Warum IT-Equipment noch nicht nachhaltig produziert wird

Wer sich fragt, ob und wann IT-Equipment einmal nachhaltig produziert wird und warum das heute noch nicht der Fall ist, findet aktuelle Antworten in iX 7/2015. Dort schreibt nachhaltige-it-Chefredakteurin Ariane Rüdiger unter anderem über cradle to cradle in der IT, modulare Smartphones, TCO-Zertifizierungen und was sie heute noch nicht erreichen etc. Wer nicht so viel zeit hat, die gesamte iX zu lesen, kann bei Heise hier auch den einzelnen Artikel für 3,50 Euro kaufen.

Kurzfilm: Konsequenzen der IT-Produktion für die Gesundheit der Arbeiter in den Fabriken

Der Neun-Minuten-Film „Who pays the Price“ auf Youtube zeigt, was vielen passiert, die in den Chip- und IT-Fabriken in China und anderswo ohne Gesundheitsschutz schuften. insbesondere geht es um spezifische Reinigungsmittel, die Leukämie und andere schwere Krankheiten auslösen und in Westeuropa oder Amerika wegen ihrer Gesundheitsfolgen längst verboten sind

Studie von make IT fair: Elektronikindustrie bietet miese Arbeitsbedingungen, Arbeitsvermittlungsagenturen kassieren ab

Make IT fair, eine Organisation, die sich kritisch mit den Verhältnissen in Zulieferbetrieben der IT- und Konsumelektronik-Industrie auseinandersetzt, hat einen auf ausführlichen Vor-Ort-Studien beruhenden Bericht zu Malaysia erarbeitet, der vom Centre for Research on Multinational Corporations (SOMO) veröffentlicht und von Goodelectronics, einer weiteren Organisation, die sich mit den Arbeitssbedingungen in der IT auseinandersetzt, PR-technisch beworben wird. Fazit: Arbeiter in den Zulieferbetrieben starten hoch verschuldet, weil Arbeitsvermittlungsagenturen horrende Gebühren fordern, die Arbeiter vom land verdienen oft nur halb so viel wie versprochen, es werden ohne Erklärung Summen vom Gehalt abgezogen und die Arbeitszeiten liegen häufig bei 72 Stunden wöchentlich. Das heißt: Was diese Arbeiter in einer Woche arbeiten, arbeiten wir in zweien. Nur leider ist ihr Jahr genau so lang wie unseres, und Überstundenausgleich gibt es für die Schufterei natürlich auch nicht. Dafür kriegen wir schön billige DVDs, Kameras und Fernsehr, deren Teile in den untersuchten Fabriken hergestellt werden (möglichst mit fest eingebautem Akku oder anderen Verschleißteilen damit sie schneller kaputt gehen!) Außerdem stellt make IT fair fest, dass die Auftraggeber der Zulieferer, namentlich Sony, Toshiba und Panasonic sich keinen Deut um die Arbeitsbedingungen dort scheren. Bei HP, Apple und Philips verzeichnet die Organisation erste Schritte zur Besserung, auch wenn der Weg zu fairen Arbeitsbedingungen noch sehr weit ist. Jeder mag selbst entscheiden, wessen Geräte er in Zukunft lieber kauft.

English Summary:New report on workong conditions in the Malaysian second/third tier IT supplier industries by Make IT fair, published by Centre for Research on Multinational Corporations (SOMO) and promoted by Goodelectronics. According to its findings, recruitment agencies take horrible feees, workers have to work up to 72 hrs a week, payment often is much less than promised etc. Some companies do not care a bit, namely Sony, Toshiba and Panasonic, some do something: HP, Apple and Philips.

Interessanter Artikel über die Arbeitsbedingungen in IT-Sweatshops in China

In der Zeitschrift Asian-Pacific Journal ist ein interessanter Artikel zu den Arbeitsbedingungen in chinesischen IT-Sweatshops, ihren Auswirkungen und der Bewertung der Situation erschienen. Text ist in Englisch.

Asian-Pacific journal published an interesting article on labour conditions in Chinese IT sweatshops, their consequences and analytical evaluations of the situation. Text is in English.