Bundeswehr: Green IT im Rechenzentrum

Einsparungen sind derzeit Trumpf bei der Bundeswehr. Das gilt auch für die Informationstechnik. Wie der IT-Dienstleister der Bundeswehr, BWI Informationstechnik, auf seiner Website meldet, hat man durch Virtualisierung mittlerweile 90 Prozent des Server-Stromverbrauchs eingespart. Derzeit wird die Kühltechnik umgebaut: Kalt- und Warmgangtrennung sowie neue Kühlaggregate sollen den Energiebedarf um 75 Prozent verringern. Schließlich will man die Wärmetechnik neu gestalten, indem der Energieverbrauch der einzelnen Systeme ermittelt und dann optimiert wird.

VDE: Kunden müssen Pilotprojekte für Smart Grid mitfinanzieren

Intelligente Stromnetze ercfordern hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung und teure Pilotprojekte, um die neu entwickelten Technologien in einem begrenzten Rahmen auszuprobieren, bevor sie im gesamten Netz implementiert werden. Das Geld dafür soll laut einer neuen Positionspapier des VDE zum Thema elektrische Energieübertragung auch von den Endnutzern aufgebracht werden, und zwar, indem es in die von den Stromnetzbetreibern erhobenen Durchleitungsgebühren mit eingerechnet werden darf. Die von ihnen bezahlten Durchleitungsgebühren dürfen die Firmen, die Endkunden mit Strom beliefern, wiederum ihrer Preisfindung zugrunde legen. Der Lohn: eine gute Marktstellung für deutsche Anbieter, die sich natürlich auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt niederschlagen würde. Welche Kosten konkret entstehen könnten, wird in diesem Papier nicht beziffert. Fest steht allerdings: Ohne Intelligenz im Netz und neue Hochspannungsleitungen ist eine flächendeckende Versorgung mit Erneuerbaren Energien nicht zu haben.

Milliardenmarkt Green-IT-Services

Meine Leser mögen mir diese verspätete Meldung verzeihen, doch der Sommer hat manches durcheinander gebracht.
Jedenfalls: Schon im Juni prognostizierte das amerikanische Marktforschungsunternehmen Global Industry Analysts, der Markt für Green IT Services werde schon bald mehrere Milliarden schwer sein: Sein Volumen soll bis 2015 auf rund 5 Milliarden Dollar anschwellen. Angenommen, der Wert des Dollar stürzt bis dahin nicht ins Bodenlose, wäre das doch für diesen aufstrebenden Bereich sehr erfreulich. Das sei darauf zurückzuführen, dass inzwischen die Notwendigkeit von Green IT allgemein anerkannt sei und sich langsam über das Stromsparen hinaus in Bereiche wie Lieferkette, Personalmanagement etc. ausbreite.
Der wichtigste Sektor seien derzeit Implementierungsservices mit über 50 Prozent Anteil. Nordamerika und Europa machen derzeit fast neun Zehntel des Marktvolumens aus.

Aus Computersoff.org wird Foundation for Information Technology Sustainability (FITS)

Die australische Green-IT-Organisation Computersoff.org benennt sich um: Das Spektrum der Aktivitäten habe sich über das Thema Energiesparen hinaus erweitert und beziehe jetzt auch Themen wie CO2-Einsparung durch IT, Endanwendersysteme sowie Unternehmenscomputing und Datenzentren mit ein. Dem wolle man durch den neuen Namen Foundation for Information Technology Sustainability (FITS) gerecht werden.
Der Verband hat zudem drei neue Projekte angestoßen: ein Wiki über Green IT, ein Forschungsprojekt zu Green-IT-Themen und die Green-IT-Awareness-Week, die auch in diesem Jahr durchgeführt wurde. Im Internet bleibt vorläufig alles beim Alten: die Organisation ist weiterhin unter der Adresse http://www.computersoff.org erreichbar.