Klimaretter.info: Lügendetektor retten!

Grüne Mäntelchen hängen sich viele Firmen und Akteure liebend gern um, obwohl dazu häufig gar kein Anlass besteht. Für solche Fälle war bisher der Lügendetektor zuständig, ein bislang sehr erfolgreiches Projekt. Das ist nun in seiner Existenz gefährdet, denn die Finanzierung steht nicht mehr. Das Projekt benötigt noch 185 Menschen, die jeden Monat bereit wären 5 Euro zu stiften, damit Ökolügen wirksam enttarnt werden können. Stiften Leute regelmäßig mehr, sinkt natürlich die Zahl der nötigen Förderer. Ohne Moos nichts los, denn zum Enttarnen braucht es Zeit und gründliche Recherchen, die jemand machen muss, der/die davon auch lebt. Übrigens: Sollte die nötige Summe nicht zusammenkommen, wird den bisherigen Spendern für diese Angelegenheit ihr Geld zurücküberwiesen.

Endlich Standard für Kooperation zwischen Energiesystem und IT/New standard describes cooperation between Power Systems and IT

Eines der wichtigsten Hindernisse für den Aufbau von funktionsfähigen Smartgrids war bisher das Fehlen von Standards für die Zusammenarbeit zwischen IT und Energieinfrastruktur. EInen solchen hat nun die Standardisierungsorganisation IEEE mit IEEE 2030 verabschiedet. IEEE 2030 umfasst relevante Referenzmodelle und Grundlagenwissen für Smart-Grid-Interoperabilität. Der volle Name des Standards ist: „IEEE Guide for Smart Grid Interoperability of Energy Technology and Information Technology Operation with the Electric Power System (EPS), End-Use Applications, and Loads“. Der Rahmenstandard umfasst derzeit die Bereiche Energiesysteme, Systemkommunikation und Informationstechnologie. Außerdem wird an drei Erweiterungen gewerkelt:
– P2030.1: Leitfaden für Elektromobilität mit Anwendungen für Individual- und Massentransport im Straßenverkehr
– P2030.2: Leitfaden für die Interoperabilität von Stromspeichern in der Energieinfrastruktur
– P2030.3: Leitfaden Testprozesse für Elektroenergie-Speichersysteme und Systeme für Elektroenergie-Systemanwendungen

Summary:IEEE published IEEE 2030, the first basic standard for interoperability between energy infrastructure and IT. It contains reference models and basic knowledge for Smart-Grid-interoperability.
Three additional standards are in process:
– P2030.1: guideline for E-mobility with applications for individual and mass transportation on streets
– P2030.2: guideline for interoperability of electricity storage units with the grid
– P2030.3: guideline for test procedures for storage systems for electricity and systems for system applications of electricity.

Kommentar: Auch in Europa laufen umfangreiche Standardisierungsbemühungen zu verschiedenen Smartgrid-Themen. Es bleibt zu hoffen, dass IEEEE 2030 und die zukünftig aus Europa zu erwartenden Standards von Anfang an kompatibel entwickelt werden. Denn nur das garantiert, dass die nötige Infrastruktur so schnell wie möglich und mit einer optimalen Preisdegression aufgrund Masseneffekten gebaut werden kann.

VDE testet Batterien

Von Leistung und Qualität der Batterien und der gesamten damit gekoppelten Leistungselektronik wird es abhängen, ob und inwieweit Elektromobilität – sei es in Gestalt von E-Cars, Hybriden oder Pedelecs – erfolgreich werden kann. Deshalb ist es zu begrüßen, dass das VDE-(Verein Deutscher Ingenieure) jetzt ein Umwelt- und Testzentrum für Elektrofahrzeuge gründet. Das Institut wird sich auf dem Gelände der Energieversorgung Offenbach (EVO) in unmittelbarer Nähe eines Umspannwerks der EVO befinden, die auch die Stromversorgung übernimmt. Geplant ist dort ein 2500 Quadratmeter großes Labor auf gepachteter Fläche. Dort will das gemeinnützige Institut Batterien bis 400 kg Gewicht 1,2 mal 1,2 Meter Größe testen. Zellprüfungen sind mit Strömen bis 1080 Ampere, Spannungen bis 1000 Volt und einem Maximalstrom von 800 Ampere machbar.

Mitreden zum Thema Nachhaltigkeitsbericht 2012

Die Online-Plattform zum Nachhaltigkeitsthema „Mitreden-U“ der Bundesregierung hat aus den Einlassungen der Mitreder zusammen mit Bundeskanzleramt und anderen Ministerien ein Fortschrittsbericht Nachhaltigkeit 2012 erarbeitet. Diesen Fortschrittsbericht können Interessierte noch bis zum 18. September im Internet kommentieren. Eine seltene Gelegenheit also, sich in Regierungskreisen hör- und lesbar zu machen! Man könte zum Beispiel mal nachsehen, ob das Thema Green IT darin überhaupt vorkommt! Redet mit, und zwar massenhaft!

BITKOM: 2/3 wollen Elektroauto

Wie BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) gestern in einer Pressekonferenz mitteilte, würden mittlerweile 69 Prozent der Befragten ein Elektroauto kaufen. Befragt wurden im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 1000 Menschen, davon 700 Autofahrer. Voraussetzung für den Kauf eines Elektroautos ist allerdings: Sie wollen, dass Komfort und Preis gleich bleiben. 71 Prozent glauben, dass Elektroautos wichtiger werden. Jeder sechste kann sich nach der Umfrage vorstellen, ein Auto zu kaufen, das vollkommen selbständig, also ohne Eingriffe des Fahrers, fährt.
Besonders wichtig sollen nach der Umfrage in Zukunft IT und Internet im Fahrzeug werden. Jeder zweite will einen Internet-Zugang im Fahrzeug, unabhängig von Handy und Laptop. Auf diesem Weg wollen 39 Prozent der Fahrer Radarwarnungen erhalten.

Kommentar:So viele ELektroautos wie heute Benziner in den Städten? Ein Graus! Ich sehe schon, wie sich die Vehikelbesitzer um die letzte freie Steckdose balgen… Sinnvoll wird Elektromobilität erst, wenn sie mit komplett neuen, nicht mehr in erster Linie an das Eigentum an einem Fahrzeug gebundene Mobilitätsmodelle, kombiniert wird. Beispiele sind car2go (Daimler, Ulm (24 Cent/Minute) und Hamburg 29 Cent pro Minute), 9 Cent/minute, wenn das Auto wartet, 350 Euro bei Schlüsselverlust sowie weitere Sondergebühren für besondere Fälle) oder drive-now.com (BMW/Sixt, München, 29 Cent/Minute, 10 Cent/Minute wenn das Auto wartet, 750 Euro Selbstbehalt bei Unfällen oder Aufpreis zahlen, falls Vollkasko erwünscht). Was auch hilft, ist schlichtes, ganz normales Carsharing – kombiniert mit neuen Stellplatzmodellen, zum Beispiel in den Tiefgaragen von Mietshäusern.
Im Übrigen glaube ich persönlich daran, dass das E-Bike in allen seinen möglicherweise noch gar nicht erfundenen Varianten schon aus Platzgründen große Chancen hat, das Großstadtvehikel Nummer 1 zu werden und nicht das Auto.

Den richtigen Ersatz zur Birne finden

Ade 60 W-Glühbirne – jetzt wirds richtig eng. Denn viele Beleuchtungen in Büro und Haushalt haben tatsächlich diese Leuchtstärke. Was also tun? Guter Rat jedenfalls ist hier nicht teuer (die Leuchtmittel dann vielleicht schon): Die Energiagentur NRW hat ein wirklich super Online-Tool entwickelt, mit der man herausfinden kann, welchen LED- oder Energiespar-Ersatz es für die nunmehr nicht mer käuflich erhältliche Glüh- oder sonstige Birne gibt, und das sehr übersichtlich und tauglich auch für Menschen, die ihre Leuchtmittel nicht als technisches Experimentierfeld betrachten, sondern als Teil, das per Knopfdruck (oder von mir aus demnächst auch über das Smartphone) ein- und ausgeschaltet wird und ansonsten gefälligst zu leuchten hat, was das Zeug hält. Also, statt an den alten Fassungen zu verzweifeln lieber die neuen, passenden Leuchtmittel suchen!

und noch was Interessantes von Dueck…

Vor vielleicht zwei Jahren hatte ich mit Gunter Dueck ein interessantes Interview zum Thema Green Programming. Das Thema ging Dueck anscheinend sowieso im Kopf herum, denn 2009 erschien eine Kolumne, die nun auf Google+ gelandet ist und die ich meinen geneigten LeserInnen durchaus nicht vorenthalten muss, legt sie doch offen, wo der Hase möglicherweise bei IT-Effizienzsteigerungen tatsächlich im Pfeffer sitzt – nämlich bei der Software. Aber ich will nicht zu viel verraten – sehen Sie einfach selbst. Kommentiert ist das Ganze übrigens auch auf Google+, aber dafür braucht man eine Google+-Kennung, und die will ich keinem unbedingt nahelegen, der dazu keine Lust hat.

IT-CVheftechnologe Gunter Dueck auf Youtube zu Green IT

Green IT als Gemeinschaftsaufgabe und als Business-Thema – darum geht es unter anderem in einem Youtube-Interview zu Green IT. Dabei sieht Dueck auch das hinsichtlich seiner grünen Potentiale vielgepriesene Cloud-Modell im derzeitigen Technologiezustand als noch nicht ausgereift. Hier brauche man ganz neue Rechnerarchitekturen und Verbraucher, die Grün auch honorieren. Weitere Themen: Gibt es mehr Elektroschrott durch selbstabschaltende Systeme? Investitionsbedarf als Hindernis etc. Wer das interessante Interview hören möchte, geht hierher

Smart Grid und Green IT ohne Anwender?

Warun nutzen Anwender viele bereits marktreife intelligente Anwendungen zum Stromsparen nicht? Mit dieser Tagung befasst sich am 2. November die Jahrestagung des WIssenschaftsforum Green IT im Berliner Museum für Kommunikation. Veranstaltet wird sie vom Institut für Zukunftsforschung und Technologiebewertung (IZT), das ebenfalls in Berlin ansässig ist. Die Forscher haben auch schon eine Idee: Sie glauben nämlich, dass sich die bisher weitgehend unbeachteten Produkte, beispielsweise Smart Meter, zu wenig am Interesse der Anwender ausrichten.

Kommentar: Tatsächlich scheint auch die Industrie wenig Interesse an der Vermarktung intelligenter Produkte zu haben, sonst hätte sie vielleicht besser und mit mehr Werbeaufwand erklärt, was Anwender zum Beispiel von intelligenten Heizungspumpen haben. Andereeispielsweise viele Smart-Metering-Anbieter, setzen ausschließlich auf antiquierte Vertriebswege, etwa über die Provider, weil die Regulierung es nahelegt oder weil ihnen einfach nichts Besseres einfällt.

Spannende Beiträge auf Greencomputingportal

Neue, spannende Beiträge bringt im Juli das Greencomputingportal: Ein Bericht vom 14.7. befasst sich mit neuesten Forschungen aus Kalifornien: Nanomagneten könnten in Zukunft Datenspeicher bilden, die nur noch einen winzigen Bruchteil der Energie heutiger Speichertechnologien benötigen. Wer gern grüner surfen will, erhält Informationen über den gesamten Markt der grünen Hoster und weiterführende Links hier. Wer ganz genau wissen will, ob sein Surfstrom aus grünen oder dunklen Quellen kommt, kann dies mit dem Green Power Indicator testen, den Greencomputingportal ausführlich erklärt.