenerativer Energie und mehr steuernden Eingriffen den Abschied von Atom und Kohle ermöglicht. EIn hohes Ziel also, das es da gegen die weitgehende Entscheidungsfreiheit der Einzelnen abzuzwägen gilt – auch wenn die Kühltruhe dann nicht mehr Tag und Nacht laufen darf, so viel sie will.

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Netconomica 2010 beschäftigt sich mit Green IT und Smart Grids

AM 21 April dieses Jahres findet in Bonn die diesjährige Netconomica statt. Der jährliche Kongress beschäftigt sich traditionell mit IT- und Telekommunikations-Infrastrukturthemen. In diesem Jahr geht es um den Zusammenhang zwischen Telekommunikations- und IT-Netzen bei der Herstellung einer sparsamen und nachhaltigen Energieversorgung, also das sogenannte Smart Grid, sowie um klassische Green-IT-Themen wie effiziente Datenzentren. Die Teilnahmegebühr beträgt 400 Euro, für Bildungseinrichtungen gibt es ein kleines Kontingent verbilligte Tickets. Näheres auf der Website.

Virtueller Kongress: International Green IT Awareness Week

Down under ist nicht unbedingt weit vom Schuss, jedenfalls nicht, wenn man sich virtuell vernetzt. Das beweist eine groß angelegte Green-IT-Initiative aus Australien, an der sich Menschen aus aller Welt beteiligen können.

Green IT Awareness Week heißt eine Veranstaltung vom 1. bis 3. Juni dieses Jahres, zu der die australische Initiative Computersoff.org aufruft. Computersoff.org stellte sich anfangs, wie der Name schon nahelegt, vor allem gegen den Standby-Wahnsinn, der massenweise Strom vergeudet. Insbesondere zeigt die Initiative in Schritt-für-Schritt-Anleitungen im Web für die verbreitetsten Betriebssysteme, wie man das Powermanagement aktiviert und so einstellt, dass möglichst wenig Energie vergeudet wird. Inzwischen haben sich die Aktivitäten aber ausgeweitet.
Die Initiative wurde von einem großen australischen IT-Distributor ins Leben gerufen. Die Green-IT-Woche befasst sich im Internet mit allen Fragen rund um Green IT und ist, da virtuell, für Beiträge aus aller Welt offen, die bis zum 21. April eingereicht werden müssen. Dabei soll es um Green IT im engeren Sinne (also energieeffiziente Rechenzentren etc.) und im weiteren Sinn (also: Was kann Green IT tun, um die Gesellschaft insgesamt nachhaltiger zu machen?) gehen.

Summary Green IT Awareness Week is a virtual congress from 1st to 3rd of June, hosted by the Australian organisation commputersoff.org. People can submit papers they want to present on the congress until 21st of April. Details on the web site. All topics around Green IT are welcome.

Elektrosmog-Festival für "Sustainable Immobility" via Teleconferencing

Wider den Mobilitätswahn stritt vom 18. bis 20. März das multilokal stattfindende Elektrosmog-Festival. Den Veranstaltern, federführend das de Balie – Zentrum für Kultur und Politik in Amsterdam, ging es darum, durch neuartige Kommunikationsmethoden, insbesondere Lifestreaming von Videos und Skypen über das Internet, geistigen Austausch ohne das sonst damit verbundene Reisen herzustellen. Themen der drei Tage waren unter anderem Medienkunst, Mobilität und öffentlicher Raum, Städte und Regionen als Markenartikel, Gorilla Gardeing, E-Mobilität und nachhaltige Nahrungsketten. Die Akteure befanden sich neben Amsterdam in London, New York und Berlin. In München funktionierten die Livestreams einwandfrei.

Summarye-mobility instead of physical mobility stood in the center of international Elektrosmog-Festival that took place in London, New York, Berlin and Munich. Topics were among others mobility and urban development, e-mobility, sustainable food chains and media art.

Green IT mal anders – Wirkcamp sucht Teilnehmer

Wer sich für nachhaltige IT und gleichzeitige für neuartige, nicht hierarchische Organisationsstrukturen interessiert, sollte einmal einen Blick auf die Vorstellungsseite der Initiative Synagieren werfen. Die vorwiegend jüngeren Leute aus Leipzig und Umgebung, die sich hier zusammengefunden haben, veranstalten sogenannte Wirkcamps, auf denen in Arbeitsgruppen an konkreten Problemen vor allem aus dem Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit gearbeitet wird.
Der Fokus liegt auf konkreten Aktionen. Der Austausch rein theoretischer Positionen steht weniger im Mittelpunkt. Parteipolitisch ist die als gemeinnütziger Verein organisierte Initiative nicht gebunden. Das nächste Wirkcamp findet vom 8. bis 10. Mai in Leipzig statt. Dort wird es auch einen Workshop zur nachhaltigen Nutzung des Internet geben. Teilnehmer sind herzlich willkommen, über alles Nähere informiert das Web.

Alte Digicams, Navigationssysteme und MP-3-Player gegen Geld loswerden

Erst kürzlich berichtete nachhaltigei it über Handy-Recycling und -Reuse. Nun kann man auch an anderen noch funktionsfähigen, doch inzwischen „unsexy“ Elektronikgeräten Geld verdienen.

Das bisher nur auf dem Gebiet Handy-Rückkauf tätige Unternehmen asgoodas.nu hat sein Angebot mit der neuen Marke www.wirkaufens.de auf andere Elektroprodukte erweitert, die sonst wohl häufig in der Tonne oder im Elektroschrott landen dürften, obwohl sie noch funktionieren. Zurückgenommen, im Lande fachmännisch aufgearbeitet und weiterverkauft werden derzeit MP-3-Player, Navigationsgeräte und Digicams. Weitere Gerätearten sollen hinzukommen. Der Anbieter kann im Internet den Rückkaufpreis ermitteln, die Geräte werden mit DHL auf Kosten des Aufkäufers verschickt.

Neuartiges Online-Forum: http://www.echologic.org

Echo heißt eine neue, kostenfreie Online-Plattform, der jeder beitreten kann und die keine kommerziellen Interessen verfolgt. Das Social-Media-Projekt will eine neue Dimension des Web 2.0 eröffnen.

Der Plattformbetreiber von Echo, ein eingetragener, gemeinnütziger Verein mit Sitz in München (hier der Link zur Satzung), will ausdrücklich bürgerschaftliches Engagement, zum Beispiel in Sachen Nachhaltigkeit, Einmischung und nicht direkt von Parteien beeinflusste Diskussionen „unter BürgerInnen“ fördern und damit ein Gegengewicht gegen die häufig empfundene politische Ohnmacht des Einzelnen setzen. Über die Plattform soll es möglich sein, sich mit anderen zu vernetzen, online Diskussionen zu führen, Arbeitsgruppen zu bilden, Aktionen zu organisieren oder ein Meinungsbild zu einem bestimmten Thema zu gewinnen. Parteipolitisch ist die Plattform nicht gebunden, eingenommene Gelder werden ausschließlich Stiftungszwecken zugewandt. Die Mitgliedschaft ist frei. Echo erhält derzeit Fördermittel diverser europäischer Institutionen und ist noch im Entstehen begriffen. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Summary: Echo is a brandnew online social media platform (so far only in German, but as members make the contents, this should not be a problem) that links people who want to discuss problems around sustainability, economy etc., to organize workgroups or actions and many things more. Membership is free for everybody. Have a look!