Fahrgemeinschaften im Web liegen im Trend

Wie der Branchenverband BITKOM meldet, liegt es im Trend, Fahrgemeinschaften übers Web zu bilden.Die meisten Plattformen sind kostenfrei, viele bieten aber Premium-Funktionen wie telefonische Kontaktaufnahme zum Fahrer nur gegen Geld. Meist legen Arbeitskollegen den Weg ins Büro oder sonstige Arbeitsstätten gemeinsam zurücklegen, wie die Grafik zeigt.

Fahrgemeinschaften übers Internet

Von den rund zwei Millionen Menschen, die nach einer Hochrechnung auf Basis einer Umfrage unter 1000 Bundesabürgern übers Web gemeinsam fahren, sind die meisten zwischen 14 und 29. Senioren bilden nur zu 7 Prozent Fahrgemeinschaften, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass ein Auto für sie noch immer eher ein Identitäts- statt ein Beförderungsvehikel darstellt. Studenten bilden ungefähr doppelt so oft Fahrgemeinschaften (31 Prozent) wie Angestellte (16 Prozent), Selbständige sind da besser (19 Prozent). Die kriegen nämlich nicht jeden Monat eine Gehaltsüberweisung und freuen sich daher über eingesparten Sprit, vermutet die Autorin. Sie vermutet außerdem, dass die Prozentzahlen auch bei Angestellten hochgehen, wenn die Benzinpreise steigen.

BIKOM gibt auch noch eine Menge Tipps:

So kommt es auf genau Angaben des Anbieters (Stecke, Fahrzeit, Fahrzeug…) an, ob sein Angebot Erfolg hat. Als Fahrer kann man etwa fünf Euro für hundert Kilometer verlangen. Wer will, kann Plattformen für spezielle Gruppen nutzen: von und für Frauen, Berufspendler etc. Mitfahrer sollten zu niemandem ins Auto steigen, dem sie nicht trauen, rät BITKOM. Bei Unfallschäden am Mitfahrer haftet der Verursacher via Halterhaftpflicht, wenn der Fahrer nicht der Halter ist, wird es kompliziert. Außerdem lassen sich auch Fahrgemeinschaften für öffentliche Verkehrsmittel bilden, um dort Gruppenfahrpreise zu nutzen.

BITKOM hat sich auch die Mühe gemacht, eine ganze Liste von Mitfahrzentralen zu sammeln, wobei die Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

ADAC-Mitfahrclub (Sonderfunktionen für Vereinsmitglieder)
Citynetz-Mitfahrzentrale (stationäre Mitfahrzentralen)
Citytocity.de: stationäre Zentralen/Suchfunktion
Deinbus.de: Busreisen/Gruppenreise
Drive2day.de: Österreich
flinc.de: auch Handy-App
Frauenfahrgemeinschaft.de: nur für Frauen
Mitfahrgelegenheit.de: besonders großes Portal
: noch ein großes Portal
Mifaz.de: vor allem Bayern/Ba-Wü
Pendlernetz.de: Berufspendler

Elektrosmog-Festival für "Sustainable Immobility" via Teleconferencing

Wider den Mobilitätswahn stritt vom 18. bis 20. März das multilokal stattfindende Elektrosmog-Festival. Den Veranstaltern, federführend das de Balie – Zentrum für Kultur und Politik in Amsterdam, ging es darum, durch neuartige Kommunikationsmethoden, insbesondere Lifestreaming von Videos und Skypen über das Internet, geistigen Austausch ohne das sonst damit verbundene Reisen herzustellen. Themen der drei Tage waren unter anderem Medienkunst, Mobilität und öffentlicher Raum, Städte und Regionen als Markenartikel, Gorilla Gardeing, E-Mobilität und nachhaltige Nahrungsketten. Die Akteure befanden sich neben Amsterdam in London, New York und Berlin. In München funktionierten die Livestreams einwandfrei.

Summarye-mobility instead of physical mobility stood in the center of international Elektrosmog-Festival that took place in London, New York, Berlin and Munich. Topics were among others mobility and urban development, e-mobility, sustainable food chains and media art.

Elektromobilität: Langer Atem gefragt

Beim Online-Chat der virtuellen Klimakonferenz klima2009.net ging es heute um das Thema Elektromobilität. Gehostet hat diesen Chat (im Gegensatz zu allen anderen Chats, die von den Organisatoren selbst gehostet wurden) Daimler. Das hat sich im Diskussionsverlauf aber nicht so negativ bemerkbar gemacht. Die wichtigsten Erkenntnisse: Der Weg ist noch weit, ob die Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis oder klassische Batterien letztlich das Rennen machen, ist noch unklar. Die Verknüpfung mit einer übergreifenden Sicht der Mobilitätsfrage (neue Mobilitätskonzepte, Umstieg auf serviceorientierte Anbietermodelle, Gebrfauch statt Nutzen, Reduktion der erforderlichen Wege etc.) steht ganz am Anfang. In welche Ressourcenengpässe man durch neue Technologien (z.B. Lithium für Batterien) man rennt, wird ebenfalls noch zu wenig beachtet. Kurz: Es gibt noch jede Menge zu tun und nachzudenken. Vor allem auch die vielen mobilitätsverliebten Einzelmenschen.