OASIS-Projekt gegen Internetsucht: Schon 10.000 Beratungen, mehr Webcam-Counseling geplant

„Im Rahmen von webcam-basierten Sprechstunden möchten wir die Betroffenen dort abholen, wo die Sucht ihren Anfang genommen hat: im Internet selbst“, beschreibt Bert Theodor de Wildt, OASIS (Online-Ambulanz-Service für Internetsüchtige)-Projektleiter, Ärztlicher Psychotherapeut und Leiter der Ambulanz der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) seine Pläne für die Weiterentwicklung des im September 2016 gestarteten Projekts. Es hat bislang etwa 10.000 Süchtige über 14 Jahren beraten, Angehörige wenden sich eher seltener an die Stelle. Wer meint, er oder sie könnte internetsüchtig sein, kann online auf der Website der Beratungsstelle einen Test absolvieren. Suchtverdächtige absolvieren zunächst zwei 50minütige Online-Sprechstunden, ehe sie sich persönlich in einer der Fachambulanzen deutschlandweit vorstellen, an die sie bei Bedarf vermittelt werden. Internetsucht wird von den Krankenkassen noch nicht eindeutig als Erkrankung anerkannt.

IEEE P7000: IT-Community will Ethik in Software designen

Nachdem die Welt langsam begreift, dass AI, Big Data und IoT nicht automatisch zur besten aller Welten führen, beginnen nun endlich auch in der Technologie-Community substantielle Aktivitäten, um dafür zu sorgen, dass Ethik bei der Erstellung intelligenter Software und autonomer Gerätschaften von Anfang an mitgedacht wird. Das ist eine große Chance, könnte es doch verhindern, dass eingefleischte Vorurteile (gegen Religionen, Ethnien und „Rassen“, sexuelle Orientierungen und Identitäten, Behinderung oder sonstwas) sich am Ende so tief versteckt in Algorithmen wiederfinden, die beispielsweise über Kredite oder Wohnungsvergaben entscheiden, dass wir sie kaum wieder herausbekommen. Neben Gesetzesinitiativen, wie sie jetzt Bundesinnenminister Heiko Maass anstrebt und deren Effizienz herzustellen schwierig sein dürfte, so lange sie nicht auf internationalen Abkommen beruhen, gibt es nun Anstrengungen der Tech-Community, allen voran der IEEE. Sie arbeitet mit der P7000-Familie an einer ganzen Serie von Standards zum ethischen Systemdesign besonders autonomer Systeme und AI-Algorithmen. Anders als viele andere Standards sollen die Arbeitsergebnisse zumindest teilweise frei unter Creative-Commons-Lizenz verfügbar sein. Über den aktuellen Stand der Dinge informiert eine frei zugängliche Broschüre, die jährlich erneuert wird. Ausdrücklich forderte Kay-Frith Butterfield, die an führender Stelle an der Organisation des Standardisierungsprozesses beteiligt ist, zur Mitarbeit auf – derzeit sind einige Arbeiten offen für die Kommentierung. Grundsätzlich sei jeder Technologie- und Ethikexperte qualifiziert, mitzumachen – wichtig sei dies besonders für Junge, denn sie müssten in der Welt leben, die nun designt würde, sagte sie auf einem im Münchner Deutschen patent- und Markenamt anlässlich eines weltweiten Kongresses zum Thema „Ethisches Design für Industrie 4.0“. Also, auf ans Werk!

Summary:IEEE P7000 Working Group is working on standards for ethical IT systems design with respect to AI and autonomous vehicles. Work shall be at least partly feely available under a Creative Commons license. Freely downloadable: A brochure supposed to be reworked every year containing the state of the art.