Kampagne gegen rechtswidrige Akku-Politik von Herstellern

Sehr Jahren verletzen viele Hersteller von mit Akkus betriebenen Geräten offensichtlich geltendes deutsches Recht, ohne dass dies die Behörden sonderlich kümmert. Darauf weist die Plattform Akku-Skandal des Beraters und Anti-Obsoleszenz-Aktivisten Stefan Schridde in einer Pressemitteilung hin. Schridde versucht seit Anfang dieses Jahres mit seiner Plattform Murks nein danke ein Umdenken der Hersteller in Sachen „eingebaute Sollbruchstellen“ anzuregen. Inzwischen findet er auch in der Wirtschaft Unterstützer und Menschen, die in dieselbe Richtung arbeiten. Beispielsweise das Testhaus HTV, das nun ein Gütesiegel an geräte verleiht, die auf eidesstattlliche Versicherung ihres Herstellers und nach eingehender Untersuchung durch das Testhaus keine eingebauten Sollbruchstellen (unterdimensionierte Bauteile, auf schnellen Verschleiß zielende Montage, Zähler in Akkus oder Tinten-/Tonerpatronen etc.) aufweisen. Angeblich ist das Interesse an dem Siegel groß, wie ein Vertreter des Unternehmens auf einer Tagung der COG (Component Opbsolescence Group) berichtete. Der Verband, dem zum Beispiel Einkaufsmanager angehören, bemüht sich seit Jahren, die Probleme von Geräteherstellern zu lösen. Die haben immer größere Schwierigkeiten, langfristig verfügbare Bauelemente für langlebige Geräte auf dem markt zu finden.

Neue Borderstep-Studie: Positive Umwelteffekte von Green IT werden eher überschätzt, Rebound unterschätzt

Das Borderstep-Institut hat vor der Enquete-Kommission zur Informationsgesellschaft im November ein Gutachten zu Green IT und den damit verbundenen Rebound-Effekten vorgelegt. Die aktuellen Studien zu Rebound-Effekten werden referiert, wobei nur eine einzige Studie sogenannte tertiäre Effekte einbezieht. Tertiäre Effekte kommen zustande, wenn zwar eine Anwendung in sich Energie spart, dies aber dazu führt, dass das Verhalten der Menschen sich ändert und sie nun deswegen an einer anderen Stelle um so mehr Energie verbrauchen. Also: Weniger Autofahren wegen IT-gestütztem HomeOffice, dafür um so öfter mal ein Flug-Wochenendtrip nach sonstwohin oder ein Ferienflug in die Ferne. Das Borderstep-Institut kommt dabei zu folgendem recht frustrierendem Schluss: „IKT alleine wird zu keiner Trendwende der Material‐ und Energiedurchsätze der Volkswirtschaften führen. Ressourceneffizienzpotenziale werden nur dann realisiert werden, wenn die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen einen effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen befördern. …Die IKT kann nur als
Schlüssel für ökologische Nachhaltigkeit verstanden werden, wenn die positiven Umwelteffekte von
IKT maximiert und gleichzeitig die negativen minimiert werden. Andernfalls besteht sogar die Gefahr,
dass Wachstumseffekte die Einsparungen kompensieren und die Gesamtbelastung steigt.“ Sprich: IKT hilft nur, wenn wir insgesamt weniger konsumieren, weniger reisen, weniger Fleisch essen etc. Die Studie belegt diese These im Detail an eBay.

In der derzeit aktuellen Berichtsvariante des Berichts der Enquete findet sich übrigens von dieser Einschätzung fast nichts mehr wieder – hier hat anscheinend notorisch optimistische Sicht der Industrie- und Verbandsvertreter den Sieg über die weniger glanzvolle Realität davongetragen. So wird es wohl eher nichts mit den grünen Segenswirkungen der IT!

Drei Bücher gegen digitale Euophrie

Über all dem Gejubel hinsichtlich der neuen Möglichkeiten immerwährender Konnektivität und ununterbrochener Kommunikation von morgens bis abends – typischer PR-Sprech: „jederzeit und überall“ – gerät es manchmal aus dem Blick, dass diese Entwicklung nicht nur positive Seiten hat. Und es ist manchmal wichtig, sich das auch ins Bewusstsein zu rufen, selbst wenn das nicht unbedingt den Beifall der entsprechenden Branchen finden wird.
Ich habe mir drei Autoren für viele herausgepickt, deren Bücher ich mir etwas näher angesehen habe: Nicholas Carr, Sherry Turkle und den besonders hierzulande heftig und kontrovers diskutierten Manfred Spitzer.
Alle drei beschäftigen sich mit der Auswirkung unserer Permanent-Verdrahtung auf Seele und Gehirn. Dabei geht Carr historisch vor: Er zeichnet die Geschichte der Menschheit an ihren Kommunikationsmedien nach und fragt, wie diese wohl unsere Gehirnstruktur, Wahrnehmung, Denkfähigkeit und -weise beeinflusst haben mögen. Besonders ausführlich beschäftigt sich Carr naturgemäß mit dem Übergang, den wir gerade erleben: Vom Papier- und Lese-Zeitalter zum Klick-und-weg-Zeitalter. Das Buch liest sich sehr spannend. Carrs Schluss: Digitale Medien machen zwar nicht dumm, führen aber anscheinend schon dazu, dass das Denken überflächlicher wird, dass man sich nichts mehr merkt, weil man auf die Allgegenwart des Netzes hofft, wenn man etwas nicht weiß, und dass der digitale Diskurs – so oberflächlich er auch immer sei – die Überhand über eine profunde Analyse im stillen Kämmerlein gewinnt. Bild statt (geschriebene) Sprache könnte auch unreflektierter Emotionalität auf Kosten des wohlerwogenen Handelns zu mehr Gewicht verhelfen. Man muss Carrs gut dokumentierte Schlussfolgerungen nicht teilen, aber sich mit diesem Buch auseinanderzusetzen, lohnt auf jeden Fall.
Etwas Geduld braucht man, wenn man die sozialpsychologischen Beobachtungen von Sherry Turkle bis zum Ende verfolgen will. Turkle hat sich mit den Veränderungen in Kommunikation und mitmenschlichem Umgang durch den Einsatz von Robotern, Online-Spielen und Smartphones angesehen. Während sie bei den Robotern auf Erkundung in Altenheime in Japan, in amerikanische Forschungslabors und ähnliche Orte geht, um die Interaktion von Menschen und Maschinen sowie ihre Auswirkungen genauestens zu studieren, befragte sie für die Themen Online-Spiele und Smartphones jüngere Leute, die mit diesen Kommunikationsmaschinen aufgewachsen sind. Dabei stellen sich während des Lesens sehr zwiespältige Gefühle ein: Der Roboter ist, so sagen es viele von denen, die, beispielseise in Altenheimen, mit solchen Geräten kommunizieren, „besser als nichts“, aber nie besser als ein Mensch. Online-Spiele müssen nicht vereinsamen, scheinen aber die Kommunikation auf die Maschine und das, was mit oder in ihr passiert zu fokussieren. Besonders interssant ist, was Turkle bei der Analyse des Kommunikationsverhaltens Smartphone-gewohnter junger Menschen findet. Sie konstatiert, dass diese nicht (wie unsereiner mit Mitte 50 selbstverständlich annimmt) verstärkt nach Autonomie, Abtrennung von den Eltern etc mehr streben respektive gar nicht mehr streben können. Statt dessen wird – entweder von den Eltern selbst oder von den Sprösslingen – permanent mit zu Hause gesimst, geskyped und so weiter. Die digitale Nabelschnur bleibt permanent erhalten. Das Gleiche gilt für das Verhalten der Jugendlichen untereinander. Sie sind gewissermaßen ständig unter der digitalen Aufsicht ihrer Clique, und Nicht-Kommunikation ist schon beinahe nicht möglich. Ehrlich gesagt, das würde mir am meisten auf den Senkel fallen. Ob das nun gut oder schlecht ist, wird sich zeigen, wenn die junge Generation erwachsen ist.
Spitzer, der in Deutschland umstrittenste Autor von den dreien, beschäftigt sich damit, was die Sozialisation vor Bildschirmen aller art mit dem menschlichen Gehirn macht, und seine Schlüsse sind nicht gerade ermutigend. Bestimmte Formen des Begreifens, beispielsweise die dreidimensionale Wahrnehmung, die richtige Zuordnung von Kausalitäten und auch soziale Interaktion lassen sich, so Spitzer, nur im Umgang mit Menschen, nicht in dem mit Bildschirmen erlernen. Auch für das Lernen von Schulwissen (Sprachen, Mathe, Naturwissenschaften etc) bringe der Umgang mit dem Computer nichts. Vielmehr diene die flächendeckende Ausrüstung von Schulen mit Rechnern vor allen Dingen dem Verdienst der Hersteller und der frühzeitigen zurichtung junger Menschen für die Wirtschaft – der Schuss gehe aber nach hinten los, da das selbständige Reflektieren nicht mehr wirklich erlernt werde. Kritiker werfen Spitzner Überspitzung, einseitige Perspektive, das Ausblenden wichtiger, seiner Perspektive widersprechender Forschungsergebnisse und Ähnliches vor. Man mag denken wie man will, er ist jedenfalls der Einzige, der deutlich darauf hinweist, dass es auch lohnt, zu betrachten, wer Studien finanziert und wer von den Ergebnissen profitiert, mag er nun in seinen Thesen insgesamt Recht haben oder nicht. lesenswert sind alle drei Bücher auf jeden Fall, denn die digitale Euphorie wird darin einmal gründlich gegen den Strich gebürstet, und das tut dem Hirn immer gut.
Manfred Spitzer: Digitale Demenz. Droemer/Knaur, München 2012, 368 Seiten, gebunden, einige s/w-Abbildungen,ISBN-10:3-426-27603-8, 19,90 Euro
Nicholas Carr: Wer bin ich, wenn ich online bin, und was tut mein Gehirn so lange? Karl Blessing Verlag München 2010, gebunden, 383 Seiten, ISBN-10:3-89667-428-5, 19,95 Euro.
Sherry Turkle: Verloren unter 100 Freunden. Wie wir in der digitalen Welt seelisch verkümmern. Riemann-Verlag München 2012, gebunden, 576 Seiten, 19,99 Euro.

Interview: Wer ist Greenit.fr/Who is greenit.fr?

Frédéric Bordage ist Gründer und Betreiber des Blogs greenit.fr. nachhaltige it finterviewte ihn per E-Mail zu Inhalten, Konzept und weiterer Entwicklung der Plattform. Greenti.fr erscheint jetzt unter „Green-IT-Blogs“ auf den Linklisten von nachhaltige-it .
Frédéric Bordage founded and runs the blog greenit.fr. nachhaltige it interviewed him by e-mail concerning contents, concept and further development of the platform. Greenit.fr will be integrated into the linklist „Green-IT-Blogs“ on nachhaltige-it.

nachhaltige-it: Seit wann gibt es greenit.fr?
nachhaltige-it Since when does greenit.fr exist?

Bordage: Wir haben Greenit.fr Anfang 2004 online gestellt. Damals redete niemand über Green IT und wir fühlten uns damit ziemlich allein. 2008 wurde das Thema plötzlich allgemein diskutiert, eine hoffnungsvolle Tatsache. Heute haben rund 220000 Unique Visitors pro Jahr, die unsere Geschichten und Studien lesen. Rund 18000 kommen mindestens dreimal monatlich.

Bordage: We launched GreenIT.fr in the early days of 2004. At that time, nobody was talking about Green IT and we felt a bit like lonesome „greeniters“. Hopefully, in 2008 this subject became mainstream. Today around 220,000 unique visitors per year read our stories and studies.
Around 18,000 come back to read us at least 3 times a month.

nachhaltige-it: Wer betreibt den Blog und wer trägt inhaltlich dazu bei?
nachhaltige-it: Who owns the blog and who contributes to it?

Bordage: Ich habe die Plattform gegründet. Bisher haben 45 Menschen ein oder mehrere Geschichten geschrieben. Bordage: Informationen über das Team stehen hier.
I’m the founder of GreenIT.fr. 45 people have written one ore more stories. You may have a look at this page to discover the team.

nachhaltige-it: Was war die Motivation, den Blog zu gründen?
nachhaltige-it: What motivated You to establish the blog?

Bordage: Wir wollten zeigen, dass Green IT und nachhaltige ICT nicht einfach eine „gute Idee“ sind, sondern dass es wirkliche Nachfrage gibt. Von Anfang an habe ich auf dem Blog versucht, Sachen zu publizieren, die wirklich wichtig sind: Fallberichte aus Unternehmen, Informationen über Soft- und Hardware, die Unternehmen helfen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und gleichzeitig Geld zu sparen etc.
Bordage: To demonstrate that Green IT and Sustainable ICT are not just a „good idea“, but that there are real request from companies. From the early days of GreenIT.fr, I tried to publish real stuff: business case studies, info about software and hardware that help companies cut their ecological footprint while saving money, etc.

nachhaltige-it: Wie wird er finanziert?
nachhaltige-it: Who finances the blog?

Bordage: Wir finanzieren uns komplett selbst. Unser Partner Breek.fr hat die Seite entwickelt und seit 2004 kostenlos gehostet. 2013 müssen wir irgendwie 10000 Euro auftreiben, um auf eine moderne Version von Drupal zu migrieren. Dafür haben wir noch keine Lösung, denn wir möchten weiter komplett unabhängig bleiben.
Bordage: GreenIT.fr is fully self-supported. Our partner Breek.fr developed and host GreenIT.fr for free since 2004. In 2013, will have to find
10,000 euros to migrate in a more modern version of Drupal. A this time we don’t have any other solution because we’d like to stay 100% independent.

nachhaltige-it: Was sind seine wichtigsten Ziele?
nachhaltige-it: What are the blog´s most important goals?

Bordage: Wir veröffentlichen Neuigkeiten aud der Green IT und über grüne IT-Anwendungen – von Job-Anzeigen bis zu neuen Lösungen, Zahlen und Studien. Viele unserer mehr als 2000 Geschichten dokumentieren aus erster Hand Forschung und andere Inhalte. wir waren die weltweit ersten, die ausgerechnet und gezeigt haben, dass man 71mal mehr Energie braucht, wenn man denselben Text oder dieselbe Mail mit Win7 und Office10 schreibt als mit Win98 und Office97. Wir haben Dutzende solcher Zahlen veräffentlicht. Ein aktueller Fokus ist das ökologische Softwaredesign.
Bordage: We publish news on Green IT and IT for Green, from Job offers to best practices to new solutions, figures and studies. A good portion of our 2000+ stories published yet are original ones. I mean that we publish original research and content.
We were the first in the world to calculate and demonstrate that it takes you 71 times more memory between Win98+Office97 vs.
Win7+Office2010 to write the same e-mail or text in a word processing tool. We published dozens of figures of that kind. More recently we became to focus on software eco-design.

nachhaltige-it: Welche Themen spielen eine besonders wichtige Rolle?
nachhaltige-it: What are Your the most important topics?

Bordage: Wir schreiben zu 20 % über nachhaltige Informations- und Kommunikationstechnik – also Smart Everything: Stromnetze, Smart Meter und so weiter. Zu 80 Prozent geht es um ökologisches Softwaredesign, Elektroschrott, Energieeffizienz in Datenzentren, gezielt verkürzte Produktlebensdauer (Obsoleszenz) von IKT-Produkten, energetischer Fußabdruck von Produkten und Treibhausgasemissionen, Wiederverwertung ganzer Produkte und Recycling, Energieeinsparungen und so weiter, dazu kommen neue Hard- und Softwareprodukte, Jobangebote, Trainingsankündigungen und Berichte über Praxiserfahrungen.
Bordage: 20 % sustainable ICT / IT for Green : smart everything (grids, meter,
etc.) and 80 % Green IT : software eco-design, e-waste, data centre energy efficiency, planed obsolescence, embodied energy & GHG emissions, refurbishment & recycling, energy savings, etc. all that from new products / software, job, events, training, and best practices perspectives.

nachhaltige-it: Soll der Blog inhaltlich weiterentwickelt werden, und wenn ja, wie?
nachhaltige-it: How do You want to further develop the blog?

Bordage: Derzeit nicht, außer der geplanten technischen Migration. Das ist eigentlich schade, denn wir stehen wegen Kooperationen in Kontakt mit britischen und spanischen Blogbetreibern. Aber vor dem zweiten Quartal 2013 wird das nichts.
Bordage: Not in the near future, except a technical migration. That’s a pity because we are in contact with British and Spanish blog owners who want us to federate the audience. But we don’t have enough time before Q2 2013.

Schuss vor den Bug vor Big-Data-Fetischisten

Wer meint, in Zukunft alles und jedes beliebig auswerten zu können, um anschließend die Menschheit beispielsweise noch mehr als bisher mit Werbung überschütten zu können oder das persönliche Verhalten bis in die Haarwurzeln des Einzelnen vorauszusagen, um damit schlicht mehr Geld zu verdienen, hat zumindest hierzulande jetzt einen fetten Schuss vor den Bug bekommen. Wer sich für die Details interessiert, klicke hier und lese, was unser Bundesdatenschutzbeauftragter Dr. Peter Schaar zu diesem Thema zu sagen hat. Merke: Zur Ökologie in der IT gehört auch die „Ökologie des Geistes“!

Borderstep: Träge Kunden und desinteressierte Anbieter bremsen Green IT

Warum verbreiten sich Thin Clients oder Mini-PCs so langsam, obwohl sie eigentlich energetisch viel günstiger wären? Das ist eine der Fragen, mit der sich ein mehrjähriges Forschungsprojekt des Borderstep Institute beschäftigte. Ergebnis: Weil Anwender am liebsten das tun, was sie schon immer getan haben, und sei es aus Angst vor fehlender Kompatibilität (das nennt man „Pfadabhängigkeit“) und Anbieter daran mehr verdienen als sie an den neuen Spar-Technologien (das nennt man „einen Markt ausschöpfen“) gibt es auf deutschen Schreibtischen noch immer viel zu viele energiefressende Geräte. Wer sein Verhalten ändern muss (wie beim Einsatz von Thin Clients), der wartet damit so lang wie möglich. Dazu kommt, wie Prof. Klaus Fichter zur Erläuterung der Forschungsergebnisse ausdrücklich schreibt, „die ambivalente Haltung der Marktführer und Wirtschaftsverbände“. Cloud und Thin Clients werden sich aber am Ende dann doch durchsetzen, meint Fichter.
Beim Mini-PC, einer anderen „grünen“ Innovation, sieht er das Problem darin, dass der Markt hauptsächlich von kleinen Anbietern entwickelt wird. Gründe siehe oben unter „Trägheit“, „Ambivalenz“ und „Marktausschöpfung“. Im Laden gibt es die Dinger bisher kaum, weil die Handelsstrukturen nun mal auf die großen Hersteller ausgerichtet sind. Wer einen Mini-PC will (wahrscheinlich für so manchen engen Schreibtisch eine super Lösung), muss online schauen – zum Beispiel auf die Online-Seite von ComputerBild, wo es eine Marktübersicht der kleinen Dinger gibt. Aber mit der Verbreitung von Cloud Computing werde sich das ändern, meint Fichter: Wenn Software weitgehend in der Cloud läuft, ist ein Bolide auf dem Schreibtisch (hoffentlich) nicht mehr so wichtig.

Online-Uni zum Klimawandel: Jetzt noch registrieren

Wer an der jährlichen Online-Universität zum Klimawandel (deutsche Seite) des Forschungs- und Transferzentrum „Applications of Life Sciences“ (FTZ-ALS) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) teilnehmen möchte, kann dies nun tun. Die Akademie, an der wieder zahlreiche internationale Experten virtuell partizipieren, läuft noch bis zum Freitag. Angesprochen sind Forscher, Unternehmen, Behörden, NGOs und die interessierte Öffentlichkeit. Die Registrierung ist kostenlos. Das Thema diesmal: Klimawandel, Inselstaaten und nachhaltige Technologien. Aktueller geht es angesichts der Verwüstungen, die Sandy auf haiti angerichtet hat, wohl kaum noch. Meine eigene Erfahrung: Anmelden lohnt sich!

Summary: Participate in the Online-University about Climate Change, a yearly event of the des Science and transfer center „Applications of Life Sciences“ (FTZ-ALS) at the College for Applied Science Hamburg (HAW Hamburg)! The academy lasts until Friday and happens only in the internet with the participation of lots of international experts. It directs itself to scientists, companies, administration, NGOs and the interested public. Registration is free. Topic 2012: Climate change, island states and sustainable technologies.

Deutsche horten Alt-PCs

Wie der Branchenverband BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) in einer Pressemitteilung verkündet, horten deutsche Haushalte massenweise Altcomputer. Bis zu 20 Millionen (!!!) sollen in deutschen Rumpelkammern ihrem Ende entgegenrotten. Das ergab die Befragung von rund 500 Leuten über 14 durch das Marktforschungsunternehmen ARIS. BITKOM empfiehlt: zum Recyclinghof bringen, an Rücknahmeaktionen teilnehmen und Batterien nicht einfach irgendwo entsorgen.
Nun ist es zweifellos die dümmste aller denkbaren Ideen zu diesem Thema, einen noch arbeitsfähigen oder mit geringfügigen Reparaturen/kleinen Ergänzugen wieder arbeitsfähigen Rechner zu Hause im keller stehen zu lassen, bis er bestimmt nicht mehr geht respektive vollkommen veraltet ist. Wegwerfen muss man aber auch nicht gleich, selbst wenn die Technologie nicht mehr ganz neu ist. nachhaltige-it empfiehlt: PCs endlich nicht mehr alle zwei, drei jahre durch neue ersetzen, sondern so lange es geht nutzen. Wer wissen will warum, möge seinen Blick einmal hierhin lenken. Was für Laptops gilt, dürfte auch für PCs nicht wesentlich anders sein. Die zweitintelligenteste Lösung wäre, einen noch funktionsfähigen Rechner an jemanden weiterzugeben, der sich sonst gar keinen leisten kann und so wenigstens irgendwelche Erfahrungen mit eigener digitaler Technik sammelt. Davon gibt es genug Leute. Auf diese Weise lassen sich Nutzungskaskaden sicher ziemlich verlängern. Auch die Weitergabe an passionierte Elektronikbastler zum Ausschlachten ist nicht verkehrt. Dann werden wenigstens Teile wiederverwendet, und der Rest kann dann immer noch zum Recyclinghof wandern. Nur wirklich nicht mehr arbeitsfähige Rechner sollten auf die von BITKOM vorgeschlagene Art entsorgt werden, auch wenn das den Umsatz der IT-Industrie nicht steigert.

Summary:20 Million old PCs are waiting in German households for refurbishment or recycling, says branch organization BITKOM!

Franzosen regen Aufbau deutschen Green-IT-Verbandes an

Heute möchte ich einmal eine französische Green-IT-Dachorganisation vorstellen, die vielleicht als Vorbild für eine ähnliche Organisation auf deutschem Boden dienen könnte. Die Franzosen hätten jedenfalls großes Interesse an Kontakten zu Parallelorganisationen in anderen Ländern, so es sie gibt.
Es hatndelt sich um die Green-IT-Allianz (AGIT). Die Allianz wurde in Frankreich im Februar 2011 von drei auf Green-IT spezialisierten Firmen (Consulting, Energieeffizienz in Datenzentren, Kohlenstoffbilanzierung) gegründet und hat heute sechsunddreißig Mitglieder. Finanziert wird die Organisation ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge, die proportional zur Größe der Unternehmen sind. Es ist geplant, EU-Gelder und andere öffentliche Finanzunterstützung einzuwerben. AGIT will Green-IT-Firmen zusammenbringen, eine Debatte über die Rolle der IT bei der nachhaltigen Entwicklung anstoßen, das Bewusstsein für das Thema weiterentwickeln und den Aufbau von fachlichen Fähigkeiten in den Firmen fördern. Außerdem will man gegen Greenwashing vorgehen und neue Green-IT-Produkte und -Praktiken entwickeln.

Summary:A French Green IT Organisation, Green-IT-Allianz (AGIT), is looking for similar organizations in other countries. It is a French association that was created in February 2011. Its founding members were three companies specialised in Green IT: GreenIT.fr (consulting, Green IT audits and software ecodesign), Greenvision.fr (consulting, energy efficiency in data centres), and Zento.fr (carbon accounting software). The AGIT has been up to steam since September 2011, after recruiting more than thirty members. The AGIT has 36 members (October 2012): 34 organisations and 2 individual members. Among organisations, you will find data centre experts, such as APC (Schneider-Electric.com) and Interxion.com, as well as consultancies such as GreenIT.fr and Blueight.com, energy management software publishers such as Avob.com and JouleX.net, law firms such as GastMenguyAvocats.com, recycling management companies such as Ecologic-France.com, etc. The AGIT is entirely funded by the contributions of its members. The contribution of each member is proportional to its size. Thanks to this funding mechanism, the AGIT is entirely independent. In the near future, the AGIT intends to apply to public funding instruments at the French- or European-level.The AGIT mission is to federate the players of the Green IT field, in order to contribute to the public debate on the role of information technology in sustainable development, and promote skill building in companies. AGIT wants to raise awareness about Green IT, fight greenwashing and to develop new and breakthrough Green-IT-products and -practises.