Ecosia umgestaltet

Die Suchmaschine Ecosia wurde umgestaltet. Das Besondere an Ecosia: 80 Prozent der Einnahmen gehen schnurstracks in das Anpflanzen von Bäumen. Der Suchalgorithmus wurde jetzt verbessert. Interessant: Inzwischen ist die Suchmaschine auch über den Button Weiteres mit vielen wichtigen Web-Services, etwa Youtube etc. vernetzt. Außerdem wird sofort angezeigt, wie viele Bäume mit Hilfe einer Suche gepflanzt werden können. Außerdem gibt es die Suchmaschine jetzt auch als App. Die zwei oder drei Abfragen, die ich eben testhalber gemacht habe, haben gleich zwei neue Bäume gebracht. Da macht das Surfen gleich doppelt Spaß!

Das Smart Grid dauert noch lange!

Einige Erkenntnisse aus Veranstaltungen, die ich in der letzten zeit besucht habe:

1. Smart Meter lohnen sich vor nur in Haushalten mit hohem Stromverbrauch. Sonst fressen sie wegen der Infrastruktur, die man für ihren Betrieb braucht, mehr als sie einsparen. Derzeit liegt die Grenze für den Pflicht-Einbau bei 6000 kWh, ein bisschen tiefer dürfte es schon sein, aber dass die alte Oma mit Hartz 4 von einem solchen Gerät irgendwas profitiert, darf getrost ausgeschlossen werden. (Quelle: IZT)

2. E-Cars bringen nur dann was für die Netzstabilisierung, wenn der Provider ihre Batterien laden und entladen darf. Abgesehen davon, dass die Infrastruktur das noch nicht hergibt, darf man getrost bezweifeln, dass die Anwender glücklich damit sind, wenn sie ihr Fahrzeug zur Unzeit mit einer leeren oder fast leeren Batterie vorfinden.(Quelle: OFFIS)

3. Das Smart Grid dauert wohl noch ein Weilchen – eine Studie der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften, deren erste Ergebnisse einigen Journalisten in Auszügen vorgestellt wurde, schlägt zunächst eine „Konzeptionsphase“ bis 2015 vor. Außerdem steht alles unter dem Finanzvorbehalt: Zerbröselt bis dahin der Euro, dürften dies wohl auch sämtliche Smart-Grid-Pläne wegen Geldmangels tun. Na, dann prost. Strom gespart wird in diesem Fall ja aus ganz anderen Gründen.

Zusammen mit den neuesten Daten des World Energy Outlook CO2-Ausstoß und Energieverbrauch so hoch wie nie) lässt das den Schluss zu, dass wir unsere CO2-Minderungsziele global wohl nicht erreichen werden, wenn keine gigantische wirtschaftliche Krise automatisch den Stromverbrauch drückt. Aber dann werden auch Smartgrids nicht gebaut (kein Geld), wobei man sich natürlich fragen muss, ob eine so komplexe Infrastruktur überhaupt zukunftsfähig sein kann.

Fazit: Weder Politik noch Wirtschaft scheinen bereit zu sein, im nötigen Umfang auf die Tube zu drücken und dem Anliegen die dringend erforderliche hohe Priorität einzuräumen. Bei der Bankenrettung werden Hunderte Milliarden mal eben in überhasteten Nachtsitzungen oder am Frühstückstisch verteilt, die Weltrettung dagegen ist nicht so dringend, das Schlimmste trifft ja wahrscheinlich nur die Kinder. Denn die Entscheider von heute sind jetzt so zwischen 40 und 50. Und hoffen wohl klammheimlich, dass es sie schon nicht beuteln wird, wenns schlimm kommt.

Kein Faschingssscherz: Klimaneutral suchen mit Forestle und Znout

Wie viel Kohlendioxid durch Internet-Suchen in die Luft geblasen wird, ist unklar. Klar ist aber, dass das nicht sein muss. Ich möchte hier drei Initiativen vorstellen, die sich bemühen, negative Klimaauswirkungen unserer aller Liebe zum Web zu minimieren:
1. die Suchmaschine Forestle. Sie ist mit Yahoo hinterlegt, weil Google den ursprünglichen Vertrag mit Forestle plötzlich ohne Angabe von Gründen gekündigt hat. Forestle arbeitet mit dem Adopt-an-Acre-Program der Naturschutzorganisation The Nature Conservancy zusammen. Die Einnahmen, die durch Klicks auf Spoonsored Links generiert werden, werden bis auf zehn Prozent Verwaltungskosten dazu verwendet, Wald zu schützen – durchschnittlich pro Suche 0,1 Quadratmeter und in Summe bisher über vier Millionen Quadratmeter. Ein Teil der Verwaltungskosten wird dafür verwendet, die statistisch ermittelten Kohlendioxidausstöße pro Suche auf Forestle durch den Kauf von Zertifikaten für erneuerbare Energie zu kompensieren, so dass Forestle nicht nur waldfreundlich, sondern auch noch klimaneutral ist.
2. Wer unbedingt Google im Hintergrund will, kann auch zu Znout (Zero Negative Output) greifen. Znout wurde laut Website gegründet, weil Google die Zusammenarbeit mit Forestle verweigerte und man unheilbaren Google-Enthusiasten eine klimaneutrale Alternative anbieten wollte. Forestle ist inzwischen auf Yahoo umgestiegen. Znout also sucht mit Google im Hintergrund und kompensiert ebenfalls alle Kohlendioxidemissionen, die statistisch ermittelt werden, mit Zertifikaten. Das Geld dafür wird durch Klicken auf Werbelinks generiert. Über 7 Millionen Watt wurden so schon angegrünt. Was mit finanziellen Überschüssen geschieht, geht aus der Website von Znout nicht hervor.
3. CO2stats ist ein kommerzielles Unternehmen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Webseiten so ökologisch wie möglich zu machen. Das geschieht einerseits, indem mittels statistischer Methoden ermittelt wird, wie viel Kohlendioxid Besuche auf den Websites, die bei CO2stats registriert sind, erzeugen. Dafpr werden automatisch Zertifikate für erneuerbare Energie gekauft. Die oben beschriebenen Suchmaschinen beispielsweise arbeiten mit CO2stats zusammen. Seinen Subskribenten liefert der Dienst zudem Informationen darüber, wie sie den Code ihrer Seite energieeffizienter (=schneller) machen können, ohne das Aussehen der Webseite zu ändern. Dafür wird eine monatliche Gebühr von mindestens 9,95 Dollar berechnet – je nach Besucherzahl ab fünf Millionen Klicks auch mehr. Außerdem werden die registrierten Seiten in ein Linknetzwerk integriert und dürfen sich mit einem speziellen Logo schmücken.

Summary:If You want to search the web climate neutral try www.forestle.org or www.znout.org. These search interfaces cooperate with Yahoo (forestle) and Google (znout). They buy certificates for renewables for every watt of energy use their visitors cause. Forestle also protects rainforest for the money generated by sponsored yahoo links.
CO2stats ist a commercial web site that optimizes the speed of member sites without changing their looks and also buys renewables-certificates for the energy these web sites use when someone visits them.

Wettbewerb – auch für ökologische IT-Manager: http://tinyurl.com/yk3mrxy

Die Medienplattform Glocalist möchte es nicht bei der Enttäuschung über die tatenlosen Klima-Conferenciers in Kopenhagen belassen und ruft flugs einen Wettbewerb aus, der sich auch für Kohlendioxid-bewusste IT-Manager durchaus lohnen könnte: Glocalist ruft Firmen aller Größenordnung auf, „ihre wichtigste, geplante innerbetriebliche Klimaschutzmaßnahme für das Jahr 2010 vorzustellen“. Das könnte sehr wohl auch die umstellung auf Freikühlung im RZ sein. Um nur mal eines von vielen möglichen Beispielen zu nennen. Näheres unter dem oben agegebenen Link. Wer sich überlegt, teilzunehmen (Kosten sind damit nicht verbunden, muss sich aber beeilen: Schon am 8. Januar ist Einsendeschluss, wenn Glocalist hier nicht verlängert.

Green IT soll Klima retten, Wettbewerb soll dabei helfen

Beim IT-Gipfel in Stuttgart durfte nachhaltige-it.blog.de nicht fehlen. Und tatsächlich, der Besuch hat sich gelohnt. Erstens gab es teilweise kabarettreife Einlagen der politisch Verantwortlichen, zweitens gab es frohe Kunde hinsichtlich der Rolle von Green IT. Denn die soll im Jahr 2020 immerhin ein Viertel der sonst anfallenden deutschen Kohlendioxidausstöße neutralisieren – ein Szenario, das aber nur mit dem kräftigen regulatorischen Eingreifen des Staates Wirklichkeit werden dürfte … Weiter

England , Du hast es auch besser: Briten wollen sparsamstes Elektroauto bauen

Wie die Internetzeitschrift Greenwise Business schreibt, haben McLaren-F1-Designer Gordon Murray and Zytek Automotive vor, mit dem T.27 das bisher sparsamste Elektroauto zu entwickeln. Es soll vor allem den britischen Stadtverkehr bevölkern. Die beiden haben selbst 9 Millionen Pfund investiert und bekommen un 4,5 Millionen Pfund von der britischen Regierung dazu, damit der Elektrowagen ab 2011 läuft. Die Unterstützung kommt vom TSB (technology Strategy Board), einem Gremium, das strategische Technologie- und Innovationsinitiativen mitfinanziert.

Man denkt in diesem Zusammenhang auch über den Neubau eines Automobilwerks nach (während bei uns welche auf der Kippe stehen!). Der Gesamt-Kohlenstoffausstoß des Wagens über den Lebenszyklus soll etwa ein Viertel niedriger sein als der aller bisher bekannten Entwürfe von Elektroautos. Der Wagen soll kleiner sein als ein Smart, aber zwei Personen und mehr Stauraum fassen, da die Sitze modular ausgelegt sind. Der Fahrersitz befindet sich frontseitig mittig. Nicht nur Energie-, sondern auch der Materialverbrauch wird minimiert, zum Beispiel durch den Einsatz verbreiteter Plastiksorten. Auch die Fabrik wird kleiner: Sie soll ein Fünftel weniger Platz und 80 Prozent weniger Investitionskapital benötigen.

Green Logistic führt zu Investitionen in IT-Service

Die Logistikbranche hat den Kohlendioxidausstoß als Problem erkannt, meldet der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. als Resultat einer Umfrage zum Thema Green Logistics. 81 Prozent wollen trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes weiter in Umweltschutz investieren. Um möglichen Zusatzkosten durch teureren Sprit oder Kohlendioxid-Zertifikate zuvorzukommen, setzen viele Unternehmen auf Prozessoptimierung – laut einer Umfrage des Verbandes bei 171 Unternehmen 82 Prozent. Für ein Drittel ist der Kohlendioxidausstoß übrigens bereits ein Kostenfaktor. Es liegt nahe, dass gerade der Bereich Prozessoptimierung ein Grund dafür ist, dass 88,5 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ihren IT-Service verbessern wollen wollen die Krise in den Griff bekommen.

Dänemark, du hast es besser: Land baut Bahn- und Elektroauto-Infrastruktur

Die Website Azocleantech meldet Erstaunliches. Während bei uns Heulen und Zähneklappern um die Rettung von Opel herrscht, kümmert sich der nördliche Nachbar um die Zukunftsgestaltung. Das Elektromobilitätsunternehmen Better Place, eine Gründung des Ex-SAP-Spitzenmanagers Shai Agassi (Bild), hat das staatliche Bahnunternehmen unseres kleinen nördlichen Nachbarn als Partner gewonnen. Die Dänische Staatsbahn wird zusammen mit Better Place zunächst 2010 im Rahmen eines Pilotprojekts an zwei Bahnhöfen an entgegengesetzten Enden des Landes, Høje-Taastrup und Skanderborg, Elektroauto-Entleihstellen einrichten.

Shai_agassi Über PC und später auch Handy können die Nutzer gleichzeitig Bahnticket, Sitzplatz im Zug und das Elektroauto am Bestimmungsbahnhof buchen. Nach der Pilotphase soll das System auf weitere Bahnhöfe ausgedehnt werden. Die Elektroautos werden am Bahnhof geladen, und zwar wenn immer möglich mit Strom aus nachhaltiger Erzeugung. Die Stromtankstellen können auch von anderen, privaten Elektroautos genutzt werden. Wäre das schön, wenn wir so was auch mal auf die Reihe kriegten…