ITC4S: Alles rund um gruene IT

Die internationale Konferenz ICT4S, die derzeit noch in Zürich stattfindet, befasst sich mit allem rund um Green IT- Nachhaltige IT wäre gern hingefahren, konnte aber nicht. Dafür habe ich die Proceedings partiell durchgearbeitet. Hier einige der interessantesten Ergebnisse aus dem Bereich „Green IT“.
– Durch den Aufbau von Netzwerken zwischen Komponenten-, Bauteil- und Geräteherstellern, die den Wiedereisatz noch gebrauchsfähiger Komponenten von Laptops erlauben sowie ein entsprechendes Gerätedesign könnte der CO2-Ausstoß von Laptops insgesamt um mehr als die Hälfte verringert werden. Ein solches Netzwerk wurde im Rahmen des Projekts zwischen hauptsächlich mittelständischen Firmen aufgebaut.
– Virtualisierung bringt weit mehr als noch die beste Kühltechnik: Während sich durch Wegfall von Servern wegen Virtualisierung der Energieverbrauch eines RZ ggf. um bis zu 90 Prozent verringer nässt, schaffen Kühltechniken nur etwas mehr als die Hälfte vom Energieverbrauch weg. Den größten Wegfall von Servern wird aber wohl Cloud-Computing hervorrufen, einfach deshalb, weil KMUs dann wohl keine Server mehr betreiben werden.
– Software lässt sich auch ohne den Einbau uferloser Zählermengen im Betrieb energetisch optimieren. Ein entsprechendes Konzept, bei dem auch konkrete Anwendungen untersucht und umkonfiguriert wurden, kam auf 30 bis 80 Prozent!
Das in Kürze, bald vierlleicht noch mehr.

Green-CIO-Auszeichnung für Maschinenbauer Leitz, Bundesanstalt für Arbeit und Bosch Siemens Hausgeräte

In München wurden heute anlässlich eines Kongresses zum Thema Green IT drei Firmen respektive Institutionen mit einem Green-CIO-Award geehrt. Der Award wird verliehen für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Energieeffizienzsteigerung in der Informationstechnik. Die Preisträger-Anwendungen sollen innovativ sein, möglichst viel Energie und damit Kohlendioxid einsparen, sich so schnell wie möglich amortisieren und innerhalb ihres Unternehmens oder ihrer Einrichtung eine große Reichweite haben.

Ausgezeichnet wurden im Jahr 2009

– das Masschinenbauunternehmen Leitz aus Oberkochen. Leitz stellt Werkzeuge für die Holzbe- und Verarbeitung her. Das Unternehmen implementierte für sein Rechenzentrum eine freie Kühlung bis 19 Grad Celsius und nutzte dafür schrankbasierende Luft-/Wasser-Wärmetauscher. Dadurch konnte der elektrische Energiebedarf des Rechenzentrums um 40 Prozent gesenkt werden.

– der IT-Dienstleister der Bundesagentur für Arbeit. Wie IT-Leiter Rudi Hey berichtete, hat die Einrichtung, die 170000 Endanwender-Arbeitsplätze an 1900 Lokationen betreibt, ihre Rechenzentrumsfläche innerhalb von drei Jahren von damals 40000 Quadratmetern auf heute 17000 Quadratmeter reduziert. Ziel sind weitere Flächeneinsparungen, so dass die Gesamtfläche nur noch 10000 Quadratmeter beträgt. Weiter wurden Warm-/Kaltgänge in den Rechenzentren eingerichtet, Klimavorhänge angebracht, es würd Wärme zurückgewonnen und der Abdampf eines städtischen Anbieters für die Kühlung genutzt. Im Jahr 2009 werden durch diese Herangehensweise 10000 MWh, entsprechend einem Gegenwert von 1,5 Millionen Euro eingespart. Für die Zukunft ist geplant, das Druckmanagement zu zentralisieren und die traditionellen Telefonanlagen durch VoIP-Systeme zu ersetzen. Hey: „Dabei reden wir nochmals von einer Einsoparung von 40.000 MWh, denn es entfallen 1600 TK-Anlagen und 3000 Server.“

Bosch Siemens Hausgeräte, die gesamte SAP-Infrastruktur erneuert und durch einen MetroCluster, also eine redundante Rechenzentrums-Infrastruktur mit verteilten Lokationen, ersetzt wurde. Die Serverleistung stieg dadurch auf mehr als das Doppelte, während der Energiebedarf um 59 Prozent schrumpfte.

Der Green CIO 2009 wurde wie im vergangenen Jahr verliehen durch das Beratungsunternehmen Experton Group und die Fachzeitschrift InformationWeek.