In meinem Blog Anderewirtschaft findet sich eine Rezension zu einem 2013 erschienenen Buch von Ugo Bardi. Darin geht es auch um die Rohstoffe, die man braucht, um IT-Systeme herzustellen. Könnte also interessant sein.
In meinem Blog Anderewirtschaft findet sich eine Rezension zu einem 2013 erschienenen Buch von Ugo Bardi. Darin geht es auch um die Rohstoffe, die man braucht, um IT-Systeme herzustellen. Könnte also interessant sein.
Eine extrem ärgelriche Praxis vieler Druckerhersteller ist es, in die Drucker einen Zähler einzubauen, der den Drucker nach einer bestimmten Seitenzahl sozusagen abschaltet und den Anwender zwingt, entweder teure Bauteile zu ersetzen oder das Gerät in eine teure Wartung zu schicken, ob es nun funktioniert oder nicht. Dieser Praxis bedienten sich bisher zum Beispiel HP, Epson, Brother und OKI. Das Ziel ist: Mehr Geräte- beziehungsweise Teileabsatz, ob die Geräte/Teile nun kaputt sind oder nicht. Doch wie Greenpeace in der aktuellen Ausgabe des Greenpeace-Magazins auf Seite 38 berichtet, gibt es Hilfe: Auf dieser Website finden sich die Entsperrcodes diverser Drucker. Auch in den diversen IT-Hilfeforen finden sich inzwischen Anleitungen zu diversen Druckern, so dass sich eine Suche lohnt. Langfristig helfen nur Beschwerden bei den Herstellern, den Unsinn mit den Sperren zu stoppen und so unsinnige Ressourcenverschwendung zu beenden.
Der Sachverständige Hubert Reiser (IT-Chef beim Logistikspezialisten Dachser) beantwortete in einer schriftlichen Stellungnahme Fragen, die aus dem Expertengespräch der derzeit laufenden Internet-Enquete zum Thema Green IT hervorgegangen waren. Fazit des Spezialisten: vieles ginge, aber die Leute tuns nicht, meistens wegen Geld und weil Kriterien wie Hochverfügbarkeit, Sicherheit, Geschwindigkeit und Kosten mehr zählen. Bei Endanwendern spiele dieses Thema erst recht keine Rolle. Diesem Eindruck kann man angesichts der Flut kaum rezyklierbarer Apple-Handys nur beipflichten.
Dann geht es um Logistik. Hier sagt Reiser, die Informatisierung von Kaufprozessen sei an sich ökolgisch ungünstiger, weil mehr logistische Prozesse anfallen würden. Gleichzeitig verzichteten Firmen aber auf Zentralläger und hätten keine eigenen Fuhrparks mehr, was die Ökobilanz der logistischen Abläufe verbessere.
Darüber kann man sich zumindest streiten, denn wenn Zentralläger auf der Straße den Logistikaufwand senken würden, hätten wir ja nicht die über alle Maßen anschwellenden Güterverkehrsmengen. Wäre interessant, dazu mal Zahlen zu lesen, aber ich glaube, die gibt es nicht.
Sehr richtig konstatiert Reiser den Widerspruch zwischen Ressourcenschonung und Energieeinsparung: Wer alle alten Rechner raushaut, dafür ein neues, zentrales RZ baut und die Daten von dort auf Thin Clients spielt, hat sehr viele alte, evtl noch funktionsfähige Rechner (Ressourcen) entsorgt, spart aber am Ende vielleicht Energie. Einige Fragen wurden überhaupt nicht beantwortet, zum Beispiel die nach Einsparmöglichkeiten durch Smart Cities, öffentlicher IT-Beschaffung, umweltgerechter Produktion etc. Die gehen wahrscheinlich an einen anderen Sachverständigen. Konkrete Zahlen zu irgendwas hat Dachser (immerhin als Sachverständiger geladen) übrigens nicht in petto. Ein sehr interessantes Dokument!