Green IT: Auf nach Hannover zur Cebit

Ausstellerschwund hin, Besucherschwund her – Hannover wird durch die Cebit auch in diesem Jahr wieder für ein paar Tage zur Bundeshauptstadt für Green IT. Wer einen Überblick über alle Veranstaltungen im Green-IT-Zentrum in Halle 8 sucht, findet ihn hier.

Täglich wechselnde Themenschwerpunkte mit namhaften Referenten aus Industrie, Politik und NGOs befassen sich mit vielen wichtigen Aspekten des Themas. Anlässlich einer Pressekonferenz am Freitag morgen (9 Uhr 30 bis 10 Uhr) sollen Umweltminister Norbert Röttgen und BITKOM-Vorsitzender Professor Scheer dazu Stellung nehmen, was ITK für Umwelt- und Klimaschutz tun kann.

Fürs Kontrastprogramm sorgen schon am 28. Februar in der Stadt Umweltaktivisten, die die Arbeitsbedingungen in den Sweatshops der Elektronikindustrie des Südens und Ostens anprangern wollen – nachhaltige IT berichtete.

Betatester für Firefox-Addon gesucht!

Das Projekt Greensoft an der Fachhochschule Trier hat das Ziel, Software „grüner“ zu machen. Nun liegt das erste Produkt vor, das Betatester ausprobieren können: ein Add-on für den Browser Firefox, das ermittelt, ob es sich bei dem Strom, der eine besuchte Website powert, um „grünen“ oder anderen Strom handelt. Basis dafür bildet eine Datenbank, die weiter ausgebaut werden soll. Wer sich für das Tool interessiert, findet die nötigen Informationen beim Kooperationspartner von Greensoft, ecologee.net. Interessenten wenden sich direkt an s.naumann@umwelt-campus.de.

Summary Who wants to test an add-on for Firefox that tells You if a web site You visit is powered by green or by conventional energy may download the beta version of a tool developed by project Greensoft. To get the add-on, please contact s.naumann@umwelt-campus.de.

Green-IT-Datenbank für Mittelständler: Anmelden unter 0800 – 47336 48

Mittelständische Firmen, die Green IT suchen, werden ab der nächsten Cebit in einer Datenbank des Green-IT-Beratungsbüros des Bitkom fündig. Derzeit steckt man dort in der Endphase der Vorbereitungen zum Go-Live. Hersteller und Dienstleister können sich mit Produkten und Services unter der in der Headline genannten Telefonnummer um eine Aufnahme in die Datenbank bewerben .

Dass sie auch wirklich grünen Geistes sind, sollen sie durch Angaben auf einem Antragsformular belegen. Dienstleister müssen darin unter anderem zwei Referenzen für Green-IT-Projekte mit Auftragsvolumen und Telefonnummer des Ansprechspartners nennen, Hersteller müssen belegen, wie ihre Produkte die IT „grüner“ machen und dass sie grundlegende Standards wie RoHS, WEEE, Blauer Engel oder Energy Star einhalten. „Wir können uns auch vorstellen, später verfeinerte oder weitergehende Kriterien anzuwenden“, verspricht Bernd Klusmann, Projektleiter Technologie des Beratungsbüros. Begrenzender Faktor sei hier der Aufwand, diese auch zu überprüfen.

Die Besucher der Seite können später anklicken, welche Produkt- oder Leistungskategorie sie suchen und erhalten eine Liste der entsprechenden Anbieter. Die Nutzung der Datenbank ist kostenlos.

Nach dem Freischalten während der Cebit können sich Firmen, die ihre Produkte oder Services aufnehmen lassen wollen, die nötigen Formulare zur Anmeldung auch online herunterladen. Allerdings müssen sich passionierte Greenwasher durchaus auf Absagen gefasst machen. „Wir wissen, dass unser Ruf damit steht und fällt, dass wir in die Datenbank wirklich nur Produkte und Dienstleister aufnehmen. die für den Anwender einen Umweltnutzen bieten“, betont Klusmann. Unterstützung bei der Bewertung von Projekten und Produkten verspricht er sich derzeit vor allem vom Umweltbundesamt, das das Büro zusammen mit dem BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.), Kreditanstalt für Wiederaufbau und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ins Leben gerufen hat. Klusmann kann sich aber auch durchaus vorstellen, bei der Prüfung der Anträge auf externe Quellen wie Greener Electronics, das IT-Ranking von Greenpeace, oder entsprechende Informationen der DENA zuzugreifen.

Greener Electronics – Ausgabe 2010 draußen

Ein schönes Neues Jahr allen Leserinnen und Lesern von nachhaltige-it!
Und rechtzeitig zum Jahresanfang gibt es auch tatsächlich etwas Neues zu melden: Der von der Branche bei positivem Resultat gern zitierte, bei negativem eher gefürchtete Guide to Greener Electronics von Greenpeace ist in der Ausgabe 2010 erschienen. Auf einer Seite mit Downloads aktueller Reports finden sich eine ganze Reihe neue Einzelberichte über die Umweltleistung diverser IT-Produzenten.
Nummer 1 in diesem Jahr Nokia. Einziger Kritikpunkt: Das Unternehmen habe vergessen, proaktiv Reklame für die neue, verschärfte RoHS-Richtlinie zu machen.
Sony residiert auf Platz 2.
Apple, früher immer wieder wegen Umweltignoranz gescholten, hat sich mittlerweile auf Platz 5 des Rankings vorgearbeitet und ist damit der Aufsteiger dieser Version des Guides. Allerdings gibt es auch bei dem Hersteller mit dem Apfellogo noch einiges, das nicht zu der Natürlichkeit solcher Früchte passt. Zum Beispiel hat sich Apple noch nicht zur freiwilligen Reduktion der Klimagase verpflichtet und es gibt keine Informationen darüber, ob und wie viel rezykliertes Plastik der Hersteller verwendet.
Absteiger des Jahres sind Dell, Lenovo, LGE und Samsung. Samsung wird vor allem abgestuft, weil der Hersteller den Ausstieg aus bromierten Flammhemmern auf 2011 verschoben und für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte gar keine Ausstiegs-Deadline mehr vorgesehen hat. Dell hat es nicht – wie geplant – geschafft, PVC und bromierte Flammhemmer bis 2009 aus den Geräten zu entfernen. Ähnliche Vorwürfe richten sich auch gegen Lenovo und LGE. Das Zurücktreten von ehemals wichtigen Umweltzielen hat wohl auch mit der Krise zu tun, zumindest Dell gehört zu den Gebeutelten des Geschäfts.

Green IT soll Klima retten, Wettbewerb soll dabei helfen

Beim IT-Gipfel in Stuttgart durfte nachhaltige-it.blog.de nicht fehlen. Und tatsächlich, der Besuch hat sich gelohnt. Erstens gab es teilweise kabarettreife Einlagen der politisch Verantwortlichen, zweitens gab es frohe Kunde hinsichtlich der Rolle von Green IT. Denn die soll im Jahr 2020 immerhin ein Viertel der sonst anfallenden deutschen Kohlendioxidausstöße neutralisieren – ein Szenario, das aber nur mit dem kräftigen regulatorischen Eingreifen des Staates Wirklichkeit werden dürfte … Weiter

Blog Action Day

Heute ist Blog Action Day. Es geht diesmal um den Klimawandel, und natürlich möchte sich hier auch nachhaltige-it wenigstens ein bisschen beteiligen.
Nachhaltige IT bedeutet nämlich nicht nur in der IT Energie zu sparen, sondern durch vernünftigen IT-Einsatz außerhalb dieses Bereichs. Beispielsweise bei den Flug-Abgasen: Wer nicht fliegt, sondern mailt, chattet und gegebenenfalls videokonferenzt, entlastet nicht nur sein Zeit- sondern auch sein Kohlendioxid-Budget. Es muss ja nicht gleich ein Videokonferenz-Bolide für die Darstellung in Lebensgröße sein, der verbraucht nämlich samt der dicken Datenleitungen auch ordentlich Strom. Dass es Alternativen zu Jetlag und stundenlangen Totzeiten im Transferbereich (Lost in Transfer – ach nein, der Film hieß ja Lost in Translation) haben inzwischen wohl viele Firmen verstanden und streichen die Reisebudgets ihrer Manager zusammen, auch Pressekonferenzen finden jetzt immer öfter virtuell statt. Nur die Fluglinien haben noch nicht begriffen, dass die Business-Flieger wohl nicht mehr in den gleichen Scharen und Häufigkeiten wie früher am Flugverkehr teilnehmen werden. Aber das wird schon….