Mobilfunk-Provider sollen für mehr Handy-Recycling sorgen

Eine neue Studie der niederländischen Organisation MakeITfair kommt zu dem Schluss, dass Provider sich mehr als bisher um das Recycling der handies ihrer Kunden kümmern müssen. Die Studie empfiehlt den Mobilprovidern diesbezüglich zum beispiel Gutscheine, deutliche Hinweise auf Recyclingmöglichkeiten. Einen weiteren Schritt in diese Richtung sieht die Organisation in SIM-only-Verträgen statt einfacher Verlängerung des Abos, wobei dann der Austausch der Karte automatisch mit der Rückgabe des alten und der Übergabe eines neuen Handies verbunden sein sollte. In Ländern des Südens wird empfohlen, dass den Nutzern der Geräte etwas für die Rückgabe bezahlt wird, weil sie diese sonst verkaufen und keine Motivation zur Rückgabe sehen.
Hintergrund: Handies enthalten eine Fülle seltener und potentiell knapper materialien. Mit modernen physikochemischen Methoden können diese zu mehr als 90 Prozent zurückgewonnen werden. Doch derzeit ist die Rückgabequote bei handies noch sehr gering, wodurch wertvolles Mterial auf eem Müll landet.
Summary:A new study of MakeITfair tells Mobile Providers to give incentives to people wo recycle their mobiles. Rate of recycling is still too low, so rare materials are wasted in big quantities when old mobiles are thrown away.

Blog Action Day

Heute ist Blog Action Day. Es geht diesmal um den Klimawandel, und natürlich möchte sich hier auch nachhaltige-it wenigstens ein bisschen beteiligen.
Nachhaltige IT bedeutet nämlich nicht nur in der IT Energie zu sparen, sondern durch vernünftigen IT-Einsatz außerhalb dieses Bereichs. Beispielsweise bei den Flug-Abgasen: Wer nicht fliegt, sondern mailt, chattet und gegebenenfalls videokonferenzt, entlastet nicht nur sein Zeit- sondern auch sein Kohlendioxid-Budget. Es muss ja nicht gleich ein Videokonferenz-Bolide für die Darstellung in Lebensgröße sein, der verbraucht nämlich samt der dicken Datenleitungen auch ordentlich Strom. Dass es Alternativen zu Jetlag und stundenlangen Totzeiten im Transferbereich (Lost in Transfer – ach nein, der Film hieß ja Lost in Translation) haben inzwischen wohl viele Firmen verstanden und streichen die Reisebudgets ihrer Manager zusammen, auch Pressekonferenzen finden jetzt immer öfter virtuell statt. Nur die Fluglinien haben noch nicht begriffen, dass die Business-Flieger wohl nicht mehr in den gleichen Scharen und Häufigkeiten wie früher am Flugverkehr teilnehmen werden. Aber das wird schon….

Green-IT-Allianz – erste Ergebnisse frühestens im Dezember

Die Green-IT-Allianz ist eine von der Bundesregierung initiierte und unterstützte nationale, institutionsübergreifende Initiative. Sie soll den Austausch zwischen den Akteuren fördern und so ohne viel Bürokratie Lösungen für effizientere IT-Best-Practises und -Anwendungen entwickeln, die helfen, Ressourcen zu sparen.
Die Initiative hat bisher fünf Arbeitsgruppen gebildet:
– Rolle der ICT als Enabler: erstellt einen Green-IT-Atlas mit Best-Practises für unterschiedliche Branchen, also IT-Branchenlösungen, die den Ressourcenverbrauch verringern. Typische Branchenbeispiele sind Verkehr oder Logistik. Leitung: Fujitsu Technology Solutions
– Masterplan Green IT: definiert die angestrebten Ziele bis 2020. In Kooperation mit dem Borderstep Institute.
– Software und Green ICT: diskutiert die Potentiale in der Gestaltung von Software, um dazu beizutragen, dass IT effizienter und umweltfreundlicher wird. Leitung: Sun Microsystems.
– Hardware für Green ICT: bildet einen „Body of Best Practises“ zusammen mit Anwendern. Leitung: Vertreter von Bosch Siemens Haushaltsgeräte und IBM
– Ressourceneffizienz: entwickelt Zahlenmaterial zum ökologischen Footprint von ICT, zu Materialwahl, beschäftigt sich mit Themen wie Recycling etc. Leitung: Infineon

nachhaltige-it sprach mit Isabel Richter, Bereichsleiterin Umwelt und Nachhaltigkeit
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e.V.
über die Pläne, Ziele und mögliche Hindernisse für die Green-IT-Allianz.

nachhaltige-it: Frau Richter, wer steuert die Green-IT-Allianz?

Richter: Initiator war das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie anlässlich des IT-Gipfels 2008, bei dem der Aktionsplan Green IT verabschiedet wurde.. Involviert sind auch unter anderem das Umweltbundesamt, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesinnenministerium in Hinblick auf die bundeseigenen Rechenzentren.

nachhaltige-IT: Wie ist das Verhältnis zu anderen nationalen und internationalen Initiativen, beispielsweise dem neu entstandenen Forschungscluster Cool Silicon in Dresden oder mit Forschungsschwerpunkten in Sachen Nachhaltigkeit, wie sie beispielsweise an der Universität Lüneburg existieren?

Richter: Bisher sind wir noch nicht verknüpft. Wir pflegen über das CIO-Kolloquium, eine Anwendervereinigung, enge Kontakte zu den Anwendern, die auch den Vorsitz in einer der Arbeitsgruppen innehaben. Dadurch sind große Unternehmen wie Bosch Siemens Haushaltsgeräte oder die Allianz-vertreten. Es geht uns dabei darum, praxiswirksam Potentiale für mehr Effizienz aufzuzeigen, egal, ob es sich um Energie, Kosten oder Ressourcen handelt.

nachhaltige-it: Wie sieht es mit der Finanzierung aus?

Richter: Es gibt ja kaum Finanzbedarf, das ist einer der großen Vorteile unserer lockeren Organisationsform. Die Allianz versteht sich eher als eine Art unbürokratischer Think Tank, um Kompetenzen auszutauschen. Bei uns (BITKOM, Anm. d. Aut.) ist die Kompetenz sowieso im Haus, so dass wir die Geschäftsstelle ohne große Kosten übernehmen können, die Teilnehmer finanzieren das Ganze also über ihr Dabeisein, indem sie Zeit investieren, zu den Veranstaltungen oder Arbeitsgruppen anreisen, die Kosten von eventuellen Veröffentlichungen werden umgelegt oder vom Verband finanziert.

nachhaltige-IT: Ist das nicht eine sehr unverbindliche Konstruktion, die vielleicht auseinanderfällt, sobald speziell die Anwender- und Herstellerunternehmen zum Beispiel wirtschaftlich unter Druck geraten?

Richter: Wir haben den Eindruck, dass den Firmen das Thema wirklich wichtig ist, wir mobilisieren ja mit Erfolg unsere Verbandsmitglieder und Anwender. Außerdem ist politischer Druck da. Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen, damit die Firmen hier weiter mitmachen. Wir müssen zum Beispiel konkrete Ziele definieren und Papiere herausbringen.

nachhaltige-it: Wann darf man mit ersten Ergebnissen rechnen?

Richter: Sehr wahrscheinlich zum IT-Gipfel im Dezember, größere Neuigkeiten sind für die CeBIT im nächsten Jahr zu erwarten, bei der es wieder eine großangelegte Sonderveranstaltung zu Green IT geben wird.

nachhaltige-IT: Auch Verbraucher sind ja in großem Umfang IT-Anwender mit erheblichem Stromverbrauch – ich denke zum Beispiel an die Always-on-Philosophie und immer gigantischere Flachbildschirme mit erheblichem Material- und Energieverbrauch. Sind auch Verbraucherverbände und Hersteller von Unterhaltungselektronik involviert?

Richter: Derzeit nicht. Die Initiative soll zunächst Politik und Industrie ansprechen. Allerdings ist das eine wichtige Anregung – die Initiative formt sich ja gerade erst.

nachhaltige-IT: Und was ist mit Umweltverbänden?

Richter: Ein enger Kontakt besteht über unsere zahlreichen Green-IT-Aktivitäten zum Beispiel zur Deutschen Umwelthilfe. Auch der WWF (World Wildlife Fund) und Germanwatch sind schon auf den Green-IT-Veranstaltungen des BITKOM aufgetreten. Nichtregierungsorganisationen werden also durchaus eingeladen, wir halten dieses Vorgehen für konstruktiv.

nachhaltige-IT: Frau Richter, wir danken Ihnen für das Gespräch.
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Summary: Green IT Allianz is an initiative initiated by the Bundesministerium für Wirtschaft (Federal Minister of Economy) of Germany. It is supposed to inspire discussion and exchange of ideas and Best Practises among vendors and professional users of IT, science and political institutions responsible for the reduction of energy use and carbon footprint. So far, five working groups have been installed (Hardware, Software, IT-application that reduce carbon footprint outside of IT, use and recycling of material). Financing is mostly done by participants. First results are to be expected earliest at next German IT Summit (Dec 09). End users and their appliances (e.g. TV screens) are so far not included into the topics of the initiative. Some NGOs (Non-governmental Organisations) like WWF (World Wildlife Fond) or Germanwatch cooperate with the initiative.

EU-Code of Conduct für Datenzentren. Einführung und Interview mit dem CoC-Verantwortlichen Paolo Bertoldi

Der europäische Code of Conduct für Datenzentren (CoC) ist der erste Versuch, auf Basis von freiwilligen Verpflichtungen auf Richtlinien für den Betrieb von Datenzentren deren Energieverbrauch zu verringern und die Telnehmer am CoC zu zertifizieren.
Unternehmen treten jeweils mit einzelnen Rechenzentren dem Code of Conduct bei, können also teilweise CoC-Compliant agieren und teilweise nicht oder später andere RZ in den CoC einbeziehen. Teilnehmer müssen anfangs vor allem regelmäßige Stromverbrauchsmessungen nachweisen und sich verpflichten, die Energieeffizienz ihres Rechenzentrums kontinuierlich und nachprüfbar zu verbessern. Investitionen in geeignete Messtechnik sowie in Zeit zum Ausfüllen der umfangreichen Beitrittsunterlagen sind erforderlich, falls nicht ohnehin in Messtechnik investiert wurde.In weiteren Stadien werden Schritt für Schritt anerkannte Best Practises umgesetzt, wobei die Unternehmen selbst entscheiden, welche Maßnahmen sie vornehmen und wann. Allerdings gibt die EU Hinweise darauf, welche Maßnahmen höhere Priorität haben sollten. Dringlich empfohlen wird zum Beispiel die konsequente Virtualisierung. Besonders verbreitet sind als Einstieg Maßnahmen zum besseren Klimamanagement im Rechenzentrum, zum Beispiel freie Kühlung.
Wer seinen kontinuierlichen Verbesserungspflichten nicht nachkommt, wird nach Anmahnung aus dem Code of Conduct ausgeschlossen. Hersteller können dem Code of Conduct beitreten, haben aber einen anderen Status.
Teilnehmende Rechenzentren am CoC erhalten ein Zertifikat, mit dem sie werben können.
Ein ähnliches Verfahren gibt es für Provider bezüglich der Anwender-Endgeräte und Technologien für Telekommunikations- und Kabel-Breitbandnetze (CoC for Broadband).

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Interview:
Verantwortlich für die Duchführung des Code of Conduct ist bei der EU Paolo Bertoldi. nachhaltige-it sprach mit Bertoldi über den derzeitigen Status, Hindernisse und seine Ziele für die nächsten 12 Monate.

nachhaltige-it: Herr Bertoldi, seit wann läuft das Code-of-Conduct-Zertifizierungsprogramm?

Bertoldi: Effektiv seit Januar 2009. Die letzte Fassung des Code of Conduct wurde im November 2008 verabschiedet.

nachhaltige-it: Wie viele Rechenzentren haben sich bisher angeschlossen?

Bertoldi: Etwa 20, zwei davon in Deutschland.

nachhaltige-it: Das klingt nicht nach einem durchschlagenden Erfolg…

Bertoldi: Es dauert, die Voraussetzungen zu erfüllen: die nötigen Messungen zu machen, dafür die Geräte zu beschaffen, alle Formulare auszufüllen.

nachhaltige-it: Gibt es einen raschen Zuwachs?

Bertoldi: Drei bis fünf Datenzentren kommen monatlich dazu.

nachhaltige-it: Das klingt auch nicht gewaltig.

Bertoldi: Die Firmen müssen wirklich investieren, um teilzunehmen, zum Beispiel in Mess-systeme, und das können sich viele, gerade in der gegenwärtigen Wirtschaftslage, nicht leisten.

nachhaltige-it: Wer sind die Teilnehmer?

Bertoldi: Es sind meist große Firmen, IT-Hersteller wie HP, Fujitsu-Siemens oder Microsoft, die alle einige ihrer Rechenzentren ins Programm integriert haben, oder professionelle Datenzentrums-Dienstleister, die ihre Mitgliedschaft als Qualitätsmerkmal vermarkten können. Dazu kommen einige kleinere. Auch Vodafone ist mit eigenen Datenzentren dabei.

nachhaltige-it: Welche Branchen interessieren sich sonst noch für das Thema?

Bertoldi: Banken, Telekommunikation und Einzelhandel, also Branchen, wo es auf ein gutes öffentliches Image ankommt.

nachhaltige-it: Und welche Maßnahmen setzen die Teilnehmer als erstes um?

Bertoldi: Freie Kühlung, also Kühlung mit Umgebungsluft und die Trennung kalter und warmer Gänge sowie das Management der Luftströmungen.

nachhaltige-it: Könnte sich aus dem Code of Conduct so etwas wie ein europäischer Standard entwickeln?

Bertoldi: Das ist eine politische Entscheidung, für die ich nicht zuständig bin.

nachhaltige-it: Was müsste passieren, um dem Code-of-Conduct mehr Erfolg zu verschaffen?

Bertoldi: Uns fehlen nationale Kanäle zur Informationsverteilung. In Deutschland zum Beispiel gibt es keine deutschsprachigen Informationen. Am besten funktioniert die Promotion in Großbritannien. Dort gilt der Code of Conduct als gute Regulierung und wird von der Regierung gefördert.

nachhaltige-IT: Wie viele Rechenzentren möchten Sie Ende nächsten Jahres unter Vertrag haben?

Bertoldi: Ich strebe 100 aus allen Ländern Europas an. Wenn es mehr sind, um so besser.

Summary: A short description of role and function of the European certification program Code of Conduct for Data centres (more energy efficiency for data centres). Interview with the responsible manager, Paolo Bertoldi, about numbers of participants, their development, support and hurdles for the CoC and most popular measures taken by the participants.

Carbon-Neutral – was ist das eigentlich?

Immer mehr Firmen, darunter auch viele aus der IT, streben an, „Carbon-neutral“ zu sein. Doch was ist damt eigentlich gemeint? Gemeint ist, dass ein Unternehmen seine gesamte Kohlendioxiderzeugung durch ausgleichende Maßnahmen kompensiert. Sei das nun der Bezug von „Green Energy“, der Kauf von Zertifikaten oder das Initiieren anderer Kompensationsmaßnahmen, etwa Bäume pflanzen. Unklar ist allerdings, was alles als firmenerzeugtes Kohlendioxid verstanden wird: Nur der Energieverbrauch von Produktion/Dienstleistung? Auch die Geschäftsreisen oder Arbeitswege der Mitarbeiter? Wird die indirekte Kohlendioxid-Erzeugung in der Lieferkette mit einbezogen? Wenn ich etwa eine Dienstleistung extern erbringen lasse, dann entledige ich mich deren Kohlendioxid-Last, aber diese verschwindet ja nicht, sondern landet nur bei einer anderen Firma. Jede Menge Unklarheiten also schon in der Definition!

Beispiele für FIrmen, die Kohlendioxidneutralität anstreben oder erreicht haben, sind etwa NTT Online Europe, ein Hoster, oder EMC, BT oder Dell

Gemessen und/oder bestätigt wird die Kohlenstoff-Neutralität dann von Organisationen wie Carbon Disclosure Project oder der Carbon Neutral Company. Diese Organisationen/Unternehmen bewerten den Kohlendioxidausstoß der betreffenden Unternehmen und bieten ihnen an, Zertifikate zu kaufen oder für das Aufkommen an Kohlendioxid, das sie erzeugen, kompensatorische Maßnahmen zu ergreifen, vorzugsweise in sich entwickelnden oder Entwicklungsländern (sog. Carbon Offsetting). Eine interessante Q&A-Strecke (auf Englisch) über Carbon Offsetting brachte der Blog der britischen Tageszeitung The Guardian.

Kommentar: Kohlendioxidneutralität ist schön und gut und bestimmt besser als gar nichts zu tun. Sie sollte aber nur ergänzend angewendet werden, wo und so lange andere Maßnahmen, den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken, nicht anwendbar oder verfügbar sind. Zwar bewirkt schon allein die Auseinandersetzung mit dem Thema und der Kauf von Zertifikaten, dass man anfängt, auch absolut weniger zu produzieren, weil das ja auch Geld kostet. Da aber der Kohlendioxid-Ausstoß pro Person in den westlichen Ländern so stark sinken muss, weil sie pro Person um ein Mehrfaches mehr Kohlendioxid ausstoßen als Bewohner weniger entwickelter Länder, reicht das nicht. Wenn das gesamte Kontingent begrenzt ist und ständig überschritten wird (also der Gesamtausstoß fallen muss) und wir uns hoffentlich darüber einig sind, dass jedem Einzelmenschen prinzipiell das gleiche Recht zusteht, Kohlendioxid zu erzeugen, schaffen nur ABSOLUTE Kohlendioxid-Einsparungen hier und in allen Ländern, die ihre Kontingente überschreiten, Entwicklungsraum für die derzeit noch weniger entwickelten Länder. Also: Kompensatorische Kohlendioxid-Neutralität ist in Ordnung, aber leider absolut nicht ausreichend.

Summary: A short description and discussion of the concept of „carbon neutrality“ and „carbon offsetting“.

Greenwashing des Monats

Es wird derzeit zur Unsitte, an alles und jedes „Grün“ zu schreiben, in der Hoffnung, ein paar umweltbewusste Menschen zum Kauf des Dienstes oder der Ware zu bewegen, auch wenn die Sache mit Grün nicht das Gerningste zu tun hat. Ein aktuelles Beispiel für einen Versuch mit diesem „Abfärbeeffekt“ Geld zu verdienen: www.surfgreen.de. Hier handelt es sich um einen angeblich sehr ökonomischen mobilen Datentarif, der allerdings absolut nichts mit irgendwelchen Formen des Umweltschutzes oder der Kohlendioxid-Einsparung zu tun hat.

Natürlich steht es jeder Firma vollkommen frei, den Begriff „grün“ für ihre Produkte zu verwenden, dennoch bleibt ein seltsames Geschmäckle. Den Slogan vom „grünen Band der Sympathie“ würde sich die Dresdner Bank sicher heute auch zweimal überlegen, aber die gibt es ja sowieso nicht mehr.

Den meisten RZ-Leitern ist Stromverbrauch egal

Nur etwa ein Fünftel von 101 durch die Experton-Group befragten IT-Leitern gab an, dass in ihrem Unternehmen der Stromverbrauch des RZ gemessen wird.

Durchführung von Energieeffizienzanalysen:

Gesamt 21%

Unternehmensgröße 299 – 499 Mitarbeiter: 16%

Unternehmensgröße 500 – 999 Mitarbeiter: 18%

Unternehmensgröße 1000 -4999 Mitarbeiter: 25%

Unternehmensgröße >5000 Mitarbeiter: 36%

Quelle: Experton Group 2009

Kommentar: Das dürfte größtenteils daran liegen, dass die nicht messenden/analysierenden RZ-Leiter ihren Strom nicht selbst bezahlen müssen. Fallen die Grenzen zwischen Facility- und RZ-Management, entsteht Druck auf Verringerung der Energiekosten. Große Unternehmen stehen etwas besser da – das mag daran liegen, dass viele von ihnen an ihrem grünen Image feilen, aber vor allem daran, dass sie mehr und größere RZ haben und daher dort auch mehr Strom verbrauchen.

Summary:: A new study (2009) from German market research and consulting company Experton Group shows that only ablut 1/5 of all data center managers know how much electriity their infrastructure uses.

Wirtschaft schlägt (mal wieder) Klima

Im Deutschlandfunk hieß es soeben aus eingeweihten Kreisen, man werde wohl bei den gegenwärtig laufenden Weltwirtschaftsverhandlungen der G20 irgendwas gegen das missbräuchliche Verhalten der Banken zustande bekommen, dafür könne man sich aber eine Klimavereinbarung im Dezember nun wohl doch eher in die Haare schmieren, um es salopp zu sagen.
Man kann nur hoffen, dass in diesem Fall eher Zweckpessimismus die Feder geführt hat. Schade, dass CO2 nicht stinkt wie … naja, man ahnt schon was. Sonst wären sie alle schon möchtig hinterher, es zu beseitigen. Ansonsten hilft (für die nächste Generation im Besonderen) wohl nur beten (wenn man dran glaubt). Aber jetzt meinen sicher wieder alle, das wäre hysterisch.