Billigkauf schadet Nachhaltigkeit

Eigentlich darf es niemanden ernsthaft verwundern: Wenn in Ausschreibungen der Preis das einzige letztlich ausschlaggebende Kriterium ist, leidet die Qualität der gekauften Geräte (da billiger in der Regel nun mal an irgendeiner Stelle schlechter ist) und damit die nachhaltigkeit, denn gerade elektronische Billigprodukte neigen dazu, vorzeitig ihren Geist aufzugeben, mehr Strom zu verbrauchen etc. Darauf, dass dies bei einem speziellen Großeinkäufer, nämlich der öffentlichen Hand, besonders fatale Auswirkungen hat, weist eine Pressemitteilung von TCO Development hin. Bekannt wurde TCO durch die ergonomische Zertifizierung von Bildschirmen, inzwischen zertifiziert das Institut auch Tablets und anderes, wobei seit Kurzem auch die Produktionsbedingungen in die Bewertung einbezogen werden. Das Europäische Parlament befürworte, so TCO in seiner Pressemeldung, dass andere, grüne Kriterien den Preis als Vergabekriterium gleichwertig ergänzen und empfiehlt das eigene Prüfsiegel als Hinweis auf die Erfüllung entsprechender Kriterien.
Kommentar:Wenn man auch angesichts dieser Verknüpfung davon ausgehen muss, dass die Empfehlung nicht ganz uneigennützig erfolgt, kann man inhaltlich das Anliegen, sich gerade bei den oft voluminösen Ausschreibungen nicht an die billigsten produkte zu halten, nur unterstützen. So lange Gemeinden, Länder, der Bund und jedes Amt vormacht, dass es mit der billigsten Kiste auch geht, zumindest eine gewisse Zeit, kann der Staat von seinen Bürgern kaum vernünftigeres Verhalten erwarten.

English Summary:TCO, a certification organization for environmentally friendly IT products, states that public procurement that makes buying decisions only for the cheapest offer hampers sustainability and violates political goals of EU parlament

Personalmangel: Schweizer EU-Projekt untersucht Green-IT-Personalmarkt und entwickelt Berufsbilder

Das vom Leonardo-da-Vinci-Programm der EU geförderte Gemeinschaftsprojekt Grin-ch entwickelt Profile für Green-IT-Spezialisten entsprechend dem europäischen Qualifikationsframework für lebenslages Lernen (EQF) und dem europäischen e-Competence-Framework (e-CF). Profile, daraus entwickelte Berufsbilder und schließlich entsprechende Ausbildungsgänge oder Weiterbildungen sollen mittelfristig helfen, den vermuteten Mangel an Green-IT-Spezialisten zu beheben. Erste Ergebnisse sind demnächst zu erwarten.
Hintergrund ist eine Studie des TUC (Trade Union Advisory Committee to the OECD) über die Bedeutung von Green IT als Arbeitsmarktmotor. Die Studie geht davon aus, dass, wenn innerhalb von sechs Jahren 100 Milliarden Euro in grüne Umbaumaßnahmen von Infrastrukturen und Wirtschaft investiert würden, zwei Millionen neue Jobs entstehen könnten. VIele dieser Jobs hätten einen hohen Anteil an IT-Know-how, beispielsweise solche im Bereich Smart Grid oder Transport und Logistik. Die Studie weist auch darauf hin, dass Green ICT bereits ein Thema innerhalb der australischen Organisation für professionelle ICT-Weiterbildung sei. Allerdings stammt das Papier aus dem Jahr 2009.

Kommentar:Unglücklicherweise will heute angesichts täglich neuer Hiobsbotschaften vom Finanzmarkt davon kaum noch jemand was wissen. Während die Fachcommunity unverdrossen weiterwurschtelt und sich auch tatsächlich Fortschritte im Detail zeigen, läuft die Industrie Sturm gegen jede verursachergerechte Beteiligung an zum Beispiel den kosten des Netzausbaus und anderen Lasten. Es bleibt somit zu befürchten, dass die zarten Pflänzchen solcher Initiativen wie Grin-ch im Sturm der Finanz- und Schuldenkrise zumindest vorläufig nicht sehr viel weitere Blüten zeigen werden.

Summary:Resulting from a study of the TUC (Trade Union Advisory Committee to the OECD) that recommended to strongly invest in green technologies to overcome the economic and financial crisis that started 2009, the Swiss international and Leonardo-da-Vinci-funded European Project Grin-ch is working on an analysis of the Green-IT-labor market and developing job profiles for Green-IT-specialists according to the european qualification frameworks (EQF) and (e-CF). First results are to be seen soon. Unfortunaltely, the policy trend in Europe has developed unfavorably for these topics with all attention circling around a solution for the financial and debt crisis that shocks Europe.

Green IT: Deutsche Firmen laut Studie nachhaltiger

Interessante Ergebnisse erbrachte die Green-IT-Studie 2012 des Beratungs- und Integrationsunternehmens Devoteam (in Französisch). So haben mittlerweile 63 Prozent der Organisationen ein Green-IT-Programm, meist unter der Regie der IT-Abteilung, und 81 Prozent der deutschenbefragten Organisationen kennen ihren IT-Stromverbrauch – ion Belgien etwa sind es nur knapp 40 Prozent. Merkwürdigerweise kommt die Studie zu dem Schluss, dass der IT-Stromverbrauch nur rund 1,5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs ausmacht – andere Erhebungen kommen da auf erheblich höhere Werte, aber das kann natürlich auch daran liegen, dass in vielen Gegenden überhaupt zum ersten Mal Strom verbraucht wird, die noch keine Rechenzentren besitzen: Dann ist der allgemeine, weltweite Stromverbrauch einfach schneller gestiegen als der der Informationstechnik, die ja vor allem in entwickelten Ländern genutzt wird. oder es liegt daran, dass hier nur der Stromverbrauch von Rechenzentren bewertet wird, nicht der von Endgeräten, Mobilsystemen etc. die ja de facto auch zum generellen IT-System gehören. Mehr als die Hälfte der Anwender virtualisiert inzwischen die Server, 46 Prozent specken die Ausrüstung ab und beseitigen Unnötiges, an die Optimierung der Kühlung wagen sich 33 Prozent – hier ist gegenüber dem Vorjahr im gegensatz zu anderen Themen ein kleiner Rückgang um ein Prozent zu verzeichnen. Und immerhin 28 Prozent monitoren den Stromverbrauch. Durchschnittlich 23 Prozent nutzen eine Energiemanagementsoftware am Arbeitsplatz, in Deutschland sind es über 40 Prozent. 63 Prozent der Unternehmen sensibilisieren Anwender über den Einfluss des Ausdruckens, 94 Prozent kommunizieren Druckregeln, die Papier und Energie sparen sollen. Immernoch kennen 69 Prozent der Firmen nicht das Volumen ihres Elektroschrotts, und um die 40 Prozent haben zu seiner Beseitigung und Handhabung keinerlei Richtlinien. Die Nutzungsdauer ist kurz: Bei festen Rechnern liegt sie im Schnitt bei 3,5 Jahren, mobile Systeme sind nur zweieinhalb Jahre im Dienst.

Summary: The consulting and integration company Devoteam has published an interesting study about Green IT in European companies on its web site. The study is in French.

Smart-Grid-Standardisierung beginnt/Start for European Smart Grid Standardization

Die EU-Kommission hat jetzt den drei europäischen Standardisierungsorganisationen CEN, CENELEC und ETSI offiziell den Auftrag erteilt, mit der Definition aller noch fehlenden Standards im Smart-Grid-Bereich zu beginnen. Außerdem sollen die Gremien eine geeignete Arbeitsstruktur entwickeln, die sicherstellen, dass nicht aneinander vorbei standardisiert wird. Auch was in anderen Teilen der Welt entwickelt wird, soll so weit wie möglich berücksichtigt werden, damit intelligente Stromnetze international so kompatibel wie möglich werden. Bis Ende 2012 soll ein erstes Set von Standards stehen, das dann Jahr für Jahr verfeinert wird.

Summary: The EU Commission officially asked the standardization organizations CEN, CENELEC and ETSI to immediately begin with standardization of missing norms for realizing intelligent energy systems and networks, so-called Smart Grids. Besides, the standardizers are supposed to build an internal structure and processes which prevent double work and incompatibilities. A first, basic set of standards is to be finisched until end of 2012. This is to be refined in yearly reviews.

Smart Grid: Hoffnungsvoll oder nicht machbar?

Sind intelligente Netze nun die Hoffnung für die Komplett-Umstellung auf Erneuerbare oder grenzübergreifend gar nicht machbar? Ersters behauptet der Industrieverband Bitkom, vor letzterem warnt eine Vertreterin des Potsdam-Institut für Klimaforschung.
Beide haben gute Argumente: Bitkom-Chef August-Wilhelm Scheer meint, dass erneuerbare Energien nur durch intelligent gesteuerte Verteilnetze mit entsprechender Mess- und Regeltechnik auch beim Endkunden effizient eingesetzt werden können und dass hier eine große Chance für Deutschland als Vorreiter liegen kann.
Antonella Battaglini vom PIK bezieht sich auf eine zusammen mit dem International Institute for Applied System Analytics (IIASA) und Price Waterhouse (PWC) erstellte Studie. Wer bis 2050 grenzübergreifende Smartgrids haben wolle, müsse unbedingt sofort mit deren Bau beginnen, die Genehmigungsverfahren vereinfachen, dafür sorgen, dass alle Betroffenen etwas von der neuen Leitung haben und deshalb Bürger am Planungsprozess beteiligen. Außerdem brauche man Langfristplanung.
Ein Geschäft soll das Smart Grid auf jeden Fall werden – meint nun auch die Deutsche Telekom, die seit Neuestem mit dem Energieriesen E.On kooperiert und für diesen Ökostrom-Tarife vertreiben möchte. Das weckt Erinnerungen an die gute alte „Deutschland-AG“, also die intensive Verflechtung zwischen Großunternehmen mit Stammsitz hierzulande.

European Code of Conduct: RZ-Betreiber träger als Hersteller

Die Teilnehmerliste am European Code of Conduct für Rechenzentren umfasst heute 29 teilnehmende Rechenzentren, was angesichts der Laufzeit des Programms nicht allzu üppig ist. Darunter sind einige, die von IT-Herstellern (Intel, Fujitsu, IBM …) betrieben werden. Auch Telecity, einer der großen Hoster, ist mit mehreren Rechenzentren dabei. Weitaus interessanter scheint die Initiative für die Hersteller von RZ-Equipment, Berater etc. zu sein. Von ihnen haben sich schon 101 als Fördermitglieder dem Code of Conduct angeschlossen.

Fazit:Bei allen grünen Lippenbekenntnissen tun sich die RZ-Betreiber offensichtlich schwer damit, nachprüfbare Verpflichtungen hinsichtlich der Senkung ihres Ressourcenverbrauchs einzugehen. Das mag am Aufwand liegen, m.E. liegt es aber vor allem an fehlender Regulierung: Aufwändige Initiativen rein auf Freiwilligkeit bauen zu lassen, wenn man reale Ergebnisse erwartet, ist meist nicht sonderlich effizient. Es bleibt zu hoffen, dass die EU hier bald nachbessert – zum Beispiel mit einem verbindlichen Effizienzstandard für Rechenzentren europaweit.

Roadmap für europäische Smart-Grid-Aktivitäten

Smart Grids sind die Voraussetzung einer nachhaltigen Energieversorgung. Anfang Juni wurde in Madrid eine Roadmap nebst Implementierungsplan für deren Aufbau veröffentlicht.

Zwei Milliarden sollen bis 2020 in europäische Smart Grids investiert werden, davon eine Milliarde, größtenteils von den Regierungen aufzubringen, als Startfinanzierung bis 2012. Das ist der Finanzrahmen, den sich aus aus heutiger Sicht EEGI (European Electricity Grid Initiative) gesetzt hat. Anfang Juni präsentierte die Initiative in Madrid auf der SET(Strategic Energy Technology)-Plan-Conference ihre Roadmap nebst Implementierungsplan. Dabei gehören zu EEGI derzeit sieben Betreiber von Transport- und sieben Betreiber von Distributionsnetzen. Mit von der Partie sind auch die deutschen Schwergewichte EON, RWE und Vattenfall.
Kaum verwunderlich, kommt die Initiative zu dem Schluss, dass die Netzwerkbetreiber die Forschungs- und Entwicklungsprogramme führen müssten, damit neue Technologien gleich für den Echtbetrieb im Netz konzipiert werden. Schließlich seien Smart Grids die Voraussetzung für jegliche Energieinfrastruktur, die vorrangig auf Erneuerbaren fußt. Die Initiative beklagt, es gebe keine ausreichenden Anreize für die Provider, in neue Technologien: Sie sollten die zwar die Kosten tragen, dem stünden aber keine entsprechenden „Belohnungen“ gegenüber.
Freilich haben viele der Netzbetreiber in den letzten Jahren prächtig auf Kosten der Stromkunden verdient, ohne sich allzu viel um den Ausbau ihrer Netze zu scheren. Auch jetzt geht zum Beispiel vieles nur schleppend voran, beispielsweise bei der Anbindung der Offshore-Windparks ans Stromnetz.

Die Umsetzung der ehrgeizigen Pläne der Roadmap soll vor allem in den Jahren 2010 bis 2018 erfolgen, wobei greifbare Ergebnisse ab 2015 zu erwarten seien.

Entwickelt werden, wenn alles läuft wie vorgesehen, in dieser Zeit neue Erzeugungs- und Verbrauchsmodelle, neue Modelle für koordinierte Netzplanung und Netzbetrieb und neue Marktregeln.

Als Barrieren definiert die Roadmap eine zersplitterte Forschungslandschaft, Marktverzerrungen und Marktversagen zu Ungunsten der Betreiber und fehlende politische Akzeptanz, zum Beispiel von neuen Energieanlagen.

Die Roadmap definiert die anzustrebenden Forschungs- und Entwicklungsziele auf drei Ebenen: Die oberste sind Cluster, die große Themenkreise abstecken. Darunter werden funktoonale Projekte definiert, die bestimmte funktionale Ziele anstreben, ohne sie aber schon an Ort, Zeit und Verantwortliche zu binden. Definiert werden auf dieser Ebene aber bereits die Maßstäbe der Zielerreichung (Key Performance Indicators) und das Budget. Die Umsetzung der funktionalen Projekte erfolgt dann in lokalen Demonstrations- oder Forschungsprojekten, die ein oder auch mehrere funktionale Projekte umfassen können.

Anschließend beschreibt die Roadmap sechs Netzwerkebenen, die ein wenig an das Sieben-Ebenen-OSI-Modell der Netzwerktechnik erinnern. Hier heißen sie Smart Customers (5), Smart Energy Management (4), Smart Integration (3), Smart Network and Processes (2), Smart Pan-European Transmission Networks (1) und Net Generation Technologies (0), also Wind, Photovoltaik, Biomasse und was den Ingenieuren sonst noch einfällt.

Dann werden für die unterschiedlichen Level die oben bereits erwähnten Cluster und funktionalen Projekte definiert. Dabei trennt das Konzept zwischen Übertragungsnetzen (Level 1) und Verteilnetzen (Level 2 bis 5).

Für Übertragungsnetze (Level 1) gibt es vier Cluster: Pan-europäisches Grid, Energie-Technologie, Netzwerkmanagement und -steuerung, Marktregeln. Im Bereich der Distributionsnetzwerke gibt es ebenfalls vier Cluster, die sich auf unterschiedliche Level beziehen:
1. Integration von Smart Customers (Level 5),
2. Integration von Smart Metering (Level 4),
3. Integration von verteilten Energieressourcen und neuartigen Nutzern (Level 3) sowie
4. intelligente Verteilnetze (Level 2)

Die Koordination zwischen Verteil- und Übertragungsnetzen, die auf den Ebenen 1 und 2 erfolgt, wurde als selbständiger Cluster mit fünf funktionalen Projekten definiert: Netzwerkmanagemet und -steuerung, Nachfragesteuerung in Transportnetzen, aufgelagerte Dienste der Verteilnetzbetreiber, Verbesserung von Resilienz und Netzrestauration nach Störungen sowie IT-Protokolle und Standards.

Zur Finanzierung schlägt das Papier vor, dass Forschungs- und Entwicklungsaufwände der Provider, die in internen Vorteilen für Netznutzer resultieren, auch von den Nutzern des Grid, sprich: den Stromkunden bezahlt werden sollen. Die Finanzierung externer Nutzeffekte dagegen müsse anderswie erfolgen, nämich zur Hälfte bis zu drei Vierteln insbesondere aus den Mitteln der jeweiligen Länder. Unklar bleibt, woher der Rest kommen soll. Außerdem ist ein differenziertes System der Rechte an geistigem Eigentum geplant, das zumindest den Teil der Erkenntnisse, der mit öffentlichem Geld erwirtschaftet wurde, frei und öffentlich zugänglich lassen wird. Prototypen und Ähnliches sollen aber den jeweils sie entwickelnden Instanzen gehören.

Weiter macht das Papier Angaben dazu, wie der Fortgang der Arbeiten koordiniert, organisiert und überwacht werden soll. Geplant ist eine dreistufige Hierarchie mit SET als Träger des Steuerungskommittees, das die oberste Instanz bildet. Auf den beiden nachgelagerten Ebenen sollen die Netzbetreiber die tragende Rolle spielen.

Schließlich werden noch konkrete Projekte für die ersten beiden Jahre benannt. Hier eine Auswahl der Projekte, die 2011 anlaufen sollen:
– Toolbox für die Bewertung der Architektur der europäischen Verteilnetze
– Entwicklung von Methoden, die die Akzeptanz oberirdisch verlegter Hochspannungsleitungen erhöhen
– innovative Werkzeuge für den koordinierten Netzwerkbetrieb mit besserer Stabilität
– Werkzeuge für die Stabilitätsbewertung von Netzwerken
– Spannungssensitives Energiemanagement an der Schnittstelle zwischen Übertragungs- und Verteilnetzen
– Integration von Erzeugern auf der Mittelspannungsebene
– Datenaustausch zwischen Smart-Grid-Anwendungen
– Last- und Erzeugungsmodelle, die auf Datenaggregation basieren und eine klare Verteilung der Verantwortung ermöglichen
– Datenverarbeitung beim Smart Metering

Kommentar: Natürlich ist es richtig, dass sich die Fortentwicklung des Smart Grid maßgeblich auch auf die Netzbetreiber stützt. Allerdings zeichnen sich hier schon mögliche Streitanlässe um die Finanzierung und auch die freie Verfügbarkeit des erarbeiteten Wissens ab: Wie soll genau geklärt werden, welche Erkenntnis mit welchem Geld finanziert wurde? Die Projekte dürften, da sie meist wohl internen und externen Nutzen stiften, meist auch gemischt finanziert werden, was dann jeweils die Frage aufwirft, was öffentlich finanziert und damit frei zugänglich bleibt und was den Firmen gehört. Hier sind Debatten im Hintergrund wohl unvermeidlich. Außerdem bleibt unklar, welche Rolle die europäischen Forschungsinstitutionen und die von ihnen erarbeiteten Erkenntnisse spielen werden. Schließlich wird an vielen Hochschulen zur Energietechnik geforscht, und auch diese Forschung wird wohl die eine oder andere relevante Erkenntnis bringen. Im Konzept tauchen sie aber kaum auf. Angesichts der unglaublichen Verdienste der Provider in den letzten Jahren und der Pricing-Auswüchse, deren man anscheinend nur durch heftige Regulierung Herr wird, kann auch die These von den fehlenden Anreizen nicht unwidersprochen bleiben. Wahrscheinlich müssen diese erst wieder mit dem Holzhammer durch den Gesetzgeber oder Regulierer gesetzt werden. Der Telekom-Markt lässt grüßen…

Summary The development and building of a Trans-European Smart Electricity Grid is a necessity. Now EEGI ((European Electricity Grid Initiative) has published a roadmap that cn be downloaded free of chargte from the internet. It defines the structure, scope, organization and financing of European Smart Grid development during the years 2010 to 2018. The paper was developed by 7 transmission and 7 distribution net operators, which means, it is focussed very much on the role, the interest and the concepts of that group. The role of university research in contrary seems to be undervalued. The concept of internal (to be financed by electricity customers) and external (to be partially financed publicly) benefits of Smart Grids may provoke conflicts on who pays what and who has intellectual property rights for which developments.

Europäische Smart-Grid-Forschung koordiniert sich

Intelligente Stromnetze können nicht an nationalen Grenzen halt machen. Deshalb werden die Pläne in dieser Richtung europaweit koordiniert. Dasselbe gilt für die Forschung, die im ERA (European Research Area) zusammengeführt wird.

Diese Website bietet nicht nur Einblick in den Stand der derzeitigen Forschungsaktivitäten. Sie liefert auch wichtiges Hintergrundmaterial, das in dieser Konzentration sonst kaum irgendwo zu finden ist. Zum Beispiel enthält die Seite ein Link zu allen von den einzelnen europäischen Ländern heruasgegebenen Smart-Grid-Dokumenten, so dass man sich von den unterschiedlichen Positionen ein Bild machen kann. Deutschland scheint allerdings dieser Forschungsplattform noch nicht beigetreten zu sein, denn Informationen über die deutschen Smart-Grid-Projekte und -Initiativen fehlen.

Prominente Unterstützung für Greening IT (http://greening.it)

Das Projekt eines Non-Profit-Readers mit internationalen Autoren zum Thema Green IT gewinnt prominente Unterstützung (und kann es auch brauchen, damit möglichst viele das Buch lessen):
Das Team konnte die Europäische Kommissarin für Klimaschutz (European Union Commissioner for Climate Action) Connie Hedegaard gewinnen, das Vorwort zu schreiben. Der Posten wurde 2010 geschaffen, um die europäischen Aktivitäten im Klimaschutz zu koordinieren. Hedegaard ist 49 und eine dänische Journalistin und Politikerin der Konservativen Volkspartei.

Das Buch „Greening IT“ wird voraussichtlich irgendwann im Frühsommer auch als Druckexemplar erhältlich sein. Die jeweils aktuelle Vorversion befindet sich im Web zum kostenlosen Download.

Summary: The international non-profit reader on Green IT, (recent preliminary version downloadable from the web under http://greening.it) has won The european Union Commissioner for Climate Action, Connie Hedegaard, to write a foreword for the book. This underscores the importance and professionality of this project. A printed version will be available probabely in Summer.