Beispielsweise verkündete Hewlett-Packard anlässlich der Eröffnung des Zentrums Neue Technologien des Deutschen Museums, man arbeite an neuartigen Speicherbausteinen, die ihre Inhalte auch dann halten, wenn der Strom abgestellt wird („Memristoren“). Dadurch würde bei PCs zum Beispiel der Boot-Prozess entfallen. Allerdings existiert von diesen bislang nur ein 48 Zentimeter im Quadrat messendes Funktionsmodell. Das Original soll einmal 560 Nanometer lang und breit sein und eine Schaltmatrix umfassen. Wichtigstes Anwendungsfeld wären neben Rechnern Sensornetze, die weltumspannend arbeiten.
Wie die Internet-Zeitschrift searchdatacenter
jüngst berichtete, ist Intel derweil dabei, das Cloud-Paradigma auf das Prozessordesign zu übertragen: Viele Kerne werden so synchronisiert, dass entweder jeweils mehrere Aufgaben parallel auf nur einem Prozessor abgearbeitet werden können, ungeahnte Rechenkräfte durch die gemeinsame Arbeit der Kerne frei werden oder die vorhandenen Prozesse so auf Kerne konzentriert werden können, dass sich bei geringen Leistungsanforderungen zum Beispiel die Hälfte des Systems herunterschalten lässt und so erheblich Strom gespart wird. Zwischen den einzelnen Prozessorkernen liegen Netzwerkverbindungen, auf denen arbeitsergebnisse eines Kerns zum Beispiel zu Kernen weitergeleitet werden könnten, die dann nachgelagerte Verarbeitungsschritte übernehmen. Die Forscher gehen davon aus, dass man damit Computersehen in der Qualität nahe dem menschlichen Auge und ähnlich komplexe Aufgaben realisieren könnte.
Darüber allerdings, wie viel Energie ein solcher Giganten-Chip verbrauchen würde, machte Intel keine Angaben. Auch nicht darüber, wie viele herkömmliche Rechner er ersetzen würde. Zudem bedeutet das neue Paradigma bisher ungeahnte Herausforderungen für die Softwaretechnik. Denn Programme müssten so entwickelt werden, dass sie mit solchen hochparallelen Strukturen auch sinnvoll umgehen können. Bis dahin ist es aber wohl noch weit. Denn heute sind die meisten Anwendungen noch nicht einmal in der Lage, die vergleichsweise wenigen Kerne beziehungsweise Prozessoren in handelsüblichen Systemen optimal auszunutzen.

Kommentar: Was sich halbwegs intelligente Menschen schon immer dachten, scheint wahr zu werden: Wenn man neue Prioritäten beim Entwickeln setzt, fallen den Entwicklern plötzlich vollkommen neue Lösungen ein, die früher wegen anderer Prioritäten (das liebe Geld!) möglicherweise in der Schublade geblieben wären. Das bedeutet die durchaus begründete Hoffnung, dass hier das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist.

Summary: Chip designers start to develop completely new desgins since top priorities in chip design are changing towards more energy efficiency. The memristor by Hewlett-Packard and the transfer of the cloud paradigm on processor design by Intel are two striking examples of that trend. We hope to see more soon!

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