Ingenieur-StudentInnen aufgepasst: Praktikumsplatz Green IT bei Voith in Heidenheim

Wer Ingenieurwissenschaft oder Energiemanagement studiert und sich gern näher mit Green IT befassen möchte, hat ab September beim schäbischen Maschinenbauer Voith für ein halbes Jahr Gelegenheit dazu. Das Unternehmen, das vor allem die Branchen Schienenfahrzeuge, Papierindustrie u.a. bedient, möchte recherchiert bekommen, wie man ein Rechenzentrum effizient gestaltet, eine Analyse der derzeitigen Infrastruktur, gepaart mit Vorschlägen für die Umgestaltung, geeignete Messparameter etc. Wer die Herausforderung annehmen möchte, klicke hier und kommt dann zur Web-Stellenanzeige. Viel Glück beim Bewerben wünscht allen Interessenten nachhaltige IT!

Personalmangel: Schweizer EU-Projekt untersucht Green-IT-Personalmarkt und entwickelt Berufsbilder

Das vom Leonardo-da-Vinci-Programm der EU geförderte Gemeinschaftsprojekt Grin-ch entwickelt Profile für Green-IT-Spezialisten entsprechend dem europäischen Qualifikationsframework für lebenslages Lernen (EQF) und dem europäischen e-Competence-Framework (e-CF). Profile, daraus entwickelte Berufsbilder und schließlich entsprechende Ausbildungsgänge oder Weiterbildungen sollen mittelfristig helfen, den vermuteten Mangel an Green-IT-Spezialisten zu beheben. Erste Ergebnisse sind demnächst zu erwarten.
Hintergrund ist eine Studie des TUC (Trade Union Advisory Committee to the OECD) über die Bedeutung von Green IT als Arbeitsmarktmotor. Die Studie geht davon aus, dass, wenn innerhalb von sechs Jahren 100 Milliarden Euro in grüne Umbaumaßnahmen von Infrastrukturen und Wirtschaft investiert würden, zwei Millionen neue Jobs entstehen könnten. VIele dieser Jobs hätten einen hohen Anteil an IT-Know-how, beispielsweise solche im Bereich Smart Grid oder Transport und Logistik. Die Studie weist auch darauf hin, dass Green ICT bereits ein Thema innerhalb der australischen Organisation für professionelle ICT-Weiterbildung sei. Allerdings stammt das Papier aus dem Jahr 2009.

Kommentar:Unglücklicherweise will heute angesichts täglich neuer Hiobsbotschaften vom Finanzmarkt davon kaum noch jemand was wissen. Während die Fachcommunity unverdrossen weiterwurschtelt und sich auch tatsächlich Fortschritte im Detail zeigen, läuft die Industrie Sturm gegen jede verursachergerechte Beteiligung an zum Beispiel den kosten des Netzausbaus und anderen Lasten. Es bleibt somit zu befürchten, dass die zarten Pflänzchen solcher Initiativen wie Grin-ch im Sturm der Finanz- und Schuldenkrise zumindest vorläufig nicht sehr viel weitere Blüten zeigen werden.

Summary:Resulting from a study of the TUC (Trade Union Advisory Committee to the OECD) that recommended to strongly invest in green technologies to overcome the economic and financial crisis that started 2009, the Swiss international and Leonardo-da-Vinci-funded European Project Grin-ch is working on an analysis of the Green-IT-labor market and developing job profiles for Green-IT-specialists according to the european qualification frameworks (EQF) and (e-CF). First results are to be seen soon. Unfortunaltely, the policy trend in Europe has developed unfavorably for these topics with all attention circling around a solution for the financial and debt crisis that shocks Europe.

Neue Smart-Grid-Studien des VDE: Stromspeicherung und Demand Side Integration

Wie die solarteurin berichtet, gibt es zwei neue studien des VDE zu Sptromspeicherung und Demand Side Integration. Der Eintrag referiert kurz die wichtigsten Ergebnisse der Studien, und zwar hier.

Kommentar: Übrigens: Bei der Analyse von Lastverschiebungspotentialen werden zwar alle möglichen Industriebranchen berücksichtigt, nicht aber die RZ-Branche. Dabei sind Rechenzentren ebenfalls derzeit für knapp zehn Terawattstunden Verbrauch zuständig, wobei sich nach aktuellen Studien von HP zu einem „Net-Zero-Impact-Datacenter“ bis zu 80 Prozent der Rechenlasten verschieben lassen, ohne die Qualitätsanforderungen an einzelne Anwendungen zu beeinträchtigen. Denn viele Anwendungen, etwa das Abarbeiten von Bateches, muss überhaupt nicht sofort erledigt werden. Das hier schlummernde Potential sieht aber der VDE anscheinend überhaupt noch nicht. Es wird höchste Zeit, dass das passiert, denn dann könnte man die neuen RZ, die im Rahmen der Durchsetzung des Cloud-Paradigmas entstehen, dahin setzen, wo z.B. der Offshore-Strom auf Land trifft und sie von vorn herein so auslegen, dass sie durch einen intelligenten Mix aus Lastverschiebung, Stromspeicherung in neuartigen Batterien wie beispielsweise denen von ecoult als flexible Ressourcen im Stromnetz arbeiten und damit die Verlegung teurer HGÜ-Leitungen erheblich verringern. Außerdem wäre damit den finanzschwachen Standorten wie Hamburg, Bremen, Kiel oder Flensburg geholfen, die froh über jeden hochwertigen Arbeitsplatz sind, und der Glasfaser-Breitbandvernetzung würde so auch auf dei Beine geholfen.

Green-IT-Beratungsbüro schließt

Das einige Jahre als Projekt finanzierte Green-IT-Beratungsbüro des Branchenverbandes BITKOM schließt. Am 30. Juni ist dort der letzte Arbeitstag. Bisher konnten sich dort interessierte Unternehmen direkt zu Green-IT-Themen informieren lassen. Nun werden die Aufgaben des Büros auf andere Instanzen verteilt. Auf welche, findet man mit Ansprechpartner und E-Mail hier.

PUE unter 1,2 wird zum Standard

Auf der europaweiten Konferenz Datacentres2012 in Nizza zeigte es sich, dass neue Rechenzentren durch Einsatz höherer Raumtemperaturen und -feuchtigkeiten, Freiluftkühlung und andere Maßnahmen immer energiesparsamer werden. War es früher so, dass man für Kühlung und Klimatisierung noch einmal mindestens dieselbe Energiemenge brauchte wie fürs Rechnen, kommen inzwischen viele Neubauten mit unter zehn Prozent Zusatzenergie aus. Rechenzentren werden auch zunehmend in die Umgebung integriert – beispielsweise stellt man sie wie bei den Norweger Greenfield Datacenters in die Mitte eines großen Areals, das später mit Gewächshäusern bebaut wird, die von der Abwärme des RZ beheizt werden. Weiterhin beginnt man langsam damit, auch die IT selbst als Einsparpotential zu entdecken. Das europäische GAMES-Projekt, das Ende Juni ausläuft, hat nun erstmalig Best Practises, Monitoring Tools und auch grüne Performance-Indikatoren entwickelt, mit denen sich der Energieverbrauch, so wurde auf der Konferenz mitgeteilt, um gut ein Viertel verringern lassen soll – auf IT-Ebene, Einsparungen beim Kühlen kommen dazu. Weitere gute Nachricht aus Nizza: The Green Grid will sich endlich der Recycling-Problematik annemen, weil immer noch viel zu viel Elektroschrott nicht oder unter unzumutbaren Bedingungen wiedergewonnen wird. Das soll ein Ende haben.

Summary:Important green news from Datacentres2012 in Nizza:
– PUEs below 1,2 become widespread among newly built datacentres
– Science starts working on reducing the energy use of IT itself instead of only reducing the cooling energy (GAMES-Projekt)
The Green Grid wants to tackle electronic waste and recycling.

Green IT: Deutsche Firmen laut Studie nachhaltiger

Interessante Ergebnisse erbrachte die Green-IT-Studie 2012 des Beratungs- und Integrationsunternehmens Devoteam (in Französisch). So haben mittlerweile 63 Prozent der Organisationen ein Green-IT-Programm, meist unter der Regie der IT-Abteilung, und 81 Prozent der deutschenbefragten Organisationen kennen ihren IT-Stromverbrauch – ion Belgien etwa sind es nur knapp 40 Prozent. Merkwürdigerweise kommt die Studie zu dem Schluss, dass der IT-Stromverbrauch nur rund 1,5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs ausmacht – andere Erhebungen kommen da auf erheblich höhere Werte, aber das kann natürlich auch daran liegen, dass in vielen Gegenden überhaupt zum ersten Mal Strom verbraucht wird, die noch keine Rechenzentren besitzen: Dann ist der allgemeine, weltweite Stromverbrauch einfach schneller gestiegen als der der Informationstechnik, die ja vor allem in entwickelten Ländern genutzt wird. oder es liegt daran, dass hier nur der Stromverbrauch von Rechenzentren bewertet wird, nicht der von Endgeräten, Mobilsystemen etc. die ja de facto auch zum generellen IT-System gehören. Mehr als die Hälfte der Anwender virtualisiert inzwischen die Server, 46 Prozent specken die Ausrüstung ab und beseitigen Unnötiges, an die Optimierung der Kühlung wagen sich 33 Prozent – hier ist gegenüber dem Vorjahr im gegensatz zu anderen Themen ein kleiner Rückgang um ein Prozent zu verzeichnen. Und immerhin 28 Prozent monitoren den Stromverbrauch. Durchschnittlich 23 Prozent nutzen eine Energiemanagementsoftware am Arbeitsplatz, in Deutschland sind es über 40 Prozent. 63 Prozent der Unternehmen sensibilisieren Anwender über den Einfluss des Ausdruckens, 94 Prozent kommunizieren Druckregeln, die Papier und Energie sparen sollen. Immernoch kennen 69 Prozent der Firmen nicht das Volumen ihres Elektroschrotts, und um die 40 Prozent haben zu seiner Beseitigung und Handhabung keinerlei Richtlinien. Die Nutzungsdauer ist kurz: Bei festen Rechnern liegt sie im Schnitt bei 3,5 Jahren, mobile Systeme sind nur zweieinhalb Jahre im Dienst.

Summary: The consulting and integration company Devoteam has published an interesting study about Green IT in European companies on its web site. The study is in French.