Green IT at its best – Neuerungen für die Batterietechnik und das Smart Grid

Green IT im besten Sinne findet man manchmal nicht auf Informatik- oder IT-Messen, sondern ganz woanders. Zum Beispiel auf der Intersolar, wo heute eine Schaltung prämiert wurde, die sich ein erst 2013 gegründetes Freiburger Unternehmen ausgedacht hat. Sie ermöglicht es, Batteriezellen parallel statt, wie bisher durchgängig üblich, in Reihe zu schalten. Batterieblöcke bestehen in aller Regel aus vielen in Reihe geschalteten Batteriezellen, und wenn eine dieser Zellen ausfällt oder degradiert, leidet die Leistung des gesamten Blocks oder er muss im Zweifel ausgeschaltet und ausgewechselt werden. Bei Parallelschaltung fällt nur die betroffene Zelle aus und kann dann ausgewechselt werden. Die Schaltung kann für alle Leistungsstärken skaliert werden, das Unternehmen, ASD Sonnenspeicher, sucht größere Firmen, die die zum Patent angemeldete Technologie lizenzieren und in ihre Systeme integrieren.
Eine weitere Neuerung hat siche ebenfalls ein überschaubarer Mittelständler ausgedacht. Das Problem, das ComBination löst, ist typisch für eine junge Industrie, in diesem Fall das SmartGrid, vulgo das intelligente Stromnetz: Jeder Hersteller denkt vor allem an sich selbst, und infolgedessen passt nichts zu garnichts. Endgeräte können nicht mit Speichern reden, Speicher nur mit manchen Wechselrichtern, und das unabhängige Energiemanagementsystem nicht mit dem externen Netz und den sonstigen Komponenten. Da hilft nur Virtualisierung, in diesem Falle durch eine Art Meta-Sprache oder von mir aus Middleware, welche die Kommunikationsprotokolle und -inhalte der einzelnen Geräte und Systeme auf einer überlagernden Ebene vereinheitlicht und damit für die jeweils anderen Komponenten verständlich macht. Diese Software läuft auf einem zentralen mehrfach verschlüsselten Cloud-Server, auf den alle Beteiligten zugreifen und den ComBination in einem Rechenzentrum von Nicbase betreibt. Damit können beispielsweise Fahrzeugbatterien endlich mit jedem Wechselrichter und jeder Ladeeinrichtung sprechen, Energieanbieter die diversen Komponenten (oder E-Cars) bei Endanwendern adressieren etc.
Das eigentlich Erstaunliche ist, dass bereits rund 50- bis 60000 Haushalte in sechs Regionen des Verteilnetzes an dem auf der Lösung basierenden Versuch teilnehmen, und zwar Mieter genauso wie Eigenheimbesitzer mit eigener PV-Anlage. Die Teilnehmer müssen zwischen 1000 und 2000 Euro in LEDs und Funksteckdosen zur Ansteuerung der Geräte im Haushalt investieren und profitieren dafür von einem erheblich billligeren Stromtarif. Sie wurden auf Anregung von ComBination von den Kommunen in den regionalen Einzugsbereichen der angesprochenen Stromlieferanten angeworben.
Viele staatlich mitfinanzierte Pilotprojekte für Elektromobilität umfassen erheblich weniger Teilnehmer. Auch dass Eigenheimer und Mieter mit und ohne E-Fahrzeuge mitmachen und das Ganze zeitlich unbegrenzt sozusagen im Ernstfallmodus stattfindet, ist ungewöhnlich. Über die einzelnen Regionen und Partner unter den Versorgern will ComBination derzeit noch nicht reden.

SUMMARY: At Intersolar, ASD-Sonnenspeicher, a mid-sized company from Freiburg, founded 2013, presented an electronic circuitry to parallelize battery cells of any size and performance. This means that broken cells can be exchanged separately instead hampering the performance of a whole battery block. Another mid-sized company, ComBination, developed a kind of middleware for Smart Grids that understands and translates the very heterogenuous communication protocols and dialects of the different players and components in the Smart Grids of the future with their multitude forms of distributed energy production and consumption. The system starts to be used in six German regions with about 50000 German private housholds as customers.

Schrottkiste iPhone4

Das neueste iPhone4, soeben in Cupertino vorgestellt, glänzt, so die Deutsche Umwelthilfe, weniger durch neue Features als dadurch, dass man den Akku nicht selbst auswechseln kann. Ein vorsintflutlicher Zustand, eines innovativen Technologieunternehmens unwürdig und so ganz und gar im Widerspruch zu dem gloriosen Image, das der tote Steve Jobs ansonsten hat. Eigentlich sollte man gegen derartiges Schrott-Design protestieren, statt ihm hinterherzulaufen. Dummerweise allerdings sind die Verbraucher auf diesem Ohr so taub, dass jetzt, so die DUH, auch noch andere anfangen, solche Wegwerfsysteme zu entwickeln.
Getreu der Devise: Ist der Rohstoff erst zu Ende, kommt die große Mobilwende. Die zur Buschtrommel, wahrscheinlich. Denn die in den massenweise entsorgten Handies steckenden Materialien sind teilweise extrem selten und unersetzlich. Ohne sie keine Handies mehr.
Deshalb: Nur Geräte mit Wechselbatterie kaufen. Geräte nicht so nutzen wie das modische Sommerjäckchen (das jede Saison ausgewechselt wird). Und gebrauchte Handies tunlichst zurückgeben. Sonst gibt es irgendwann keine neuen mehr.

VDE testet Batterien

Von Leistung und Qualität der Batterien und der gesamten damit gekoppelten Leistungselektronik wird es abhängen, ob und inwieweit Elektromobilität – sei es in Gestalt von E-Cars, Hybriden oder Pedelecs – erfolgreich werden kann. Deshalb ist es zu begrüßen, dass das VDE-(Verein Deutscher Ingenieure) jetzt ein Umwelt- und Testzentrum für Elektrofahrzeuge gründet. Das Institut wird sich auf dem Gelände der Energieversorgung Offenbach (EVO) in unmittelbarer Nähe eines Umspannwerks der EVO befinden, die auch die Stromversorgung übernimmt. Geplant ist dort ein 2500 Quadratmeter großes Labor auf gepachteter Fläche. Dort will das gemeinnützige Institut Batterien bis 400 kg Gewicht 1,2 mal 1,2 Meter Größe testen. Zellprüfungen sind mit Strömen bis 1080 Ampere, Spannungen bis 1000 Volt und einem Maximalstrom von 800 Ampere machbar.

WWF-Studie zu 2050: Was die IT zum guten Klima beisteuern muss

Die bereits an vielen Stellen zitierte Studie des WWF zum Klimaszenario 2050 benennt auch einige Felder, wo insbesondere intelligente IT-Systeme dazu beitragen können und müssen, die Energieeffizienz um die in der Studiegenannten 95 Prozent anzuheben.
Es sind dies:
– die Optoelektronik. Sie soll die Bandbreite in den Netzen, die Geschwindigkeit und die Leistungsfähigkeit von Anwendungen erhöhen. Außerdem soll der Einsatz von optoelektronischen Bauelementen die Abwärme von IT reduzieren.
– neue Batterien und Batteriesysteme und Stromspeicher für alles und jedes
– Statt gigantischer Displays sogenannte Visoren, also unmittelbar vor dem Auge angebrachte und deshalb extrem miniaturisierte Darstellungsflächen
– Systeme zur Gebäudesteuerung und – automatisierung
– leistungsfähigeres Verkehrsmanagement durch IuK
– IT zur Regulierung sogenannter Smart Grids, die zum Beispiel den Strombedarf mit Hilfe vernetzter, intelligent ausgerüsteter Elektrogeräte so regulieren, dass Lastspitzen abgefedert und erneuerbarer Strom optimal ins Netz integriert werden kann.
Im eigenen Land soll 2050 kein Atomstrom mehr erzeugt werden, die Gesamtstromerzeugung soll zwischen 400 und 450 TWh liegen – etwas unterschiedlich, ob mit oder ohne Kohlendioxid-Abscheidung gerechnet wird. Das sind mehr als 20 Prozent weniger als heute. Es wird aber nicht ausgeschlossen, dass Deutschland 48 TWh (unter zehn Prozent der Gesamterzeugung) Strom von außen importiert, die in der Gesamtsumme enthalten sind. Wie dieser Strom dann erzeugt ist, lässt die Studie offen. Die Kohlendioxiderzeugung bei der Stromproduktion soll dann nur noch bei 14 Mio t liegen, das sind 96 Prozent weniger als heute. Größere Absenkungen des Lebensstandards und der Bequemlichkeit seien dafür, so die Autoren der Studie, nicht erforderlich, entschlossenes Handeln schon. Hoffentlich nimmt sich das unsere Regierung zu Herzen.