Warum verbreiten sich Thin Clients oder Mini-PCs so langsam, obwohl sie eigentlich energetisch viel günstiger wären? Das ist eine der Fragen, mit der sich ein mehrjähriges Forschungsprojekt des Borderstep Institute beschäftigte. Ergebnis: Weil Anwender am liebsten das tun, was sie schon immer getan haben, und sei es aus Angst vor fehlender Kompatibilität (das nennt man „Pfadabhängigkeit“) und Anbieter daran mehr verdienen als sie an den neuen Spar-Technologien (das nennt man „einen Markt ausschöpfen“) gibt es auf deutschen Schreibtischen noch immer viel zu viele energiefressende Geräte. Wer sein Verhalten ändern muss (wie beim Einsatz von Thin Clients), der wartet damit so lang wie möglich. Dazu kommt, wie Prof. Klaus Fichter zur Erläuterung der Forschungsergebnisse ausdrücklich schreibt, „die ambivalente Haltung der Marktführer und Wirtschaftsverbände“. Cloud und Thin Clients werden sich aber am Ende dann doch durchsetzen, meint Fichter.
Beim Mini-PC, einer anderen „grünen“ Innovation, sieht er das Problem darin, dass der Markt hauptsächlich von kleinen Anbietern entwickelt wird. Gründe siehe oben unter „Trägheit“, „Ambivalenz“ und „Marktausschöpfung“. Im Laden gibt es die Dinger bisher kaum, weil die Handelsstrukturen nun mal auf die großen Hersteller ausgerichtet sind. Wer einen Mini-PC will (wahrscheinlich für so manchen engen Schreibtisch eine super Lösung), muss online schauen – zum Beispiel auf die Online-Seite von ComputerBild, wo es eine Marktübersicht der kleinen Dinger gibt. Aber mit der Verbreitung von Cloud Computing werde sich das ändern, meint Fichter: Wenn Software weitgehend in der Cloud läuft, ist ein Bolide auf dem Schreibtisch (hoffentlich) nicht mehr so wichtig.

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