Das Borderstep-Institut hat vor der Enquete-Kommission zur Informationsgesellschaft im November ein Gutachten zu Green IT und den damit verbundenen Rebound-Effekten vorgelegt. Die aktuellen Studien zu Rebound-Effekten werden referiert, wobei nur eine einzige Studie sogenannte tertiäre Effekte einbezieht. Tertiäre Effekte kommen zustande, wenn zwar eine Anwendung in sich Energie spart, dies aber dazu führt, dass das Verhalten der Menschen sich ändert und sie nun deswegen an einer anderen Stelle um so mehr Energie verbrauchen. Also: Weniger Autofahren wegen IT-gestütztem HomeOffice, dafür um so öfter mal ein Flug-Wochenendtrip nach sonstwohin oder ein Ferienflug in die Ferne. Das Borderstep-Institut kommt dabei zu folgendem recht frustrierendem Schluss: „IKT alleine wird zu keiner Trendwende der Material‐ und Energiedurchsätze der Volkswirtschaften führen. Ressourceneffizienzpotenziale werden nur dann realisiert werden, wenn die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen einen effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen befördern. …Die IKT kann nur als
Schlüssel für ökologische Nachhaltigkeit verstanden werden, wenn die positiven Umwelteffekte von
IKT maximiert und gleichzeitig die negativen minimiert werden. Andernfalls besteht sogar die Gefahr,
dass Wachstumseffekte die Einsparungen kompensieren und die Gesamtbelastung steigt.“ Sprich: IKT hilft nur, wenn wir insgesamt weniger konsumieren, weniger reisen, weniger Fleisch essen etc. Die Studie belegt diese These im Detail an eBay.

In der derzeit aktuellen Berichtsvariante des Berichts der Enquete findet sich übrigens von dieser Einschätzung fast nichts mehr wieder – hier hat anscheinend notorisch optimistische Sicht der Industrie- und Verbandsvertreter den Sieg über die weniger glanzvolle Realität davongetragen. So wird es wohl eher nichts mit den grünen Segenswirkungen der IT!

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