Kampagne gegen rechtswidrige Akku-Politik von Herstellern

Sehr Jahren verletzen viele Hersteller von mit Akkus betriebenen Geräten offensichtlich geltendes deutsches Recht, ohne dass dies die Behörden sonderlich kümmert. Darauf weist die Plattform Akku-Skandal des Beraters und Anti-Obsoleszenz-Aktivisten Stefan Schridde in einer Pressemitteilung hin. Schridde versucht seit Anfang dieses Jahres mit seiner Plattform Murks nein danke ein Umdenken der Hersteller in Sachen „eingebaute Sollbruchstellen“ anzuregen. Inzwischen findet er auch in der Wirtschaft Unterstützer und Menschen, die in dieselbe Richtung arbeiten. Beispielsweise das Testhaus HTV, das nun ein Gütesiegel an geräte verleiht, die auf eidesstattlliche Versicherung ihres Herstellers und nach eingehender Untersuchung durch das Testhaus keine eingebauten Sollbruchstellen (unterdimensionierte Bauteile, auf schnellen Verschleiß zielende Montage, Zähler in Akkus oder Tinten-/Tonerpatronen etc.) aufweisen. Angeblich ist das Interesse an dem Siegel groß, wie ein Vertreter des Unternehmens auf einer Tagung der COG (Component Opbsolescence Group) berichtete. Der Verband, dem zum Beispiel Einkaufsmanager angehören, bemüht sich seit Jahren, die Probleme von Geräteherstellern zu lösen. Die haben immer größere Schwierigkeiten, langfristig verfügbare Bauelemente für langlebige Geräte auf dem markt zu finden.

Neue Borderstep-Studie: Positive Umwelteffekte von Green IT werden eher überschätzt, Rebound unterschätzt

Das Borderstep-Institut hat vor der Enquete-Kommission zur Informationsgesellschaft im November ein Gutachten zu Green IT und den damit verbundenen Rebound-Effekten vorgelegt. Die aktuellen Studien zu Rebound-Effekten werden referiert, wobei nur eine einzige Studie sogenannte tertiäre Effekte einbezieht. Tertiäre Effekte kommen zustande, wenn zwar eine Anwendung in sich Energie spart, dies aber dazu führt, dass das Verhalten der Menschen sich ändert und sie nun deswegen an einer anderen Stelle um so mehr Energie verbrauchen. Also: Weniger Autofahren wegen IT-gestütztem HomeOffice, dafür um so öfter mal ein Flug-Wochenendtrip nach sonstwohin oder ein Ferienflug in die Ferne. Das Borderstep-Institut kommt dabei zu folgendem recht frustrierendem Schluss: „IKT alleine wird zu keiner Trendwende der Material‐ und Energiedurchsätze der Volkswirtschaften führen. Ressourceneffizienzpotenziale werden nur dann realisiert werden, wenn die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen einen effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen befördern. …Die IKT kann nur als
Schlüssel für ökologische Nachhaltigkeit verstanden werden, wenn die positiven Umwelteffekte von
IKT maximiert und gleichzeitig die negativen minimiert werden. Andernfalls besteht sogar die Gefahr,
dass Wachstumseffekte die Einsparungen kompensieren und die Gesamtbelastung steigt.“ Sprich: IKT hilft nur, wenn wir insgesamt weniger konsumieren, weniger reisen, weniger Fleisch essen etc. Die Studie belegt diese These im Detail an eBay.

In der derzeit aktuellen Berichtsvariante des Berichts der Enquete findet sich übrigens von dieser Einschätzung fast nichts mehr wieder – hier hat anscheinend notorisch optimistische Sicht der Industrie- und Verbandsvertreter den Sieg über die weniger glanzvolle Realität davongetragen. So wird es wohl eher nichts mit den grünen Segenswirkungen der IT!