Auch nachhaltige IT schreibt manchmal aufgrund von Missverständnissen Unsinn. So bei der Meldung zum Cool Reader. Dort hieß es:

„Auch die Mobilfunktechnik selbst muss verändert werden, um anschließend mit solchen Services optimal zu kooperieren. Denn bisher galt die Regel, dass Bursts möglichst kurz sein und hohe Datenraten transportieren sollten. „Wir haben aber herausgefunden, dass energetisch das Gegenteil, nämlich lange Bursts mit niedrigen Datenraten, optimal sind“, erklärt Fettweis. Der Engpass wandert in diesem Fall vom Leistungsverstärker weiter zu den übrigen Bauteilen, insbesondere dem Transceiver. Der neigt, wenn man ihn so betreibt, zu Nichtlinearitäten und Phasenrauschen.“

Richtig ist mehr oder weniger das Gegenteil: In konventionellen Mobilfunk-Architekturen sind die Distanzen zwischen Basis und Verbraucher manchmal sehr groß. Unter solchen Konditionen empfehlen sich lange Bursts mit kleinen Datenraten. Über die Effizienz entscheidet der Leistungsverstärker.
In städtischen Gebieten sind die Distanzen erheblich kürzer, was bedeutet, dass man kurze Bursts mit hohen Datenraten schickt, um das dauernde energiefressende Ein- und Ausschalten der Hochfrequenzbauteile zu verhindern. Hier treten dann „Schmutzeffekte“ bei der Funkübertragung wie Nichtlinearitäten und Phasenrauschen auf. Der Transceiver, der außerhalb der Leistungsverstärker liegt, wird entscheidend. Eigentlich brauchte man wegen der hohen Datenraten nun wiederum einen Transceiver mit besonders guter Linearität, der aber wiederum viel Energie verbraucht. Deshalb arbeitet das Projekt Cool Reader an speziellen Signalverarbeitungsalgorithmen, die die zu erwartenden Verzerrungen kompensieren.

Sorry, liebe Leser, kommt hoffentlich nicht so bald wieder vor.

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