Umwelthoffnung Additive Fertigung

Die Additive Fertigung – die Herstellung von Teilen (vom Ersatzteil bis potentiell zur fertigen Maschine) durch Laserdruck nach dreidimensionalen CAD-Plänen – könnte in einigen Jahren die Fertigungstechnik revolutionieren. Denn sie spart Unmengen an Material und auch an Transporten. Ersatzteile zum Beispiel können mit der Technologie aus dem entsprechenden Materialpulver direkt vor Ort gedruckt werden. Außerdem werden neue Designs möglich, die sich heute schlicht aus Gründen der Fertigungstechnik nicht oder nur übermäßig teuer realisieren lassen, beispielsweise Werkstücke, bei denen ein Teil kompliziert mit einem anderen verschränkt ist oder sehr unregelmäßige Flächen hat. Ein Beispiel dafür gab es bei GE Digitals Tagung Minds + Machines in Berlin zu sehen. Gezeigt wurden (siehe Bild) der massive Materialblock, aus dem das entsprechende Werkstück herausgefräst wurde, die dabei anfallenden Späne und das Werkstück selbst. Gleichzeitig präsentiete GE dasselbe Werkstück gedruckt – durch diese Methode war eine etwas andere Form möglich – zeigte die vergleichsweise winzige Menge Pulver, aus dem der Druck entstanden war und den zustande gekommenen Produktionsabfall, vor allem einige Grate, die nach der Produktion entfernt worden waren. Die Kapazität der Laserkammern, in denen gedruckt wird, ist zwar noch nicht so hoch, soll aber steigen. GE Digital bringt demnächst ein Gerät mit einem Kubikmeter Fassungsvermögen auf den Markt – prinzipiell sind nach oben keine Grenzen gesetzt, doch liegen die Probleme hier wohl wahrscheinlich im Detail. Das auf der Veranstaltung gezeigte Gerät, mit dem GE während der Veranstaltung ein Emblem mit seinem Logo drucken ließ, um die Technik zu demonstrieren, verbraucht nur 200 Watt.
Warm anziehen müsste sich in Zeiten der additiven Fertigung wohl aber der deutsche Maschinenbau. Der verkündet zwar den forcierten Einstieg in optische Technologien, doch senkt die additive Fertigung grundsätzlich die Einstiegsbarrieren in die Branche, so dass es gut möglich ist, dass in einigen Jahren auch in bisher auf diesem Markt wenig sichtbaren Ökonomien neue Unternehmen auftauchen, die sich das zunutze machen.