Bedingt durch die Weihnachtsferien, war natürlich nicht arg viel los.
Immerhin aber kommt die Diskussion über Grüne Software langsam in Gang. So verkündete neulich sogar DER SPIEGEL in einem, wie ich finde, sehr bemerkenswerten Kommentar, Bedingt durch die Weihnachtsferien, war natürlich nicht arg viel los. Immerhin aber kommt die Diskussion über Grüne Software langsam in Gang. So verkündete neulich sogar DER SPIEGEL in einem, wie ich finde, sehr bemerkenswerten Kommentar,
der sich mit dem Thema Green IT befasst. Nur eine nachhaltige
Informationstechnik könne der Umwelt helfen, heißt es hier. Nun, nachdem eines der Leitmedien das Thema endlich nach Jahren ungebremsten Smartphone-Konsums und Online-Streamens erkannt hat, wird es wohl bald höhere Wellen schlagen (oder wir hoffen das einfach mal).
Anderweits beschäftigt man sich eher fachlich mit der Thematik. Beispielsweise am Umwelt-Campus Birkenfeld, wo man zu der Einsicht gekommen ist, dass IT nicht grün werden kann, wenn es nicht auch die Software tut. Denn Software kann Systeme bei der Abarbeitung ein und derselben Aufgabe zum Dauerrödeln verurteilen oder aber dafür sorgen, dass immer nur das aktiv ist, was für die jeweilige Aufgabe wirklich nötig ist. Die Kunst, Software so ökonomisch und ressourcenschonend zu schreiben wie möglich, ist nämlich im Zuge der IT-Entwicklung komplett unter die Räder geraten und bedarf dringend einer Renaissance.
Beim Umweltbundesamt werkelt man an einem Blauen Engel für Softwareprodukte. Dazu gehört beispielsweise Werbefreiheit, komplette Deinstallierbarkeit und eine Weiterentwicklung der Software, die deren Nutzer*Innen nicht alle kurze Zeit zum Kauf neuer Hardware verurteilt, wollen sie nicht die Hälfte der Funktionen oder gar die ganze Software wegschmeißen. Viele der Vorarbeiten dazu wurden ebenfalls in Birkenfeld geleistet. Wer sich tiefergehend für aktuelle Modelle interessiert, die helfen könnten, die Kriterien festzulegen, lese dieses wissenschaftliche Whitepaper.
Wie unterschiedlich sich der Energiehunger einer Software bei der gleichen Aufgabe darstellt, zeigt eine Grafik zu einem Vortrag, den Jens Gröger (Umweltinstitut) im Rahmen der Konferenz Bits & Bäume hielt, die Ende 2018 in Berlin stattfand. Das Bild zeigt es eindeutig: Software entscheidet, wie viel ein Rechner bei einer bestimmten Aufgabe verbraucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Die eine Software verbraucht rund 20 Prozent mehr Strom als die andere.
Überhaupt, Bits & Bäume: Die Gruppierung hat sich zum Ziel gesetzt, sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und Informationstechnik auseinanderzusetzen, und jetzt gibt es den Tagungsband sogar umsonst und online zum Download unter cc-Lizenz. Wer also einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Diskussionen rund um Nachhaltigkeit und IT gewinnen will, ist mit dieser Veröffentlichung gut bedient.
Summary: German lead medium Der Spiegel published a comment on the necessity of Green IT to get a sustainable digitization. The topic gains speed – so it is debated by the „Umweltbundesamt“, a federal German agency for the environment that plans to issue a certificate for sustainable software. This is because the behavior and programming style of software influences heavily how much energy a system uses for a certain workload. See picture! Green Software was also an important topic for the Bits&Bäume (Bits and trees) conference in autumn 2018. The congress reader (unfortunately mostly German) has been recently published and is available freely for download under cc-License.
In der Schweiz will man nun übrigens Rechenzentren konsequent dekarbonisieren, berichtet das österreichische Onlinemedium oekonews.at. Dazu wurde eigens ein Verband, die Swiss Data Center Efficiency Association (SDEA), gegründet. Mit zu den Initiatoren der Gründung gehört neben einigen technischen und wissenschaftlichen Verbänden und Unis aus der Schweiz HPE (Hewlett Packard Enterprise). Das Gremium will eine neuartige Datacenter-Zertifizierung in den Stufen Gold, Silber, Bronze herausgeben. Mal sehen, wann die ersten Erfolgsmeldungen kommen…
Summary: Switzerland wants to consequently decarbonize data centers and has founded an association with that goal.