Konferenz für IT-Nachhaltigkeitsfreunde

Vor Kurzem fand in Berlin die Konferenz „Bits&Bäume“ statt, bei der es explizit um die Nachhaltigkeit der IT ging. Wer sich für das Thema interessiert, findet unter dieser Adresse sämtliche Vorträge als Video. ich werde mir die Freiheit nehmen, einige dieser Videos in nächster Zeit selbst anzusehen und dann darüber was zu schreiben, sie sind nämlich gut.
Deshalb gleich ein paar Hinweise von Niklas Jordan darüber, wie man das Web nachhaltiger machen kann, ohne gleich auf Surfen zu verzichten. Den Video-Enthusiasten wird das nicht gefallen, aber trotzdem.
Denn Niklas Jordan weist in seinem Vortrag darauf hin, dass die Webseiten immer größer werden, ohne inhaltlich mehr zu sagen, und dass leider jedes Bit über die Leitung muss, was Strom vergeudet und die Implementierung immer leistungsfähiger Server erfordert. Um Strom zu sparen, muss man zum Beispiel Bilder verlustfrei runterrechnen (kostenloses Tool wird im Vortrag genannt) und kann noch einiges andere tun, vor allem mit zappelbildchen sparsam sein. Ihr könnts ja ansehen, ich möchte nicht alles verraten.
Wer übrigens mal testen will, wie viel die eigene Seite pro Aufruf an Kohlendioxid in die Umwelt spuckt, kann das hier ganz unkompliziert machen. Bei meiner sind es monatlich 0,59 Gramm (ja, es ist eine ganz kleine Website mit viel Text, wenig Bildern etc.). Und bei Eurer/Ihrer?

Rechenzentren nicht auf Klimawandel vorbereitet?

Nach einer Quelle auf der Website Data Economy ignorieren US-amerikanische RZ-Betreiber den Klimawandel. Wie der Bericht feststellt, werden von den RZ-Betreibern zu wenig Vorkehrungen gegen Wasserknappheit (Kühlwasser!), Überflutungen oder Waldbränden. 71 Prozent würden die Risiken von Extremwetter nicht genügend beachten, 45 Prozent den Klimawandel als potentiell beeinträchtigenden Faktor gleich ganz ignorieren.
Wie sieht es diesbezüglich mit deutschen Rechenzentren aus? Wahrscheinlich nicht viel anders. Im Gesetz über Kritische Infrastrukturen, das für viele wichtige RZs relevant sein dürfte, wird meines Wissens der Klimawandel nicht erwähnt und das Risiko des Austrocknens ganzer Landschaften, wie es in diesem Sommer zu beobachten war, spielte wohl in der Risikowahrnehmung bislang auch keine Rolle. Der Fokus liegt bei den Studien, Analysen und wissenschaftlichen Arbeiten heute eindeutig im Bereich „Umweltfreundlichkeit von Rechenzentren“ und weniger dcarauf, wie eine klimaunfreundliche Umwelt, die wir uns gerade mit großem Einsatz selbst bauen, die Rechenzentren insgesamt beeinträchtigen könnte. Mein persönlicher Rat (wenn den jemand interessiert): Die Branche sollte sich schleunigst damit befassen und entsprechende Untersuchungen anstoßen.