nachhaltige IT macht Sommerferien

Liebe Leserinnen und Leser,
nach einem Jahr Berichterstattung geht nachhaltige it in eine ausführliche Sommerpause. Spätestens Anfang September wird auf der Plattform wieder Interessantes und Spannendes aus der Welt der grünen IT berichtet. Bis dahin wünsche ich allen sonnige Wochen.
Ihre Ariane Rüdiger

Korrektur: Falsche Zahlen bei Smart-Metering-Studie

Im Artikel über Smart Metering wurden Einheiten falsch verwendet. Es handelt sich nicht um Kleinverbraucher mit 2 MW, sondern um Kleinverbraucher mit 2000 kWh. Und die Großverbraucher verbrauchen nicht 4,8 MW, sondern 4800 kWh. Es stimmt zwar, dass 1000 kW 1 MW sind, W/kW misst jedoch die elektrische Leistung (zeitunabhängig), die elektrische Arbeit (zeitabhängig und abhängig von der transportierten Ladungsmenge) wird zumindest bei kleinen Haushalten immer in kWh angegeben.
An der generellen Bewertung, dass Kleinstverbraucher in Relation am meisten zu bezahlen haben, ändert sich dadurch aber nichts.

Call for Action: Fairer IT-Einkauf an Universitäten

Gerade einmal zwei Wochen ist es her, seit sich rund 20 Mitarbeiter des taiwanesischen IT-Auftragsfertigers Foxconn (u.a. Apple iPod Nano) umbrachten, weil sie die unerträglich schlechten Arbeitsbedingungen nicht mehr ertrugen. Die Gehälter wurden angehoben, befinden sich, verglichen mit vielen anderen Ländern, aber immer noch auf Micky-Maus-Niveau.
Zeit also zu handeln.
Das tut jetzt die Non-Profit-Vereinigung PCglobal mit einer Aktion, die versucht, die Beschaffungspraxis von Universitäten zu verändern. Jeder fünfte Computer in Deutschland geht an eine Hochschule oder andere Bildungseinrichtung. Das heißt, hier existiert eine ungeheure Kaufmacht. Soziale Kriterien spielen aber bei der Beschaffung keine oder kaum eine Rolle. Was das bedeutet, zeigt ein lustiges kleines Video.
Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. :no:
Und deshalb gibt es jetzt eine Online-Petition der Gruppe, die natürlich von möglichst vielen unterzeichnet werden soll. Sie richtet sich an die Direktoren europäischer Universitäten und verlangt eine andere Beschaffungspraxis.

Summary:Universities have a high demand in PCs and other computing appliances. The more important that they buy socially responsible. but this is mostly not the case. That is why the organization PCglobal now starts an international Online-Petition directed to the directors of European universities to change procurement rules. Arguments? See this Video!

Smart-Metering-Studie: Kleine zahlen drauf, Provider verdienen mehr

Die Internet-Informationsplattform für professionelle IT-Anwender Chip Business Channel berichtet über eine neue Studie des Marktforschungsunternehmens EnCT zum Thema Smart Metering in Deutschland.
Fazit: Kleinverbraucher bis 2 MW im Jahr zahlen pro Monat erheblich mehr als Privatverbraucher mit Verbräuchen über 4,8 MW. Bei einigen Tarifen zahlen Kleinverbraucher am Ende sogar dann absolut mehr pro Monat, wenn sie ihr Verbrauchsverhalten erheblich ändern – zum Beispiel den Stromverbrauch um zehn Prozent senken und 15 Prozent des Verbrauchs in andere, billigere Zeiten verlagern. Zudem steigen die Margen der Provider.

Dell USA: Extra-Website für grüne Produkte

Statt das gesamte Portfolio grün auszurichten, offeriert Dell jetzt seine umweltfreundlichen Produkte zumindest in den USA auf einer separaten Website. In Europa gibt es die grüne Produktwebsite vorläufig nicht.

Instead of „greening“ all products, Dell is presenting the environmentally friendly products of the company on a special website. So far, only Americans will be able to buy from this new online shop.

Ovum: Regierung und Verwaltung bei Green IT zu zögerlich

Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Ovum stellt fest, dass europäische Regierungs- und Verwaltungsinstitutionen Green IT noch nicht mit großem Nachdruck fördern. Die Aktivitäten seien vorwiegend von der Suche nach schnellen Kosteneinsparungen auf dem IT-Sektor bestimmt, nur selten stünde ein umfassendes Konzept dahinter. Beispielsweise werde Servervirtualisierung genutzt, weil die Technologie die Energiekosten senkt. Es werde auch nicht ausreichend beachtet, dass Green IT auf die Dauer positive Kettenreaktionen in Richtung auf mehr Nachhaltigkeit in Gang setzen könne. Die Veränderungen in Richtung Grün würden sich aber laut Ovum durch striktere Regulierung, Kosten und eine geänderte Nachfragestruktur beschleunigen. Derzeit sei der ökonomische Druck einfach noch zu gering, werde aber steigen. Dazu trage auch die junge Berufstätigengeneration bei, die zum beispiel Wert darauf legt, Teile der Arbeitszeit im Home Office zu verbringen.
Ovum empfiehlt öffentlih-rechtlichen Akteuren, konsequent auf eine „grüne“ Beschaffung zu setzen, Arbeitsweisen so zu verändern, dass sie weniger umweltschädlich sind, Aufklärung zu betreiben undtransparente Maßstäbe für die eigene Effizienz zu erarbeiten.