Billigkauf schadet Nachhaltigkeit

Eigentlich darf es niemanden ernsthaft verwundern: Wenn in Ausschreibungen der Preis das einzige letztlich ausschlaggebende Kriterium ist, leidet die Qualität der gekauften Geräte (da billiger in der Regel nun mal an irgendeiner Stelle schlechter ist) und damit die nachhaltigkeit, denn gerade elektronische Billigprodukte neigen dazu, vorzeitig ihren Geist aufzugeben, mehr Strom zu verbrauchen etc. Darauf, dass dies bei einem speziellen Großeinkäufer, nämlich der öffentlichen Hand, besonders fatale Auswirkungen hat, weist eine Pressemitteilung von TCO Development hin. Bekannt wurde TCO durch die ergonomische Zertifizierung von Bildschirmen, inzwischen zertifiziert das Institut auch Tablets und anderes, wobei seit Kurzem auch die Produktionsbedingungen in die Bewertung einbezogen werden. Das Europäische Parlament befürworte, so TCO in seiner Pressemeldung, dass andere, grüne Kriterien den Preis als Vergabekriterium gleichwertig ergänzen und empfiehlt das eigene Prüfsiegel als Hinweis auf die Erfüllung entsprechender Kriterien.
Kommentar:Wenn man auch angesichts dieser Verknüpfung davon ausgehen muss, dass die Empfehlung nicht ganz uneigennützig erfolgt, kann man inhaltlich das Anliegen, sich gerade bei den oft voluminösen Ausschreibungen nicht an die billigsten produkte zu halten, nur unterstützen. So lange Gemeinden, Länder, der Bund und jedes Amt vormacht, dass es mit der billigsten Kiste auch geht, zumindest eine gewisse Zeit, kann der Staat von seinen Bürgern kaum vernünftigeres Verhalten erwarten.

English Summary:TCO, a certification organization for environmentally friendly IT products, states that public procurement that makes buying decisions only for the cheapest offer hampers sustainability and violates political goals of EU parlament