Rechenzentren werden zum Problem für Kalifornien/Data Centers become problem for california

Wie das Wall Street Journal in seiner Ausgabe vom 26. Juni berichtet, werden in dem von einer nunmehr vier Jahre währenden Dürre die mehr als 800 Rechenzentren des Staates zum Problem, weil sie zu viel gereinigtes Wasser verbrauchen, das dieselbe Qualität haben muss wie Trinkwasser. EIn Rechenzentrum mit 13 MWatt Leistung verbraucht danach genau so viel Wasser wie ein Krankenhaus mit drei Gebäuden, nämlich zwischen 80 und 130 MIllionen Gallonen Wasser. EIne Gallone entspricht knapp vier Litern. Reine Luftkühlung ist in dem Land und anderen heißen US-Regionen wegen der hohen Temperaturen. Laut Wall Street Journal suchen die Rechenzentrumsbetreiber nach Auswegen, indem sie eigene Quellen bohen wie NTT COmmunications, Regenwasser ernten wie Google, sich um recycletes Wasser bemühen wie Digital Reality.

Kommentar Wenn die Trockenheit anhält, könnte die IT-Industrie ausgerechnet am Ort ihrer intensivsten Entfaltung, dem Silicon Valley, an natürliche Grenzen stoßen, die die Branche ja mit einem Blick aufs Virtuelle gern verleugnet. Man darf gespannt sein, ob die Branche durch die Entwicklung neuer Technologien reagiert oder sich doch lieber den natürlichen Gegebenheiten beugt und Rechenzentren in ördliche Regionen, die ja in den USA reichlich vorhanden sind, verlagert.

In English:According to a Wall Street Journal report of June 26th, datacentres may becomme problematic for California because of their use of water for cooling purposes. The area and other southern parts of the US suffer from a 4-year-draught, the worst in 1000 years, and has about 800 datacentres, new ones built every year. Datacentres use cleaned tap waters of drinking water quality. A datacentre of 13 MW électrical performance according to WSJ needs as much water as a hospital with three buildings, beteween 80 and 130 million gallons a year. One gallon is about 4 litres (continental europe). Cooling datacentres with air is difficult in the southern parts of the US as air temperatures are high. According to WSJ datacenter companies are looking for solutions: NTT COmmunications is drilling its own deep wells, Google tries to harvest rain water, Digital Reality tries to get hold of recycled used water („grey water“)

Commentary: If the draught keeps on, the virtuality-loving IT-Industry could well be faced with the faborably denied limits of nature right in its heart, Silicon Valley. It will be interesting to watch if the branch will react by developing new, less water-dependent cooling technologies or will prefer to move on to less draught-exposed regions with colder temperatures, ´many of which exist in the northern parts of the USA.

Coole Laptops

Mit neuartigen Cooling-Produkten für Prozessoren präsentiert sich Deepcool auf der Cebit. Mit dabei zum Beispiel ein System, das die Kühlung von Gaming-Maschinen erlaubt, die übertaktet gefahren werden. Hier sorgt eine blankpolierte Kupferoberfläche für mehr Kühlung als bisher. Der Hersteller sucht in Deutschland Partner, um seine Produkte weiter zu verbreiten.

Summary: US-company Deepcool presents itself on Cebit among other things with a special cooling solution for gaming laptops with overdrive. It contacts the processor directly via a copper plate.

Neue Materialien von Green Grid

Der EMEA-Bereich des Hersteller- und Betreiberverbands Green Grid hat zwei neue Papers veröffentlicht.
Das eine ist ein Leitfaden, der europaweit die aktuelle und zukünftige Rechtslage bei Errichtung und Betrieb von Rechenzentrumsgebäuden darstellt, mit der sich Betreiber von Rechenzentren hinsichtlich der Klimarelevanz ihrer Aktivitäten auseinandersetzen müssen. Während im Zusammenhang mit Green IT sonst meist nur von technischen Maßnahmen im IT-Bereich wie Virtualisierung, Einhausung oder Ähnliches gesprochen wird, geht es hier um Gebäudestandards, gesetzlich festgelegte CO2-Minderungsverpflichtungen, Einspeisestandards etc., die jetzt und in Zukunft beachtet werden müssen. Das Paper listet umfassend die bisher existierenden Standards auf, benennt Sekundärquellen im Web und kann so jedem, der versucht, sich im Dschungel der Vorschriften zurecht zu finden, weiterhelfen. Außerdem benennt es IT-relevante Energiesparinitiativen im IT-Bereich wie Energy Star, Code of Conduct for Datacenters und andere, ebenfalls mit vielen Links zu Web-Fundstellen. Weiter gibt das Paper Empfehlungen für verschiedene Stakeholder-Gruppen wie IT-Anlagenbetreiber, Hersteller usw.
DIe zweite Neuerung ist ein frei zugängliches Online-Tool, mit dem sich errechnen lässt, ob sich ein Rechenzentrum für freie Kühlung eignet und welche Einsparungen beim Energiebedarf dadurch erreichbar wären. Hinterlegt sind Wetter- und Klimadaten von vielen europäischen Ländern.

Kommentar:Das Papier zur Rechtslage in Europa bietet umfassende Information und über die Nennung der Webfundstellen guten und umfangreichen Zugang zu Primärquellen. Bei der Bewertung der Dringlichkeit einzelner Maßnahmen allerdings merkt man ein wenig, dass die Technische Arbeitsgruppe Europa, ein Gremium mit etwa 20 Mitgliedern, besonders von britischen Interessen beeinflusst wird: Das wichtigste aktuelle Handlungsfeld sind danach nämlich schon heute gesetzliche CO2-Reduktionspflichten – hier hat Großbritannien ein Gesetz erlassen, das ab April 2010 in Kraft tritt und umgesetzt wird. Für Rechenzentren in anderen europäischen Ländern ist das zunächst irrelevant, auch wenn selbstverständlich auch dort irgendwann mit solchen Regulierungen zu rechnen ist. Dort dürften vorläufig die europäischen oder nationalen Gebäuderichtlinien und die Energiepreise den größten aktuellen Druck entfalten. Außerdem hätte man durchaus gerade größeren Betreibern empfehlen können, sich dem europäischen Code of Conduct anzuschließen und sich damit auf einen geordneten und überprüfbaren Entwicklungspfad in Richtung auf mehr Effizienz zu begeben. Der Code wird zwar erwähnt, aber nicht empfohlen, insgesamt bewertet das Paper die Bedeutung dieser Initiative sogar eher gering. Das ist schade, denn es fühlt sich meist besser an, etwas freiwillig zu tun als dazu gezwungen zu werden. Insgesamt ist das Papier aber sehr brauchbar. Das gilt auch für den Free-Cooling-Rechner.

Summary:
Green Grid published a paper about Leitfaden concerning climate effects and energy use in data centers. Focus is on regulation about carbon certificates and building standards. Chapters about the bigger European countries and their regulation included, many links to primary sources on the web, summary strongly focussed on British concerns (new law on CO2-certificates, effective from April 2010). Mentions also important initiatives like Energy Star or Code of Conduct. Also relatively new at Green Grid: a free Online-Tool for calculating possible individual savings when using free cooling.

Green-CIO-Auszeichnung für Maschinenbauer Leitz, Bundesanstalt für Arbeit und Bosch Siemens Hausgeräte

In München wurden heute anlässlich eines Kongresses zum Thema Green IT drei Firmen respektive Institutionen mit einem Green-CIO-Award geehrt. Der Award wird verliehen für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Energieeffizienzsteigerung in der Informationstechnik. Die Preisträger-Anwendungen sollen innovativ sein, möglichst viel Energie und damit Kohlendioxid einsparen, sich so schnell wie möglich amortisieren und innerhalb ihres Unternehmens oder ihrer Einrichtung eine große Reichweite haben.

Ausgezeichnet wurden im Jahr 2009

– das Masschinenbauunternehmen Leitz aus Oberkochen. Leitz stellt Werkzeuge für die Holzbe- und Verarbeitung her. Das Unternehmen implementierte für sein Rechenzentrum eine freie Kühlung bis 19 Grad Celsius und nutzte dafür schrankbasierende Luft-/Wasser-Wärmetauscher. Dadurch konnte der elektrische Energiebedarf des Rechenzentrums um 40 Prozent gesenkt werden.

– der IT-Dienstleister der Bundesagentur für Arbeit. Wie IT-Leiter Rudi Hey berichtete, hat die Einrichtung, die 170000 Endanwender-Arbeitsplätze an 1900 Lokationen betreibt, ihre Rechenzentrumsfläche innerhalb von drei Jahren von damals 40000 Quadratmetern auf heute 17000 Quadratmeter reduziert. Ziel sind weitere Flächeneinsparungen, so dass die Gesamtfläche nur noch 10000 Quadratmeter beträgt. Weiter wurden Warm-/Kaltgänge in den Rechenzentren eingerichtet, Klimavorhänge angebracht, es würd Wärme zurückgewonnen und der Abdampf eines städtischen Anbieters für die Kühlung genutzt. Im Jahr 2009 werden durch diese Herangehensweise 10000 MWh, entsprechend einem Gegenwert von 1,5 Millionen Euro eingespart. Für die Zukunft ist geplant, das Druckmanagement zu zentralisieren und die traditionellen Telefonanlagen durch VoIP-Systeme zu ersetzen. Hey: „Dabei reden wir nochmals von einer Einsoparung von 40.000 MWh, denn es entfallen 1600 TK-Anlagen und 3000 Server.“

Bosch Siemens Hausgeräte, die gesamte SAP-Infrastruktur erneuert und durch einen MetroCluster, also eine redundante Rechenzentrums-Infrastruktur mit verteilten Lokationen, ersetzt wurde. Die Serverleistung stieg dadurch auf mehr als das Doppelte, während der Energiebedarf um 59 Prozent schrumpfte.

Der Green CIO 2009 wurde wie im vergangenen Jahr verliehen durch das Beratungsunternehmen Experton Group und die Fachzeitschrift InformationWeek.