Die deutsche Elektrobranche stellt sich einhellig gegen Merkels Atomdeal und hat auch sonst am Energiekonsens einiges zu bemängeln:
– Der ZVEH (Zentralverband des Elektro- und Informationstechnischen Handwerks) befürchtet, die Energieversorger könnten ihre nunmehr gestärkte Stellung dazu benutzen, den Markt für Energiedienstleistungen zu ihren Gunsten zu verzerren.
– Der Verband kritisiert weiter die fehlende Ausrichtung auf eine dezentrale Versorgung.
– Außerdem bemängelt der Verband, dass kleinere Versorger und das Handwerk in die Gespräche nicht einbezogen waren. Schließlich habe man jede Menge Erfahrung darin, wie sich elektrische Energie eisparen lässt. (Aber wozu einsparen, wenn doch die Atommeiler ungestraft die Netze verstopfen dürfen, fragt da ketzerisch die Autorin. Eher braucht man da einen Verschwendungs-Check, damit in Leipzig die Strompreise nicht ins Bodenlose stürzen.)
BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.), als Vereinigung jedes revolutionären Potentials unverdächtig, schreibt zwar nichts zur Atomenergie, findet aber immerhin, dass das Konzept die Rolle intelligenter Stromnetze zu wenig würdigt. Erst durch sie ließen sich ja Erzeugung und Verbrauch intelligent koppeln. Außerdem will der Verband alle Subventionen für nicht-erneuerbare Energien sofort abschaffen.

Fazit: Sicher kann man beiden Verbänden durchaus entgegenhalten, dass sie die Interessen ihrer Klientel bedienen: Die Mitglieder des ZVEH möchten intelligente Häuser, BITKOMs Mitglieder intelligente Stromnetze mit jeder Menge IuK bauen. Das ändert aber nichts daran, dass beide im Zug der Zeit mitfahren, während die Bundesregierung es mit Notbremse und Rückwärtsgang versucht.

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