In seinem Newsletter zur Netzpolitik fordert der Internet-Branchenverband eco neben einigen recht nützlichen auch unsinnige Dinge, zum Beispiel (oh meine Güte, fällt der Wirtschaft denn wirklich nichts Besseres ein???) ausgerechnet Steuererleichterungen für Rechenzentren wegen deren Energieverbrauch. Das finde ich kontraproduktiv. Schließlich sind die großen technischen Fortschritte in der RZ-Technologie der letzten Jahre allesamt auch darauf zurückzuführen, dass man sich endlich mal was einfallen ließ, um Strom zu sparen und effizienter zu werden. Hier sind die Potentiale noch längst nicht ausgeschöpft. Wird nun der Kostendruck aus dem Thema herausgenommen, ist das die sicherste Innovationsbremse, die man sich vorstellen kann. IT ist nicht Photovoltaik! Es gibt hier große, mächtige, im Geld schwimmende Firmen in einem jahrzehntelang etablierten Industriezweig, denen man die Entwicklung der erforderlichen Novitäten, um reichlich Strom zu sparen, wirklich abverlangen kann, ohne dass sie gleich in die Knie gehen. Wir brauchen intelligente und stromsparende Prozessoren, energieeffizient geschriebene, klug gestaltete Software statt Steuererleichterungen! Davon würden nicht nur Rechenzentren profitieren, sondern jeder, der IT nutzt. Außerdem geht es derzeit gerade darum, die überbordenden Energiesteuerbefreiungen für Firmen wieder rückgängig zu machen. Merke: Jedes energiesteuerbefreite Unternehmen bedeutet mehr Kosten auf der Rechnung des Endverbrauchers. Der kann aber nicht in dem Umfang innovieren, wie es RZ könnten.