Was sich geändert hat und Auf Wiedersehen

Liebe Fans der Nachhaltigen IT,
ich schreibe nun schon ziemlich lange diesen Blog – zugegeben, immer sehr unregelmäßig, aber dennoch. Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, mich davon zu verabschieden. Der Grund ist einfach: Zu der Zeit, in der ich anfing, mich mit „grüner IT“ zu beschäftigen, galt das noch als Exotenthema, mit dem sich Leute beschäftigten, die entweder irgendwie extrem waren oder aber nichts Besseres zu tun hatten. So kam es einem jedenfalls vor. Das ist mittlerweile vollkommen anders. Green IT ist in aller Munde, und jeder will ein nachhaltiges Rechenzentrum, schon wegen der Kohlendioxid-Kosten, die auf Verursacher zukommen. Die einschlägigen Webseiten und Zeitschriften bringen immer wieder Artikel über sinnvolle Kühlmethoden, die energetische Optimierung des RZ-Betriebs und viele andere Themen. Sogar grüne Programmierung, also der Versuch, Programme wieder vielleicht annähernd so effizient zu machen, wie sie früher sowieso sein mussten, kommt auf den Thementisch. Kurz: Die Notwendigkeit, gewissermaßen auf dem Wege des Guerilla-Publishing über dieses Thema zu schreiben, hat sich erübrigt, und ich kann mich entweder direkt in den von mir belieferten Medien mit diesem nach wie vor wichtigen Thema befassen oder aber mich in aller Gemütsruhe im Stuhl zurücklehnen. Und das ist ja auch ganz nett, wenn man demnächst sechsundsechzig wird. Auch wenn Udo Jürgens behauptet hat, dass das Leben da erst richtig anfängt…
Ich möchte mich auf diesem Weg bei allen bedanken, die ab und zu bei der Nachhaltigen IT vorbeigeschaut oder sie sogar empfohlen haben und wünsche Ihnen allen, dass Sie auch weiterhin am Thema dranbleiben. Dabei aber nicht vergessen, dass eine Grüne IT in einer ansonsten ungrünen Welt leider auch nicht viel hilft. Vielleicht lesen/sprechen/sehen wir uns irgendwo wieder…

Mehr Schadensvermeidung und Technologie statt Klimaschutz allein?

Während in Kanada die Wälder brennen und in Deutschland die Gasheizungen nicht mehr brennen sollen, während die Meteorologen wieder mal das heißteste Jahr ever prognostizieren, habe ich ein Buch gelesen, dessen Perspektive sich stark von der Literatur unterscheidet, die mir bislang in die Finger gekommen ist. Deshalb wird es hier rezensiert.
„Der Mensch-lima-Komplex“, ist geeignet, manche Hoffnungen und Illusionen hinsichtlich des Klimaschutzes, aber auch hinsichtlich unserer Vorstellungen von Wetter und Klima, zu erschüttern. Ich musste mich ein paar Mal schütteln, als ich es gelesen habe, aber die Gedanken darin haben einiges für sich. Der Autor ist kein Klimawandelleugner. Er war bis 2015 Leiter des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Von daher finde ich schon, dass die Denkanstöße, die von Storch liefert, wert sind, angehört zu werden.
Von Storchs Buch liefert zunächst Grundlagenwissen zu den Begriffen Wetter und Klima, um dieses Wissen dann auf die Diskussion über den Klimawandel anzuwenden. Dabei bezieht er sich häufig auf die Forschungen von Nobelpreisträger Klaus Hasselmann.
Der hat seinen Nobelpreis bekommen, weil er eine Formel dafür entwickelt hat, wie man hinsichtlich Wetterkapriolen den menschengemachten Anteil vom teils ziemlich beträchtlichen statistischen Rauschen der Wetterbedingungen trennt – der Anfang der inzwischen zum Star aufgestiegenen Zurechnungsforschung.
Außerdem diskutiert von Storch, wie gesichertes Wissen überhaupt zustande kommt, insbesondere in der Klimaforschung. Und stellt fest, dass es dort durchaus nicht anerkannte Konzepte gibt. Zum Beispiel die sogenannten Kippunkte, die einem in jedem zweiten Artikel um die Ohren gehauen werden. Sie wurden nicht in die wissenschaftliche Konsensfassung des letzten Klimaberichts aufgenommen, weil es für die Theorie, so anschaulich-schauerlich sie auch sein mag, (noch?) keine ausreichenden Belege gibt.
Zur Erinnerung: Die Theorie von den Kipppunkten besagt, dass beim Überschreiten bestimmter Schwellen hinsichtlich der Erderwärmung unwiderrufliche Änderungsdynamiken losgetreten werden, die zum Untergang oder jedenfalls zur schwersten Beeinträchtigung der menschlichen Zivilisation führen werden. Das kann man glauben, muss es aber jedenfalls heute noch nicht. Das bedeutet nicht, dass deswegen Klimaschutz unnötig wäre, aber wenn man die Idee der Kipppunkte als bisher unbestätigtes Konzept betrachtet, nimmt das etwas Hysterie aus der Debatte.
Weiter macht von Storch klar, dass wir, um es mal ganz deutlich zu sagen, uns das 2-Grad-Ziel global betrachtet in die Haare schmieren können, weil fast niemand genug tut, und weil man dies von den sich entwickelnden Ökonomien im Süden auch gar nicht erwarten könne, jedenfalls nicht über irgendwelche Verzichtlogiken.
Daraus folge, so Storch, unsere Gesellschaft insgesamt sehr viel mehr für Klimafolgenvermeidung tun muss, statt ausschließlich auf Klimaschutz zu setzen. Das mache, so der Autor, Klimaschutz mitnichten unnötig, beides sei unverzichtbar, wie er immer wieder betont. Da man aber vorhersehbarerweise die gesetzten Klimaziele nicht erreichen werde, sei es schlicht fahrlässig, nicht mehr Vorbeugung zu betreiben. Nichts anderes, so Storch, trieben ja die kontinentaleuropäischen Nordseeanrainer schon seit Hunderten von Jahren.
Schließlich sagt von Storch, dass des Westens Beiträge zu Klimaschutz und Klimafolgenschutz nicht darin bestehen könnten, dem Süden vorzuschreiben, wie er sich zu entwickeln oder zu verhalten habe. Das sei schlicht Neokolonialismus. Sondern ein sinnvoller Beitrag der industrialisierten, reichen Länder könne beispielsweise darin bestehen neue Technologien zu entwickeln und hier zu erproben, um sie dann in der ganzen Welt zu skalieren. Freiwillig seitens der Nutzer, freilich. Beispiele? Rinder oder Reis zu züchten, der weniger Methan ausgasen (Methan aus Reisfeldern ist der wichtigste Emittent dieses höchst klimawirksamen Gases, Rinder leben zu allergrößten Anzahlen vollkommen außerhalb unseres politischen Einflussbereichs wie der zur Ernährung der asiatischen Bevölkerung unentbehrliche Reis).
Sprich: Mehr Technologie und weniger Verzicht. Sowie Verzicht darauf, den Aufbau und das Ausprobieren neuer Technologien immer wieder durch Gerichtsklagen nach dem Motto „Not in my backyard“ zu verhindern. Das könnte auf Dauer etwas bringen. Die Einhaltung des 2-Grad-Zieles allerdings wohl kaum.

Bibliographie
Von Storch, Hans: Der Mensch-Klima-Komplex. Was wissen wir? Was können wir tun? Zwischen Dekarbonisierung, Innovation und Anpassung. Broschiert, zahlreiche s/w und farbige Abbildungen, 192 Seiten. Dietz-Verlag, Bonn, 2023. ISBN 978-3-8012-0659-8, 19,90 €

Zum Jahresabschluss: Grüne Rechenzentren, ein interessantes Kunstprojekt, eine Zeitschrift, Zertifikate und die Geschichte von Youtube

Das grüne Rechenzentrum ist plötzlich in aller Munde. Wo man sich bis vor wenigen Jahren den Mund vergeblich fusselig redete, um die Fachleute für mehr Energieeffizienz im RZ zu begeistern, gibt es plötzlich echtes Interesse – die Energiekrise macht es möglich. Einschlägige Verbände und auch Firmen überbieten sich in Green-IT-Konzepten, die isländische RZ-Branche wirbt mit dem schlagenden Argument des Kohlendioxid-freien RZ-Betriebs und in Frankfurt entstehen Pläne, wie endlich die Restwärme der rechnenden Heizöfen für sinnvolle Zwecke genutzt werden kann. Kurz: Man könnte meinen, nachhaltige IT hätte sich überflüssig gemacht. Und vielleicht ist das ja auch so.
Wer gern einmal etwas weniger Mainstreamiges über KI lesen möchte, kann sich das Magazin sustain aus dem Web herunterladen. Herausgegeben wird die Publikation von drei Organisationen: von Algorithm Watch, vom IÖW (Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung) und vom DAI (Distributed AI)-Labor der TU Berlin. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unterstützt die Zeitschrift.
Sehr interessant fand ich in der Ausgabe vom Juni 2022 einen künstlierisch-wissenschaftlichen Versuch des Projekts Carbolytics, die Nachhaltigkeitswirkungen von Adtech sichtbar und erfahrbar zu machen.
Dass längst nicht alles Gold ist, was sich Mühe gibt zu leuchten, zeigt das Beispiel der Kohlendioxid-Zertifikate, die unsere angeblich ach so grünen Rechenzentren kaufen. Wie es wirklich läuft mit dem grünen Strom und den Zertifikaten kann man sehr schön hier nachlesen.
Wer also wirklich grünen Strom bei seinem Kolokateur will, darf nicht nach rechnerischer CO2-Neutralität fragen, sondern muss sich dafür interessieren, woher der Strom wirklich kommt: Von nebenan, vom Kohlekraftwerk oder von einer Wind- oder Solarfarm, deren Erträge tatsächlich ins kontinentaleuropäische Stromnetz eingespeist werden. Mit nominellen Neutralitätsnachweisen ist der Umwelt nämlich nicht gedient, höchstens dem Gewissen des RZ-Kunden.
Ein interessantes Buch möchte ich hier dringend rezensieren, bevor ich mich bis zum neuen Jahr verabschiede, und zwar eines über Youtube und seine Geschichte. Der Autor, Mark Bergen, hat sich über Jahre mit den Geschäftspraktiken von Google und Youtube beschäftigt und daran, wie jung er auf seinem Autorenfoto aussieht, kann man erkennen, wie alt man selbst ist, wenn man 35 Jahre IT auf dem Buckel hat. Youtube gab es überhaupt nur im letzten Drittel meiner beruflichen Laufbahn, man mag es kaum für möglich halten.
Bergen hat das Entstehen und Werden von Youtube von den ersten Tage an verfolgt. Und hat das Unternehmen auch dann nicht aus den Augen gelassen, als es im Google-Imperium unterzugehen drohte.
Was das Buch vor allem auszeichnet, ist eine detaillierte Auseinandersetzung mit der Rolle der Creators, also derjenigen, die regelmäßig professionelle oder semiprofessionelle Inhalte, die eigens für Youtube aufgenommen werden, erschaffen. Außerdem hat er sich mit der zwiespältigen Situation befasst, die sich ergibt, wenn etwas wie Youtube (und Facebook und Twitter) nicht als Medium betrachtet wird, sondern als Plattform mit dem Anspruch, mit den Inhalten nichts zu tun zu haben.
Um Content ranken sich zunehmend Konflikte, und um die geht es hier auf vielen Seiten. Das zeigen die unzähligen Menschen, die sich heute mit dem Entfernen unzulässiger oder auch nur missliebiger Inhalte etc befassen, aber auch die Willkürakte eines Elon Musk, der kritische Journalisten einfach von seiner Plattform verbannt. Das alles demonstriert, was heutige digitale Groß-Plattformen tatsächlich von öffentlich-rechtlichen Medien unterscheidet: Die einseitige Ausrichtung an Gewinninteressen, ein Fehlen der Orientierung an Gemeinwohlkriterien und den Hang, Kritik am eigenen Tun durch Abschalten mundtot zu machen. Das Buch liefert jede Menge Gründe, sich mitnichten von öffentlich-rechtlichen Medien und klassischen Medienverlagen zu verabschieden: Filter werden nämlich nach wie vor gebraucht, und wenn nicht sie, dann wenigstens Handreichungen, die den Machern und Konsumenten digitaler Medien (beides ist ja oft genug dasselbe) helfen zu erkennen, was nützliche oder wenigstens unterhaltsame Information ist und was nur dazu dient, Unwissen, Fake-Informationen und Verschwörungstheorien zu verbreiten. Oder dazu zu erkennen, wozu all dies nötig ist. Nämlich dazu, unsere Demokratie und damit den Garanten für unser alle freie Entfaltung weiterhin funktionsfähig zu erhalten.
Bibliographie: Mark Bergen: YouTube. Die globale Supermacht. Wie Googles Videoplattform unsere Weltsicht dominiert. Gebunden, 543 Seiten. Droemer-Verlag, München, deutsche Erstausgabe 2022. ISBN 978-3-426-27849-9, 24,70 Euro.
Übrigens: Bücher kauft man in der Lieblingsbuchhandlung um die Ecke. Die ist immer für Sie da, sorgt für Atmosphäre, wo Sie leben und schafft lokale Arbeitsplätze.

Bits@Bäume in Berlin

Zum zeiten Mal findet derzeit die Bits&Bäume in Berlin statt. Die Tagung vereint die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit und wird vorwiegend von Studenten und anderen Freiwilligen, zum Beispiel aus Umweltverbänden, organisiert. Die erste B&B fand 2018 statt, dann kam Corona, und jetzt geht es weiter. Veranstaltungsort ist die TU Berlin. Wer Details wissen will: Die Tagung wird live gestreamt und hat einen Blog, der von überall auf der Konferenz ausschwärmenden RedakteurInnen sofort gefüllt wird. Hier deshalb nur einige Beobachtungen am Eröffnungsabend.
Auch die offizielle Politik war, vertreten durch zwei Staatssekretärinnen, auf dem Eröffnungspodium präsent. Neben viel Fundamentalkritik an der unhaltbaren globalen Ungerechtigkeit, die durch Digitalisierung anscheinend nach aktuellen Befunden eher befördert als ausgeglichen wird, gab es substantielle News für die Branche: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat endlich bei der Deutschen Rohstoffagentur und dem Umweltbundesamt ein Projekt begonnen, das sich mit der Erforschung und Entwicklung von Recyclingmöglichkeiten für die vielen Stoffe beschäftigt, die in ITK-Geräten stecken, aber nicht rezykliert werden. Rezykliert werden in Europa nur vier Prozent der kritischen Rohstoffe. Das soll sich ändern, dafür gebe es „tolle neue Technologien“. Andere Initiativen laufen auf EU-Ebene, zum Beispiel eine neue Designrichtlinie, die beispielsweise Mindestzeiten vorschreiben soll, in denen Ersatzteile für Elektronikgeräte vorgehalten werden müssen.
Ändern sol sich auch, dass es bislang, wie die Vertreterin des Ministeriums zerknirscht zugibt, erst ein bundeseigenes Rechenzentrum gibt das nach den Kriterien des Blauen Engels für Rechenzentren arbeitet. Bisher war nämlich der Erfolg der Zertifizierung sehr überschaubar. Damit sich das Projekt endlich zum Erfolg entwickelt, werden jetzt die Kriterien überarbeitet, und die Beschäaffungsämter des Bundes sollen in Zukunft bei der Beschaffung neuer RZ-Ressourcen diese Kriterien auch selbst einzuhalten, sofern es entsprechende Angebote auf dem Markt gibt.
Sehr umstritten ist dabei das Thema Abwärmenutzung.
In der neuen Energieeffizienzverordnung, an der derzeit gearbeitet wird, soll den Rechenzentren für den Anfang 30 Prozent Abwärmenutzung auferlegt werden – und dann jedes Jahr zehn Prozent mehr. Damit das klappt, müssen Bundes- und Landesregierungen ebenfalls ihre Hausaufgaben machen. Zum Beispiel regulieren, dass vorhandene Wärmenetze nicht nur genutzt werden können, sondern müssen (Anschluss- und Benutzungszwang), wer nicht vorhandene Leitungen bezahlen soll, die rechliche Behandlung von Wärmepumpen zur Energieanreicherung lauwarmer Abluft und so weiter.
Gleich gehts weiter: Wer mehr wissen will, guckt in den Bits&Bäume-Livestrom oder liest den Blog (Links siehe oben).
Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht aus der Welt der nachhaltigen IT: Wie die schweizerische Computerworld meldete, stellt die erst 2021 gegründete Prime Computer Ende Oktober wegen Schwierigkeiten mit Finanzierung und Lieferkette den Betrieb ein. Prime wollte nachhaltig sein und nur Geräte aus 100 Prozent rezyklierten Rohstoffen bauen. Hoffentlich wird das Unternehmen noch gerettet, oder es findet sich bald ein Nachfolger!

Nachhaltige IT im Mai: Der Blaue Engel für Rechenzentren in der Renovierung (und andere kleine Fortschritte)

Der Mai bringt einiges auch nachhaltigkeitspolitisch Interessante. Zum Beispiel läuft ein Prozess, der den Blauen Engel für Rechenzentren erneuern soll. Rechenzentren sollen, falls der Entwurf durchkommt, jetzt beispielsweise ihre Abwärme nutzen – freilich vorerst nur in den eigenen Räumlichkeiten. Mal sehen, ob sich das durchsetzen lässt. Der Konsultationsprozess hat ja eben erst begonnnen. Wer sich einbringen und die Kriterien kommentieren will, der kann dies hier tun. Kriterienliste links, die Kriterien einzeln anklicken, dann erscheint eine nähere Beschreibung mit Kommentierungsmöglichkeit.
Weiter kommen die sogenannten KI-Prozessoren langsam in die Puschen. Das sind Prozessoren, mit denen das Anlernen von neuronalen Netzen beschleunigt wird. Gleichzeitig sind diese Architekturen weitaus weniger energieverschwenderisch als das, was wir heute dafür verwenden. Im Leibniz-Rechenzentrum wird gerade so etwas von Cerebras . Auf der Website der Firma kann man dieses Rechenwunden in der Größe eines Teetabletts bestaunen.
Und Nachhaltigkeit wird zum Top-Thema auch in der geschäftlichen Software. Ein Beleg dafür: Die Software AG, die mit dem ARIS-Toolset eine der Top-Lösungen für Prozessanalyse und -planung anbietet, erweitert ihre Lösung um ein Nachhaltigkeitsmodul: ARIS for sustainability.
Kurz: Es tut sich was. Fragt sich, ob schnell genug.

Endlich: Nachhaltige IT professionell erlernen können!

Es war Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts, als ich in Bonn zum ersten Mal an einer Konferenz zum Thema „Informatik und Umwelt“ teilnahm und darüber einige Artikel schrieb – für das Elektronik Journal und das Umweltmagazin, die im längst nicht mehr autonom existierenden Europa Fachpresse Verlag herausgegeben wurden.
Kaum 40 Jahre und unzählige Artikel (natürlich von ganz vielen Leuten, nicht nur von mir) und Konferenzen und grüne Feigenblättchen später geschieht das Wunder: Die erste deutsche Universität begründet einen Studiengang, der beide Themen, Informatik und Nachhaltigkeit, ENDLICH! Zusammenbringt.
An der Universität Würzburg entsteht der Studiengang „Informatik und Nachhaltigkeit“. Initiiert wurde er von Tobias Hoßfeld, wie das Greenpeace-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtete.
Auf der Website des Studiengangs finden sich alle wichtigen Infos. Nach dem Erwerb von Grundkenntnissen in beiden Bereichen (IT und Nachhaltigkeit) können sich die Studierenden entweder auf „nachhaltige IT“ oder „IT für die Nachhaltigkeit“ spezialisieren. Während ersteres effizientere Systeme, Architekturen und Algorithmen bedeutet, meint zweiteres die klassische Umweltinformatik, also den Einsatz digitaler Technik, um mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu realisieren.
Außerdem gibt es mögliche Vertiefungsschwerpunkte in Biologie, Kartografie und Fernerkundung. Schließlich können Studierende anderer Fachrichtungen, z.B. der Informatik, Luft- und Raumfahrt den Bereich „Nachhaltige IT“ als Vertiefungsfach wählen. Einen Master-Studiengang für Informatik und Nachhaltigkeit gibt es noch nicht, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Mein Glückwunsch an Tobias Hoßfeld und die Uni Würzburg dafür, endlich diesen längst überfälligen Schritt unternommen zu haben. Und meine besten Erfolgswünsche für die hoffentlich hartnäckigen, ideenreichen und in Sachen Umweltschutz unnachgiebigen Berufstätigen, die aus diesem Studium hoffentlich erwachsen werden. Die Welt braucht Euch. Dringend!

Die Uni Würzburg ist nicht der einzige Ort hierzulande, wo man erkennt, dass IT entweder nachhaltig sein und wirken muss oder gar nicht. Das Hasso Plattner Institut veranstaltete erst kürzlich eine Tagung zum Thema Nachhaltige Softwareentwicklung (die Aufzeichnungen sämtlicher Vorträge finden sich hier) und stellte auf dieser einen kostenlosen zweiwöchigen Online-Kurs (Aufwand pro Woche laut Website: 2-6 Stunden) zum Thema nachhaltige Softwareentwicklung vor. Wer sich damit befassen möchte, sollte Grundkenntnisse in Python-Programmierung mitbringen. Auf diesen Gedanken sind bis heute (7.4.2022) bereits mehr als 2000 Interessierte gekommen, und es dürfen wohl ruhig noch mehr werden.

Nachhaltige IT: Plötzlich ein Topthema

Wenn ich mich erinnere, wie schwer es das Thema Green IT lange hatte, dann hat sich spätestens im laufenden Jahr eine Art Zeitenwende vollzogen. Sogar ins Regierungsprogramm hat es Green IT geschafft, allerdings nur im Umfang eines einzigen sieben- oder achtzeiligen Absatzes. Jedenfalls ist es inzwischen sehr viel leichter, entsprechende Themen unterzubringen. Über „grüne“ Themen konnte ich im laufenden Jahr einen sehr ausführlichen Text zum Thema IT-Entsorgung in KMUs im IT-Administrator unterbringen. FÜrs kommende Jahr, in dem eine Green-IT-Sonderausgabe im iX-Verlag erscheinen wird, habe ich bereits vorgearbeitet – freuen Sie sich auf viele interessante und spannende Artikel in dem Heft (natürlich auch von vielen anderen AUtor*Innen) und halten Sie im Frühsommer die Augen offen!
Am meisten konnte ich aber in datacenter insider zu meinem Lieblingsthema publizieren. Beispielsweise dazu, warum es mit dem Gleichstrom im Rechenzentrum noch nicht flutscht, wie man Rechenzentren sinnvoll ins Stromnetz integriert und warum es noch eine Weile dauern wird, bis Rechenzentren wirklich klimaneutral werden – ohne Snstrengung wird das nicht funktionieren! Und auch was die Digitalisierung tatsächich zum Klimaschutz beiträgt, war Thema eines Berichts. Wie offene Hard- und Software zur IT-Nachhaltigkeit beitragen soll, davon gab es beim OCP Summit 2021 viel zu hören. Und auch im nächsten jarh gibt es hoffentlich viele Gelegenheiten, grüne Themen auf der Plattform zu publizieren.
Nachhaltige IT muss sich leider aus persönlichen Gründen für mindestens einige Monate verabschieden. Aber Pausen haben ja noch niemand geschadet. Im nächsten Sommmer geht es hoffentlich weiter! Ihnen einen erholsamen und corona-freien Rutsch in ein gutes, grünes Jahr 2022! Ihre Ariane Rüdiger

Der Anfang vom Ende von Facebook wie wir es kennen

Gestern war ein großer Tag. Er wird in die Geschichte der IT eingehen: Die Whistleblowerin Frances Haugen sagte vor einem Senatsausschuss aus, der sich mit Jugendschutz in den sozialen Medien, insbesondere Facebook
beschäftigt.
Ihr Vorwurf: Facebook wisse aufgrund inhouse durchgeführter Forschungen sehr genau, dass seine Empfehlungsmechanismen so konstruiert sind, dass die durch diese Algorithmen bevorzugt präsentierten Inhalte soziale Schäden verursachte. Sie führen laut dazu, dass junge Frauen ihre Körper verabscheuen, Anorexie bekommen, dass Ethnien zum Rassenhass aufgestachelt werden und Gewalt ausgeübt wird. Dies deshalb, weil extremere Inhalte besser klicken und weil alle Mechanismen verhindert werden, die die rasante Ausbreitungsgeschwindigkeit von News hemmen könnten. Außerdem spreche Facebook gezielt Kinder unter 13 Jahren an. Zudem seien die eingesetzten AI-Algorithmen zur Erkennung Minderjähriger und gefährlicher Inhalte nicht effizient. Sie würden nur etwa 20 Prozent der Kinder erkennen, deren Accounts dann gelöscht werden. Algorithmen zur Erkennung gefährlicher oder gewalttätiger Inhalte würden, wenn überhaupt, nur in wenigen Ländern respektive Sprachbereichen eingesetzt. Facebook tue auch bewusst viel zu wenig dagegen, dass über die Plattform von anderen Staaten Spionage zu Lasten der USA betrieben wird. Kurz: Facebook vermeide jeden Mechanismus so weit wie möglich, der den Gewinn verringern könnte. Haugen: „Das Unternehmen wird von Metriken gesteuert, nicht von Menschen.“ Ethische Überlegungen spielten bei der Ausgestaltung des Geschäftsmodell und der Algorithmen die geringstmögliche Rolle, Kontrollmechanismen würden nur dann aktiviert, wenn dies absolut unvermeidlich sei, beispielsweise kurz vor den US-Wahlen. Nach den Wahlen seien diese sofort wieder deaktiviert worden, was eine der Ursachen für den Erfolg der Aufrufe zur Erstürmung des Kapitols am 6. Januar gewesen sei.
Dies alles geschehe beziehungsweise geschehe nicht, weil Facebook durch wirksamere Maßnahmen zur Verhinderung sozialer und politischer Schäden mit weniger Wachstum bezahlen müsste. Facebook stelle Gewinn grundsätzlich über alle Anliegen, und dies liege vor allem an Mark Zuckerberg, der die letzte Instanz bei allen wichtigen Entscheidungen von Facebook sei.
Haugen fordert eine Regulierung, die Facebook und Big Tech insgesamt zwingt, Rohdaten sowie Algorithmen und hausinterne Forschung transparent zu machen. Das werde von einigen Big-Tech-Firmen teilweise bereits getan. Weiter fordert sie eine staatliche Regulierungsbehörde, die mit Algo-Spezialisten besetzt wird und tatsächlich beurteilen kann, wie die Algorithmen arbeiten. Grundsätzlich müsse man sich vom empfehlungsbasierten Algo-Ranking verabschieden und Inhalte anders, beispielsweise chronologisch, präsentieren, um negative Auswirkungen, wie sie sich bei Facebook-Nutzern zeigen, zu verhindern. Haugen zu den Senatsmitgliedern: „Die Tabakindustrie wurde stark reguliert, weil einer von zehn Rauchern Krebs bekommt. Aber zwei von zehn jugendlichen Facebook-Usern bekommen seriöse psychische Probleme. Das ist intolerabel. Sie müssen handeln!“ Haugen zitierte auch Daten, nach denen 13 Prozent der britischen und sechs Prozent der US-amerikanischen Selbstmordgefährdeten den Ursprung ihrer Selbstmordgedanken bei Instagram verorten.
Es scheint, dass das Maß der Toleranz bei aller Präferenz für möglichst unumschränkte Meinungsfreiheit in den USA langsam voll ist. Der zuständige Ausschuss, der sich diesmal lediglich mit Themen rund um den Jugendschutz befasste, ist überparteilich besetzt. Weitere Themen – nämlich das fehlende Vorgehen gegen politische Manipulation und Spionage sowie die unumschränkte Marktmacht des Riesen, zu dem auch der Messengerdienst WhatsApp und der Foto/Film-Sharing-Dienst Instagram gehören, wurden nur angerissen und sollen in separaten Hearings vertieft werden.

Fazit

Es scheint, als würde man auch in den USA endlich wach, wo die Tech-Riesen ja ansässig sind. Infolgedessen kann sie auch nur die dortige Regierung regulieren. Deshalb ist das, was jetzt dort passiert, von äußerster Bedeutung. Die anderen Großen hören die Glöckchen anscheinend schon läuten. So hat Youtube vor kurzem mehr als 100.000 Filme gelöscht, die Falschinformationen übers Impfen enthielten. Hoffentlich war auch der Schmarrn, mit dem QAnon die Welt verunsichert, darunter. Wer weiß: Vielleicht trägt eine konsequente Regulierung und gegebenenfalls Aufspaltung der Social-Media-Giganten mehr dazu bei, dass die Welt sich endlich mit ihren realen (z.B. Klimawandel, Armut) Problemen befasst statt mit aufgebauschtem Unfug wie den derzeit im Schwange befindlichen Verschwörungstheorien und anderem medial aufgeblähten Unsinn. Wer weiß, vielleicht ist Facebook in einem Jahr nicht mehr die Dreckschleudermaschine, die wir kennen.

Brennstoffzellen statt Batterien? Ein Buch zum Thema Wasserstoff

Seit kurzem beginnt sich die IT-Branche sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass sie trotz überragender infrastruktureller Bedeutung ihr Scherflein wird zur Nachhaltigkeit beitragen müssen. Und dass es dabei wohl mit einer niedrigen PUE nicht getan ist. Sondern weitere Taten nötig sind.
Gleichzeitig hört man auf einschlägigen (virtuellen) Kongressen immer wieder die Begriffe Wasserstoff oder Brennstoffzelle. Beides soll letztlich in bestimmten Bereichen die bislang üblichen USVs mit wahrlich nicht sehr umweltfreundlichen Batteriebänken überflüssig machen. Und man kann wohl davon ausgehen, dass die wenigsten IT-Infrastrukturspezialisten sich mit der Wasserstoff-Thematik vertraut gemacht haben.
Da Wasserstoff- (erzeugt aus grüner elektrischer Energie, selbstverständlich) getriebene Brennstoffzellen möglicherweise schon sehr bald als Alternative zu Batterien auftauchen werden, ist es also durchaus empfehlenswert, dazu mal etwas zu lesen, das mehr ist als Werbung von Startups. Hier empfiehlt sich ein Band aus dem Hydrogeit-Verlag. Diesen Verlag Sven Geitmann, ein erfahrener Fachjournalist, gegründet, um ihn ganz speziell dem Thema Wasserstoff zu widmen.
Im Hydrogeit- Verlag ist ein umfassender Einführungsband über Wasserstoff erschienen, der von der Historie über die Gewinnung, die Verarbeitung, den Transport, die Anwendung, ökonomische Aspekte und Sicherheitsmaßnahmen alles zusammenfasst, was man so über Wasserstoff wissen sollte. Geschrieben haben ihn Sven Geitmann und Eva Augsten, Fachjournalistin für Renewables.
Wer sich in Chemie nicht auskennt, wird vielleicht manchmal etwas nachlesen müssen, denn die Arbeit einer Brennstoffzelle und die Gewinnung von Wasserstoff sind nun einmal chemische Prozesse, aber das macht nichts. Wegen des inhaltlichen Rundumschlags und einer übersichtlichen Gliederung eignet sich das Buch auch gut als Nachschlagewerk. Zum Beispiel, um sich rückzuversichern, was grüner, blauer, grauer oder türkiser Wasserstoff ist, wie hoch die Wirkungsgrade sind und welche Arten von Brennstoffzellen es gibt.
Lobenswert ist auch die Aktualität der Veröffentlichung, die in der aktuell erschienenen 4. Auflage Entwicklungen aus dem Jahr 2020 noch verarbeitet. Gerade weil sich das Buch zum Nachschlagen eignet, hätte ich mir allerdings einen festen Einband gewünscht, weil der einfach langsamer zerfleddert.
Rechenzentrumsanwendungen kommen in dem Text übrigens (noch) nicht explizit vor, aber das mag daran liegen, dass dieses Thema wirklich erst am Entstehen ist. Doch in einer Zeit, in der sich Aldi und Rewe freiwillig (wenn auch sehr langsam) vom Quälfleisch verabschieden und ein renommierter Formen-1-Fahrer grün wählt, sollte es einen nicht wundern, wenn schon in einigen wenigen Jahren die ersten RZs mit (natürlich grünem!) Wasserstoff und Brennstoffzellen reservegepowert würden statt mit Lithium-Batterien. Schließlich rückt das Jahr 2030, in dem Deutschland bereits 65 Prozent seiner Kohlendioxidausstöße kompensiert haben will, unaufhörlich näher.
Nachhaltige-IT verabschiedet sich jetzt bis Oktober in eine lange Sommerpause. Denn der beste Umweltschutz besteht ganz einfach darin, nichts zu tun. Mit einem guten Buch auf der Wiese an einem nahegelegenen See, Bach oder Teich zu liegen, erzeugt wenig Kohlendioxid und noch dazu jede Menge gute Laune.
In diesem Sinne verabschiede ich mich bis zum Herbst und wünsche allen Leser*Innen Ähnliches.
Bibliographie:
Sven Geitmann, Eva Augsten: Wasserstoff und Brennstoffzellen. Die Technik von gestern, heute und morgen. Broschiert, 239 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen. Hydrogeit-Verlag, Oberkrämer, 2021. ISBN 978-3-937863-51-1. 17,90 Euro.

Kohlendioxid-Sparen durch Videokonferenzen, KI und Second Use, und noch eine Seite über Fliegen und Umwelt

In der Zeit zwischen dem letzten Post und heute gab es einige interessante Entwicklungen. In der Zeit zwischen dem letzten Post und heute gab es einige interessante Entwicklungen. Beispielsweise befasste sich das Borderstep-Institut zusammen mit dem verkehrsmittelneutralen Verkehrsverband VCD mit der Frage, in welchem Umfang Videoconferencing den Kohlendioxid-Ausstoß verringern könnte. Es wird auch höchste Zeit, dass irgendwo ein positiver Klimabeitrag der IT sichtbar wird, denn Borderstep ermittelte ebenfalls, dass der Kohlendioxid-Ausstoß deutscher Rechenzentren 2020 um eine Milliarde Tonnen auf nunmehr 16 Milliarden Tonnen angestiegen ist. Freilich sicher nicht trotz, wie Borderstep vermutet, sondern wegen Corona und den damit verbundenen vermehrten Digitalaktivitäten.
Wie siehts also nun aus mit den verkehrsbezogenen Kohlendioxideinsparungen durch Videokonferenzen? Dazu gibt es ein Fachtsheet als PDF mit den wichtigsten Zahlen als Download. Hier nur das Wichtigste: Drei Millionen Tonnen Kohlendioxid und 700.000 PKW könnten rechnerisch brutto eingespart werden. Also dreimal so viel wie der Kohlendioxid-Ausstoß der Rechenzentren im Jahr 2020 zugenommen hat. Wenn die Rechnung denn stimmt.
Denn es gibt erhebliche Rebound-Potentiale – etwa den Drang, sich wegen Enge im Home-Office eine größere Wohnung zuzulegen. Bilanziell könnten laut Borderstep/VCD 1,5 Millionen Tonnen Einsparung übrigbleiben, was abzüglich des vermutlich auf vermehrte Digitalaktiven zurückzuführenden Mehrverbrauchs der Rechenzentren im Jahr 2020 letztlich nur noch 500 Millionen Tonnen Einsparung übrig ließe. Was zeigt, dass wir noch viel mehr Verrhaltensänderung und Regulierung brauchen, um den Planeten lebbar zu halten.
Der Branchenverband BITKOM fragte zudem nach, wie sich der Alltag durch Corona digitalisiert habe ((https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Corona-sorgt-fuer-Digitalisierungsschub-in-deutschen-Haushalten)). Ein Ergebnis: Digitalisierung hat während der Pandemie überall geholfen, in der Arbeit wenig überraschend am meisten, gefolgt von Kommunikation mit Familie und Freunden und so ziemlich jedem anderen Lebensbereich. Nicht kommuniziert (und vielleicht auch nicht gefragt) wurde aber, ob die Nutzer den hohen Digitalisierungsgrad bei der privaten Kommunikation über die Pandemie hinaus aufrecht erhalten möchten. Das wäre interessant gewesen (die Ergebnisse hätten aber wohl die herrschende Digitaleuphorie relativiert).
Auch eine andere Studie sieht digitalen Segen für das Klima heraufdämmern: Diesmal geht es um KI. KI-basierte Maßnahmen könnten, so eine Studie von Capgemini Research International Institute, das, was laut dem Paris-Abkommen an CO2-Ausstoß erreicht werden muss, zu 11 bis 45 Prozent zu erreichen. Das meinten die befragten 400 Nachhaltigkeitsverantwortlichen und 400 Business-/Technologiemanager sowie 300 Nachhaltigkeistexperten und 40 weitere Experten. Die letzten Gruppe nahm an Tiefeninterviews teil. Dabei fällt vor allem die Spannbreite auf und damit die Unsicherheit der Gesamtprognose. Die Befragten gaben zudem an, in ihren Unternehmen in den letzten beiden Jahren den Treibhausgasausstoß bereits um 13 Prozent reduziert zu haben. Derzeit allerdings werden KI und Klimaschutz in den Unternehmen noch selten aufeinander bezogen.
Ein immergrünes Thema ist Sekundärnutzung von Elektronik und digitalen Geräten. Das gibt es schon länger, aber irgendwie ist das Thema nie so richtig abgehoben in der öffentlichen Wahrnehmung. Wahrscheinlich, weil hier die PR- und Werbebudgets wegen enger Margen nicht so freigiebig verteilt werden. Jedenfalls: Jetzt tritt mit Backmarkets wieder mal ein Anbieter an, der relativ kräftig investiert und trommelt. Vielleicht wirkt ja hier das hoffentlich steigende Umweltbewusstsein irgendwie förderlich. Back Market funktioniert als Plattform: Sie vereinigt 1500 Händler weltweit, die wiederaufbereitete Elektronik mit 36-Monats-Garantie und 70 Prozent billiger anbieten. Fragt sich, was die Werkstätten verdienen (wahrscheinlich nicht viel). Die Plattform nimmt gebrauchte Geräte an und verrechnet sie mit einem dort gekauften Refurbished-Gerät. Fragt sich, was die Werkstatt verdient. Anfrage läuft. Infos über Fliegen und Klimaschutz in digitaler Form gibt es auf dieser Website
Und zum Schluss: Infos über Fliegen und Klimaschutz in digitaler Form gibt es auf dieser Website des Umweltinstituts. Vielleicht mal lesen, bevor man sich panikartig ins Mallorca-Gewühle transportieren lässt, um dort fleißig an der Erzeugung von Corona-Mutanten mitzuwirken.